Wie viel Auslauf braucht mein Hund?

Allgemeine Fragen zur Hundehaltung sowie zu Haftpflicht- und Krankenversicherungen, Hundesteuer etc.

Wie viel Auslauf braucht mein Hund?

Beitragvon chino » 17.10.2013, 22:18

Hallo,

"Viel hilft viel."
oder
"Nur ein müder Hund ist ein guter Hund."

Wie viel Auslauf braucht mein Hund?

Wenn der Bernhardiner schon nach einer halben Stunde genug Bewegung hatte und sich lieber zu Hause gemütlich hinlegen möchte, ist der kleine Jack-Russell-Terrier immer noch fit und möchte weiter durch den Regen rennen.

„Grundsätzlich brauchen alle Hunde täglich Auslauf, um körperlich gesund und geistig ausgeglichen zu bleiben“, erklärt Hundetrainerin Katja Krauß (41) aus Tempelhof. Bei mangelnder Bewegung können die unterforderten Vierbeiner schnell Verhaltensstörungen entwickeln: Sie kläffen etwa ständig, reagieren gereizt oder sogar aggressiv.

„Wie viel Bewegung ein Hund braucht, ist aber nicht unbedingt von seiner Größe abhängig“, so die Hundetrainerin Katja Krauß (41) aus Tempelhof, „so braucht ein kleinerer Hund wie etwa ein Terrier oder Beagle mindestens anderthalb Stunden Auslauf – ein Hunderiese wie etwa ein Bernhardiner ist schon mit einer halben Stunde Spaziergang im gemütlichen Schritttempo zufrieden. Mehr sollte es auch nicht sein, da sonst die Knochen der Riesen zu sehr strapaziert werden.“

Auch kurzschnäuzigen Rassen wie Französischen Bulldoggen tut man mit langen Märschen keinen Gefallen. Sie bekommen schlecht Luft und leiden besonders bei warmen Temperaturen.

Jagdhunde wie z. B. Golden Retriever oder Labradore sind hingegen nichts für Sportmuffel! Sie brauchen täglich mindestens anderthalb Stunden Auslauf und apportieren und schwimmen für ihr Leben gern. „Wer sich für den beliebten Border Collie interessiert, sollte sich fragen, ob er ihm täglich drei Stunden Auslauf mit geistiger Beschäftigung bieten kann“, so die Trainerin. Auch Schlittenhunde wie Huskys oder Samojeden brauchen dieses Pensum...

Zum Artikel

Kann man es wirklich an der Rasse festmachen, wieviel Bewegung ein Hund braucht?
Ist es dabei völlig egal, wie man die Zeit im Freien gestaltet? Wieviel Ausssagekraft hat die Netto-Auslaufzeit bzgl. der Auslastung des Hundes?
Und woran merkt man als Halter, dass der Hund genug/ zu viel/ zu wenig Bewegung hat?
Passen eure Hunde nach eurem Empfinden in das von der Autorin erstellte Schema?

:think1:
Hundetrainer? Wir brauchen einen EXORZISTEN!
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Re: Wie viel Auslauf braucht mein Hund?

Beitragvon gabi » 18.10.2013, 05:42

Solche Angaben können wohl immer nur nen Richtwert sein - und ne Aufklärung für so ganz Ahnungslose, die wohl immer gibt

Großer Hund - viel raus und rennen, kleiner Hund - tobt sich doch schon in der Wohnung aus, bekommt nen Katzenklo und muss nicht raus

und sicher gibt es Rassen, von denen man weiß, dass sie mehr Beschäftigung brauchen als andere, ob das nun immer "Spaziergänge" sein müssen und was man unter einem "Spaziergang" versteht, ist schon wieder Auslegungssache........

Einfach nur Spazierengehen reicht wohl den meisten Hunden nicht aus - wobei auch das wieder so eine Sache ist........
Wenn ich mit Hachiko raus gehe, hier so unsere Runde, ist er völlig entspannt und locker, er geht sein Geschäft erledigen und nen bissl schnüffeln - auslasten tut ihn das nicht
Wenn ich mit ihm aufs Feld spazieren gehe, er dort schüffelt und sein Geschäft erledigt, zwischendurch noch nen Kumpel trifft und nen bissl tobt und auf zuruf tatsächlich zurück kommt - dann ist er ausgelastet
Wäre also erstmal zu klären, wie man Spaziergang definiert..........
Liebe Grüße aus Berlin
Gabi
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Re: Wie viel Auslauf braucht mein Hund?

