"Was kostet der denn?"

Vorbereitungen zu Kauf und Einzug

"Was kostet der denn?"

Beitragvon Xafira » 25.09.2013, 06:49

Hallo,

ich habe gerade bei einer fb in einer Rubrik für Diensthunde gestöbert...

Dort - und das schockiert mich schon irgendwie - lautet die erste Frage oft: Was kosten die Welpen?

Gut, utopisch sollten die Preise nicht sein, aber wer sich mit Gebrauchshunderassen beschäftigt hat (und davon gehe ich gerade bei Diensthundeführern aus), weiß, wo die Preise in etwa liegen.
Außerdem fallen mir persönlich erstmal zig andere Fragen ein... aber gut.

Das hat mich auf jeden Fall auf dieses Thema gebracht.

Wie wichtig ist/war euch der Preis?
Macht ihr Unterschiede bei Tierschutz- und Züchterhunden bzw. -welpen?
Was sind eure Preisgrenzen bei Tierschutz- bzw. Züchterhunden, oder macht ihr das von der Rasse abhängig?
Wann habt ihr euch nach dem Preis erkundigt?

Liebe Grüße
Birgit
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Re: "Was kostet der denn?"

Beitragvon gabi » 25.09.2013, 07:18

Also ich bin ja (leider) der ich-seh-den-Hund-und-verlieb-mich-direkt - typ, was heutzutage (Qualzuchten, Polenhunde) immer gefährlicher wird

Ich mache den angemessenen Preis daran fest, wie der HUnd gehalten wurde, wo er herkommt

Hachiko ist z.B. ein Mischling, die "Züchterin" war mit beiden Elternhunden VOR dem Decken beim TA, hat sie gründlich durchchecken lassen, war auch mit den Welpen beim Ta. Die Welpen waren geimpft, entwurmt, hatten nen ordentlichen Impfpass und wurden mit einem Vertrag, sämtlichen Papieren, einer Leine, einem Kuschelkissen und etwas Futter abgegeben.
Sie hat 350 Euro verlangt, was ich völlig ok fand. Ich wußte den Preis von Anfang an, hatte die Dame mir gleich gesagt.

Durch die Eltern meiner Schwiegertochter, die Große Schweizer Sennenhunde züchten, habe ich dort etwas Einblick. Da werden schon die Junghunde auf allen möglichen Ausstellungen bewertet, sie gehen zur Körung, die Farben und sogar die Formen des weißen Fleckes am Hals müssen "richtig" sein und was weiß ich, was da noch alles eine Rolle spielt - ein riesengroßer Aufwand, gerade auch finanziell, bevor der Hund überhaupt decken darf/gedeckt werden darf......... Durchaus berechtigt, diese Welpen dann für 1500Euro zu verkaufen
Liebe Grüße aus Berlin
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Re: "Was kostet der denn?"

Beitragvon Newi » 25.09.2013, 11:44

Xafira hat geschrieben:Wie wichtig ist/war euch der Preis?
Der war mir bei meinen Rassehunden unwichtig. Wichtiger war mir Frage, wie und wo die Welpen aufwachsen, wer die Elterntiere sind, welche Untersuchungen gemacht wurden,......
Macht ihr Unterschiede bei Tierschutz- und Züchterhunden bzw. -welpen?
Ja.
Ein Hund von einem wirklich seriösen Züchter kostet einfach mehr.
Der Grund sind aber nicht nur die Gesundheitsuntersuchungen, wie ich heute weiß. Es steckt noch so viel mehr dahinter und deshalb finde ich die Preise für einen Rassehund vom Züchter auch völlig gerechtfertigt.
Teilweise halte ich 800,-€ für einen Bernhardiner oder 1000,- € für einen Goldie sogar viel zu billig.

Was sind eure Preisgrenzen bei Tierschutz- bzw. Züchterhunden, oder macht ihr das von der Rasse abhängig?
Das mache ich nicht fest, weder beim Tierschutzhund noch beim Züchter. Wenn ich (noch) nicht genug Geld habe, spare ich eben. Das ist mir ein Lebewesen wert.
Ich kann eh nicht verstehen, warum um ein Auto oft mehr Trara gemacht und Geld ausgegeben wird, bei einem Hund aber, der einen doch auch möglichst 15 Jahre begleiten soll, immer über die Preise gemeckert wird.

Wann habt ihr euch nach dem Preis erkundigt?
Eigentlich erst gar nicht. Die Züchterin sprach uns auf den Preis an. Das war uns eher nebensächlich.
Eine ungefähre Ahnung hatten wir alledings schon und der Preis war auch keine Überraschung für uns.


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Re: "Was kostet der denn?"

Beitragvon Xafira » 25.09.2013, 11:50

Danke euch für die bisherigen Antworten - mir kommt es halt manchmal so vor, als würde man den Hund wie Ware behandeln oder als Ware ansehen.

