Ja.

Und, man sehe und staune, wir hatten unseren Spaß. Es handelt sich übrigens um dieses Teil:
*klick*Wenn wir in der Familie über die Hunde reden, sagen wir immer "Pinky und Brain" ... na ja, und so sind sie auch.
Für Boomer war es tatsächlich total einfach, der wusste sofort was er machen sollte und hat sich aufgespielt, weil er sooo ein toller Hecht ist. Der ist herumstolziert, hat ein Hütchen nach dem anderen umgedreht (oder auch mal alle auf einmal, geht dann ja schneller) und die Leckerchen geknuspert. Das Schiebespiel war schon anspruchsvoller, da hat er ausprobieren müssen, in welche Richtung er schieben (er schiebt nicht, er kratzt) muss, damit er an die Kekse kommt. Boomi ist immer im Kreis gelaufen und hat es von allen Seiten versucht, bis er es raus hatte.
Danach wusste er sofort wo's lang geht und hat nicht mal mehr denken müssen, als ich die Scheibe gedreht habe, mit Hütchen den Weg versperrt habe, etc.
Boomi kann sich auch super lange konzentrieren und versteht die Zusammenhänge (Keks in Scheibe, Keks unter Hütchen, Hütchen anheben, dann fressen, usw.), denke ich.
Dann Pinky.
ESsi hat es natürlich erst auf Mali-Art versucht, das habe ich aber untersagt. In die Scheibe beissen, sie umdrehen und so alle Hütchen umwerfen, ist unfair - auch wenn es eine sehr erfolgsorientiere Methode ist.
Ich habe dann vor ihren Augen einen Keks unter ein Hütchen - genau vor ihrer Nase, sie lag im Platz davor - gelegt und ihr gesagt, sie soll was machen ("mach was" kennt der Hund auch vom clickern). Jo, hat dann auch was gemacht... jedes Hütchen einzeln apportiert und sich gefreut wie ein Honigkuchenpferd, weil sie sooo toll apportieren kann.

Auf mein "falsch" (auch das kennt der Hund vom clickern) hat sie gar nicht reagiert, also habe ich sie machen lassen... Den Keks hatte sie vergessen. Ich habe dann nochmal auf den Keks gezeigt und sie hat es gefunden.
Okay, nächster Versuch, hab ich gedacht: Mit weniger Hütchen. Genau genommen, mit einem Hütchen.
Keks unter das Hütchen, "mach was" - Hund apportiert Hütchen und bemerkt Keks wieder nicht, glotzt zu Frauchen, fiept (weil die Belohnung nicht kommt), Frauchen zuckt mit den Schultern und schielt zur Scheibe, Hund guckt zur Scheibe findet den Keks und frisst ihn!
Nächster Durchgang genau so, nur die Scheibe etwas gedreht. Hat wieder geklappt, wuhu!
Dann: DIE Herausforderung: DREI Hütchen und ein Keks. Der Hund hat wie hypnotisiert auf die Scheibe + entsprechendes Hütchen geguckt und es so gleich gefunden (natürlich hat sie auch das Hütchen apportiert). Na ja, ich wollte den Hund nicht überfordern und habe es dann mit dem Hütchenspiel gelassen. Man hat echt gesehen, wie es im Kopf gerattert hat und wie der Hund versucht hat sich darauf zu konzentrieren, unter welchem Hütchen der Keks ist. Der Hund ist ein totaler Fachidiot; der kann nicht langsam und behutsam Probleme lösen.

ESsi und das Schiebespiel:
Leckerchen genommen unter das einfachste Schiebeteil (das ist gerade und kurz, die anderen gebogen und länger) gelegt. Hund aufgefordert, was zu machen. Nehmt es mir nicht übel, aber ich habe beinahe einen Lachkrampf bekommen... der Hund hat wie ein Haifisch versucht von oben in die Scheibe zu beissen, als das nicht funktioniert hat, hat sie es mit kratzen versucht. Mit Schwung. Die Scheibe rutschte einmal durch den ganzen Flur, der Hund knurrend und grollend hinterher, im nächsten Augenblick rutschte die Scheibe wieder von links nach rechts...
Na gut, Scheibe auf einen Teppich gestellt, Keks herausgeholt, Hund kurz aufgelockert.
Keks unter das Schiebeteil gelegt, aber den Keks nur halb verdeckt, drauf getippt, Hund riecht, Hund schnauft, Hund schiebt das Schiebeteilchen mit der Nase weg - Frauchen macht große Party - Hund apportiert einen Schuh ...
Das haben wir noch zwei mal so gemacht (einmal halb verschlossen, einmal ein bisschen mehr) und dann habe ich mit ihr gespielt. Der arme Hund war ganz fertig.
Fazit: Es kommt auf den Hund an.
Für so Spezis wie ESsi, ist es viel viel anspruchsvoller als gedacht - der Hund kann das einfach nicht. Die wusste überhaupt nicht, was sie ausser reinbeissen, Frust schieben und apportieren machen kann. Schieben? Vorsichtig Pfoten einsetzen? Hütchen anheben und Keks nehmen? Kennt man nicht, kommt man auch nicht drauf. Für sie ist es schon anspruchsvoll, sich zu merken unter welchem Hütchen der Keks liegt und sich so lange ruhig auf einen Punkt zu konzentrieren. Hätte ich so nie gedacht, weil sie eigentlich rasend schnell lernt und bei der Dummyarbeit z. B. kein Problem damit hat, sich zu merken wo der Dummy liegt oder daran zu kommen. Die springt ohne zu überlegen in Container, auf Mülltonnen oder ins Gestrüpp, wenn sie riecht, dort ist er.
Wir werden weiter üben.
Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
Jean-Jacques Rousseau