Beitragvon Xafira » 18.10.2013, 07:24

chino hat geschrieben:Kann man es wirklich an der Rasse festmachen, wieviel Bewegung ein Hund braucht?


Nein, kann man nicht. Allein das - drei Stunden täglich für einen Border Collie ist völlig überzogen. :sorry:

chino hat geschrieben:Ist es dabei völlig egal, wie man die Zeit im Freien gestaltet?


Also wenn ich Auslauf oder Spaziergang lese, dann ist das für mich normales laufen mit dem Hund, rausgehen, Gassi gehen, der Hund läuft, schnüffelt, markiert, buddelt, macht wozu er Lust hat (also zumindest soweit sich das mit dem Leben vereinbaren lässt) - mehr nicht. Keine Suchspiele, keine Dauerkommandos, keine Dauerbespaßung.

chino hat geschrieben:Wieviel Ausssagekraft hat die Netto-Auslaufzeit bzgl. der Auslastung des Hundes?


Gar keine. :sorry:

chino hat geschrieben:Und woran merkt man als Halter, dass der Hund genug/ zu viel/ zu wenig Bewegung hat?


Genug und ausreichend ist es, wenn der Hund beim Nachhausekommen entspannt ist, sich hinlegt und schläft. Zieht der Hund beim Nachhausekommen allerdings Kreise (diese bekannten fünf Minuten), läuft hektisch hin und her, kommt nicht zur Ruhe, hat vielleicht auch noch einen gewissen Ausdruck im Gesicht, dann kann man davon ausgehen, dass es zuviel war. Gerade in der heutigen Zeit wird es gern übertrieben - weitaus häufiger, als dass der Hund zu wenig Auslauf erhält.

chino hat geschrieben:Passen eure Hunde nach eurem Empfinden in das von der Autorin erstellte Schema?


Der Malinois steht da ja gsd nicht drauf. :giggle:
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Re: Wie viel Auslauf braucht mein Hund?

Beitragvon Wolfskralle » 19.10.2013, 11:54

:facepalm:
Den Artikel samt Zeitangaben fand ich ja eh schon bescheuert... aber als ich dann auf dem Bild "Schoßhund las", war's ganz vorbei.

chino hat geschrieben:Kann man es wirklich an der Rasse festmachen, wieviel Bewegung ein Hund braucht?

Naja.... wie viel Bewegung ein Hund braucht, kommt ja eher auf dessen körperliche und gesundheitliche Verfassung an, wie ich finde, von daher sag ich einfach mal: nein.

chino hat geschrieben:Ist es dabei völlig egal, wie man die Zeit im Freien gestaltet? Wieviel Ausssagekraft hat die Netto-Auslaufzeit bzgl. der Auslastung des Hundes?

Würde ich mit dem Jegi nur stupide spazieren gehen, dann wären wir den ganzen Tag unterwegs und selbst dann wäre er noch nicht müde. Was normales Laufen im Schritttempo angeht ,ist der unermüdlich.
Auslastung fängt bei uns mit Beschäftigung für's Köpfchen an. Canicross z. B. da hat er körperlich viel Bewegung, muss sich aber auf mich und meine Anweisungen konzentrieren - das macht den nach 15 min viel mehr müde, als würde er eine Stunde lang mit seinen Kumpels über die Wiese fetzen.

chino hat geschrieben:Und woran merkt man als Halter, dass der Hund genug/ zu viel/ zu wenig Bewegung hat?