Da postet ein und dieselbe Person unter jede aktuellere Anzeige: "Woher und was soll er/sie kosten?"
Das finde ich so... abwertend.
Man interessiert sich doch für einen bestimmten Hund oder eine bestimmte Rasse/bestimmte Blutlinie und nimmt doch nicht, was sich grad so bietet und billiger ist, oder?
Also ich mein, entweder will ich einen Malinois oder einen Deutschen Schäferhund, aber ich frag doch nicht bei jeder Anzeige, egal ob Malinois, Deutscher Schäferhund oder Holländischer Schäferhund, was der Hund kostet?

Na ja... man muss nicht alles verstehen. :oops:
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Re: "Was kostet der denn?"

Beitragvon Emma » 25.09.2013, 12:24

Ich habe für den Luxusstein 1100 Euro bezahlt. Ich hätte auch mehr Geld ausgegeben, wenn die Züchterin mehr gewollt hätte.

Wenn man unbedingt einen Rassehund haben will, dann sollte man nicht nach dieser Geiz ist geil Mentalität den Hund auswählen. Die Hunde sollen ja gewisse gesundheitliche Aspekte erfüllen. Das geht ja nicht umsonst :?

Auch bei Tierschutzhunden direkt nach dem Preis zu fragen empfinde ich persönlich als... indiskret... Natürlich muss man wissen, wieviel man beim Abholen auf den Tisch blättern muss, aber den Preis als primäres Auswahlkriterium zu setzte geht meiner Meinung gar nicht!
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Re: "Was kostet der denn?"

Beitragvon gabi » 25.09.2013, 19:10

Naja, wenn ich so sehe, was manche Oranisationen oder auch Privatleute für nen Hund so verlangen, dann frag ich mich schon manchmal, ob das gerechtfertigt ist oder ob die eben nicht doch auch nur aufs Geschäfte machen aus sind.
Wenn ich nen Hund abgeben muss, aus welchen Gründen auch immer, bin ich doch froh, wenn er nen guten Platz bekommt. Ich weiß nicht, ob ein möglichst hoher Preis der Garant für die Qualität des Paltzes ist - ist schon irgendwie schwierig

Genauso bei Welpen, ich fand den Preis von 350 Euro damals angemessen, bis 500 hätte ich wohl gezahlt........
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Re: "Was kostet der denn?"

Beitragvon Xafira » 25.09.2013, 19:12

Ich würde für keinen meiner Tierschutzhunde mehr als 200,-- bezahlen - da bin ich eigen. Immerhin handelt es sich um Hunde, die meist als unvermittelbar gelten, würde man da auch noch versuchen, damit Geld zu machen, könnten sie ihren Hund behalten. :sorry:

Bei Züchterhunden sieht das anders aus - da suche ich mir eine bestimmte Blutlinie und da bin ich dann auch bereit, den Betrag zu bezahlen - ist ein Welpe doch noch ein recht unbeschriebenes Blatt. :)
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Re: "Was kostet der denn?"

Beitragvon Newi » 26.09.2013, 07:22

gabi hat geschrieben:Wenn ich nen Hund abgeben muss, aus welchen Gründen auch immer, bin ich doch froh, wenn er nen guten Platz bekommt. Ich weiß nicht, ob ein möglichst hoher Preis der Garant für die Qualität des Paltzes ist - ist schon irgendwie schwierig


Ich sehe das ähnlich.
Allerdings war mit den jetzigen Besitzern von Merlin damals die Hälfte des ursprünglichen Kaufpreises ausgemacht.
Das war für sie auch völlig in Ordnung, da ich bei Merlin aufgrund seiner Tätigkeit als Deckrüde sehr viele Gesundheitsuntersuchungen gemacht habe (HD, PRA, regelmässige Blutuntersuchungen,....) und sie sich sicher sein konnten, einen wirklich topfitten Hund zu bekommen.
Ich bin dann aber freiwillig mit dem Preis runter gegangen.
Die jetzigen Besitzer hatten nämlich für den Sommer schon ein Ferienhaus gemietet, in dem kine Hunde erlaubt waren und die Umbuchung war unverschämt teuer, so dass sie erst überlegt hatten, ob sie Merlin dann in der Zeit irgendwo unterbringen müssten, was sie aber eigentlich nicht wollten.
Ich habe ihnen dann gesagt, sie sollen das übriggebliebene Geld für die Umbuchung nehmen und sie haben sich total darüber gefreut, obwohl sie die Umbuchung mittlerweile eh gemacht hätten.
Mir war es wichtiger, dass Merlin ein gutes Zuhause bekommt.
Wir telefonieren und schreiben uns regelmässig und ich weiß, dass ich es richtig gemacht habe.
Lieber ein perfektes Zuhause für Merlin, als Geld zu zählen und sich immer Vorwürfe zu machen.
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Re: "Was kostet der denn?"

Beitragvon Queenie » 28.09.2013, 14:35

Newi hat geschrieben:Lieber ein perfektes Zuhause für Merlin, als Geld zu zählen und sich immer Vorwürfe zu machen.



DAS ist, wie ich finde, die perfekte Einstellung bei sowas.
Mir fällt das auch immer wieder auf, wie oft einfach die erste oder sogar einzige Frage "Wie teuer?" ist.
Oder wie viele einen Welpen für 800€ schon unverschämt teuer finden...und da wundern sich doch wirklich manche noch, wie die Welpenmafia so boomen kann :headbang:
Viele Menschen verpassen das kleine Glück, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind das Große zu finden.

