Hallo,
Xafira hat geschrieben:Wie wichtig ist/war euch der Preis?
Macht ihr Unterschiede bei Tierschutz- und Züchterhunden bzw. -welpen?
Was sind eure Preisgrenzen bei Tierschutz- bzw. Züchterhunden, oder macht ihr das von der Rasse abhängig?
Wann habt ihr euch nach dem Preis erkundigt?
Zum Einstieg mal eine kurze Geschichte, eine Begebenheit aus unserem Umfeld:
Freunde von uns, auf der Suche nach einem Hund und noch nicht zu 100% eine Entscheidung bzgl der Rasse getroffen, waren hier zu Besuch in der Woche nach dem Einzug von Quasimodo. Die Familie hatte sich intern schon zu 95% auf einen KLM geeinigt, als deren Sohn (14 J.) unseres Untiers ansichtig wurde und am Abend daheim postwendend um Anschaffung eines Flat anstatt eines KLM ansuchte. Das Oberhaup besagter Familie stöberte im Netz, fand auf die Schnelle in AT keinen Züchter mit gerade gefallenen oder in Bälde zu erwartenden Welpen, nur in DE, und beschied daraufhin: "Da müsste man ja bis DE fahren für einen und außerdem kostet der das Doppelte von dem, was der KLM-Züchter will. Nixda, wir bleiben bei unserer Wahl."
Soweit kein Beinbruch - Frau & Sohn sind glücklich mit dem Hund und beschäftigen sich hingebungsvoll + rassegerecht (incl jagdlicher Ausbildung) mit ihm. Sie würden einen anderen Hund sicher nicht mehr lieben als den jetzigen. Wie man aber, wenn man ohnehin beruflich zumindest alle 14 Tage nach Germanien fährt und einem das Thema Geld nicht wirklich den Schlaf raubt, anhand o.g. "Probleme" eine Entscheidung treffen kann, verstehe ich so nicht ganz. Der KP ist bei einem Hund i.d.R. (auch bei kurzlebigeren Rassen) nicht so sehr der Punkt, wenn es um die Kosten geht, die so ein Tier verursacht.
Anyway, BTT:
Ob nun ein Züchter 800€ oder 1000€ oder 1500€ verlangt - es ist für eine sorgfältig ausgewählte Verpaarung und ebensolche Aufzucht ein angemessener Preis. Dahinter steckt eine Menge Arbeit, die sich dann für gewöhnlich auch bemerkbar macht: in einem gesunden, wesensfesten Hund, der in seine neue Familie passt und im Falle eines Gebrauchshundes auch noch eventuelle sportliche Erwartungen erfüllt.
Nicht angemessen finde ich Preise deutlich über 1500€ oder gar um die 2500€, mit Vorliebe argumentiert mit "sehr seltene Rasse".
Dagegen ist auch für "ordentliche" Welpen kleiner Rassen ein KP im o.g. Bereich ok - der Aufwand ist für den Züchter nicht wirklich geringer, höchstens bei den Futterkosten für Zuchttiere und Welpen merkt man da einen Unterschied.
Bei TS-Hunden werden manchmal Preise aufgerufen, dass man eigentlich nur staunen kann.
Wenn ich da an einen wie den armen
Cäsar denke, sind IMO 350€ nicht angemessen und auch nicht dazu angetan, dem Unglücksraben zeitnah ein neues Heim zu verschaffen. Der ist zweifelsfrei psychisch und physisch angeschlagen und hat als "großer schwarzer Hund" ohnehin nicht die besten Karten bzgl Vermittlung. Gut möglich, dass das ein reinrassiger Groeni ist, Papiere gibt es aber vmtl keine, somit fällt er unter "Mix" und eine nur zu vermutende Abstammung rechtfertigt keinen KP. Außerdem wird sein jetziger Zustand die neuen Besitzer eine schöne Stange Geld kosten, da fände ich eine SG von nicht mehr als ~ 200€ angebracht.
Generell sehe ich 350€ als die absolute Obergrenze für einen TH-Hund, unabhängig von der Rasse oder Größe.
Doch wie Gabi schon sagte, kann man bei manchen Orgas sehr wohl den Eindruck kriegen, dass es (nur mehr) um schnelles Geld geht: vielfach werden die Hunde im Ausland von der Straße geholt, auf die Schnelle mit Chip und Impfung versehen (was dort deutlich billiger ist als bei uns), um den gesetzlichen Auflagen wenigstens annähernd zu entsprechen und lange vor Ablauf der Wartefrist für die Impfung mittels Spendegeld nach DE/AT gekarrt oder geflogen. Dort angelangt, kriegen die neuen Halter ihren Hund am besten noch direkt am Flughafen oder Autobahnparkplatz in die Hand gedrückt, dann entstehen der Orga auch keine weiteren Kosten.
LG
Andrea