Ich glaube, das kommt auch auf den Charakter des Hundes an. Wenn Timmy zu viel hatte, dann schlief der doppelt und dreifach so viel wie sonst. Wenn Jegi hingegen zu viel hatte, braucht er ewig, bis er zur Ruhe kommt, hechelt wie ein Irrer und springt wie blöd durch die Gegend.
Genug hatten beide dann, wenn sie auf dem Heimweg leicht hinter mir laufen und auch nur noch nach Hause wollen - nichts anderes mehr wahrnehmen als den Gedanken sich endlich auf's Fressen zu stürzen und dann schlafen zu gehen. Wobei genug und zu viel ein ziemlich schmaler Grat ist, auf dem man sich bewegt, finde ich.
Wenn Jegi zu wenig hatte, dann nervt der. Man sieht förmlich, wie es im Hirn rattert und er überlegt, was er tun kann um Aufmerksamkeit zu bekommen.

chino hat geschrieben:Passen eure Hunde nach eurem Empfinden in das von der Autorin erstellte Schema?

Naja, sie schreibt, dass Hütehunde Spaziergänge im schnellen Tempo lieben und auch geistig gefordert werden möchten. Das trifft aber auf so viele andere Hunderassen (-gruppen) ebenfalls zu, von daher... Ja.
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Re: Wie viel Auslauf braucht mein Hund?

Beitragvon Getier » 19.10.2013, 13:51

Ich denke schon, dass es Hunde gibt die generell mehr Auslauf/Bewegung benötigen, vor allem dann, wenn sonst keinerlei Bespaßung auf dem Programm steht. Ein Spaziergang ist auch nicht nur stupides Laufen; die (meisten) Hunde nehmen ihre Umwelt ja aktiv wahr, gehen hier und dort einem Geruch nach, rennen mal über die Wiese, spielen mit Hunden oder dem Halter oder befolgen schlicht die Grundkommandos.
Das erfordert sicherlich nicht so viel "Kopfarbeit" wie 20 Minuten ZOS oder so, aber ganz ausschalten tut ein Hund sein Köpfchen auch nicht - das wird immer ganz vergessen, finde ich... und ich kenne eine Reihe von Hunden, denen diese "Kopfarbeit" reicht.


Ob man das unbedingt an der Rasse festmachen kann?
Allen Hunden tut es gut, wenn sie sich bewegen dürfen, schon allein weil dadurch Energie und Stress abgebaut wird/werden kann. Bewegung macht glücklich. ;)

Ich würde auch sagen, es kommt darauf an, wie sich bewegt wird. Ein Samojede ist ein Langstreckenläufer, während der Greyhound ein klassischer Sprinter ist. Wenn so ein Greyhound drei Minuten auf der Rennbahn alles gibt, hat er da mit Sicherheit mehr davon, als wenn er drei Stunden hinter einer Oma mit Gehwägelchen hertapst.

Einige fahren ja auch Rad mit dem Hund, meist in einem Tempo, wo der Hund locker traben kann - ob das jetzt dem Durchschnittshund "anstrengt"?

"Genug" Bewegung hat Hund dann, wenn er zufrieden ausschaut, entspannt zuhause ankommt und nicht wie ein Irrer von A nach B tingelt oder Ähnliches.
Meine Hunde passen wohl in kein Schema, die bekommen - im Vergleich mit dem Border Collie oder anderen Hunden hier in der Gegend - relativ wenig Bewegung, in Form von einfachen Spaziergängen. :sorry:
Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
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Re: Wie viel Auslauf braucht mein Hund?

Beitragvon Queenie » 24.11.2013, 12:34

Sicher gibt es Hunderassen, die generell viel Bewegung brauchen. Aber es gibt auch unter diesen Kandidaten, welche nicht dem Durchschnitt entsprechen.
Ich kenne eine Mopshündin, die dermaßen viel Bewegung braucht und vor allem will...da zeigen die Besitzer allen Leuten, die Möpse als Hunde die nicht viel Bewegung brauchen bezeichnen, einen Vogel.
Mila hat Power ohne Ende, da staunen viele.
Wiederum gibt es sicher Hunde, die überhaupt keine Motivation haben viel Bewegung und/oder Sport zu machen, obwohl man es ihnen von der Rasse her ehr zutrauen würde.

Ich finde auch, es kommt auf das Wie und Was an, anstatt allgemein zu sagen, die und die Hunderasse braucht jetzt genau auf den Kopf 30min Bewegung und Punkt.

Und passt mein Hund in das Schema? So mehr oder weniger...mein Hund ist kein Schemahund :d
Viele Menschen verpassen das kleine Glück, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind das Große zu finden.

Grüße von Dani & Barnie :)
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