Grüße von Dani & Barnie :)
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Re: "Was kostet der denn?"

Beitragvon chino » 28.09.2013, 16:08

Hallo,
Xafira hat geschrieben:Wie wichtig ist/war euch der Preis?
Macht ihr Unterschiede bei Tierschutz- und Züchterhunden bzw. -welpen?
Was sind eure Preisgrenzen bei Tierschutz- bzw. Züchterhunden, oder macht ihr das von der Rasse abhängig?
Wann habt ihr euch nach dem Preis erkundigt?

Zum Einstieg mal eine kurze Geschichte, eine Begebenheit aus unserem Umfeld:

Freunde von uns, auf der Suche nach einem Hund und noch nicht zu 100% eine Entscheidung bzgl der Rasse getroffen, waren hier zu Besuch in der Woche nach dem Einzug von Quasimodo. Die Familie hatte sich intern schon zu 95% auf einen KLM geeinigt, als deren Sohn (14 J.) unseres Untiers ansichtig wurde und am Abend daheim postwendend um Anschaffung eines Flat anstatt eines KLM ansuchte. Das Oberhaup besagter Familie stöberte im Netz, fand auf die Schnelle in AT keinen Züchter mit gerade gefallenen oder in Bälde zu erwartenden Welpen, nur in DE, und beschied daraufhin: "Da müsste man ja bis DE fahren für einen und außerdem kostet der das Doppelte von dem, was der KLM-Züchter will. Nixda, wir bleiben bei unserer Wahl."

Soweit kein Beinbruch - Frau & Sohn sind glücklich mit dem Hund und beschäftigen sich hingebungsvoll + rassegerecht (incl jagdlicher Ausbildung) mit ihm. Sie würden einen anderen Hund sicher nicht mehr lieben als den jetzigen. Wie man aber, wenn man ohnehin beruflich zumindest alle 14 Tage nach Germanien fährt und einem das Thema Geld nicht wirklich den Schlaf raubt, anhand o.g. "Probleme" eine Entscheidung treffen kann, verstehe ich so nicht ganz. Der KP ist bei einem Hund i.d.R. (auch bei kurzlebigeren Rassen) nicht so sehr der Punkt, wenn es um die Kosten geht, die so ein Tier verursacht.

Anyway, BTT:
Ob nun ein Züchter 800€ oder 1000€ oder 1500€ verlangt - es ist für eine sorgfältig ausgewählte Verpaarung und ebensolche Aufzucht ein angemessener Preis. Dahinter steckt eine Menge Arbeit, die sich dann für gewöhnlich auch bemerkbar macht: in einem gesunden, wesensfesten Hund, der in seine neue Familie passt und im Falle eines Gebrauchshundes auch noch eventuelle sportliche Erwartungen erfüllt.
Nicht angemessen finde ich Preise deutlich über 1500€ oder gar um die 2500€, mit Vorliebe argumentiert mit "sehr seltene Rasse".
Dagegen ist auch für "ordentliche" Welpen kleiner Rassen ein KP im o.g. Bereich ok - der Aufwand ist für den Züchter nicht wirklich geringer, höchstens bei den Futterkosten für Zuchttiere und Welpen merkt man da einen Unterschied.

Bei TS-Hunden werden manchmal Preise aufgerufen, dass man eigentlich nur staunen kann.
Wenn ich da an einen wie den armen Cäsar denke, sind IMO 350€ nicht angemessen und auch nicht dazu angetan, dem Unglücksraben zeitnah ein neues Heim zu verschaffen. Der ist zweifelsfrei psychisch und physisch angeschlagen und hat als "großer schwarzer Hund" ohnehin nicht die besten Karten bzgl Vermittlung. Gut möglich, dass das ein reinrassiger Groeni ist, Papiere gibt es aber vmtl keine, somit fällt er unter "Mix" und eine nur zu vermutende Abstammung rechtfertigt keinen KP. Außerdem wird sein jetziger Zustand die neuen Besitzer eine schöne Stange Geld kosten, da fände ich eine SG von nicht mehr als ~ 200€ angebracht.

Generell sehe ich 350€ als die absolute Obergrenze für einen TH-Hund, unabhängig von der Rasse oder Größe.
Doch wie Gabi schon sagte, kann man bei manchen Orgas sehr wohl den Eindruck kriegen, dass es (nur mehr) um schnelles Geld geht: vielfach werden die Hunde im Ausland von der Straße geholt, auf die Schnelle mit Chip und Impfung versehen (was dort deutlich billiger ist als bei uns), um den gesetzlichen Auflagen wenigstens annähernd zu entsprechen und lange vor Ablauf der Wartefrist für die Impfung mittels Spendegeld nach DE/AT gekarrt oder geflogen. Dort angelangt, kriegen die neuen Halter ihren Hund am besten noch direkt am Flughafen oder Autobahnparkplatz in die Hand gedrückt, dann entstehen der Orga auch keine weiteren Kosten. :facepalm:

LG
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