Hund im Büro: Kaya muss draußen bleiben

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Hund im Büro: Kaya muss draußen bleiben

Beitragvon chino » 04.09.2013, 19:22

Hund im Büro: Kaya muss leider draußen bleiben
"Die tut nichts": Die Mitarbeiterin einer Werbeagentur brachte jahrelang ihre dreibeinige Hündin mit zur Arbeit. Frauchen war überzeugt vom lieben Wesen ihres Tieres, doch ihre Kollegen sahen das ganz anders. Der Fall landete vor Gericht, jetzt erging ein Urteil.
(...)
Mehrere Zeugen fühlten sich von ihr bedroht; zähnefletschend sei der Hund auf sie zugekommen. Mitarbeiter trauten sich nicht mehr in die dritte Etage, denn das war sein Revier. Unterlagen würden nur noch unter der Tür durchgeschoben, wenn Kaya dahinter wache. Die Personalleiterin flüchtete in den Aufzug, dem Geschäftsführer war der Weg zum Meeting durch den Hund versperrt. "Er hat mich regelmäßig an die Wand gedrängt", berichtete ein Computertechniker.

Mit der Mitarbeiterin gab es mehrere Gespräche, sogar ein Tiertrainer wurde gerufen: "Ich sollte Leckerlis werfen, wenn jemand klopft. Aber das klappt halt nicht, wenn man telefoniert oder am Computer sitzt", so Claudia van de Wauw. Was sie als Frauchen nicht bestritt: Dass ihr Liebling in der Mittagspause schon mal im Rhein bade - Kollegen hatten sich über den Geruch beklagt, den das nasse Tier verbreite.

Als dem Unternehmen die Sache mit dem Hund zu bunt wurde, erhielt Kaya Hausverbot. Viel Einsicht zeigte die Besitzerin offenbar nicht, wie andere Mitarbeiter erzählten: Mal seien es die falschen Schuhe der Kollegin gewesen, mal der falsche Gang - wenn sich Kollegen über die knurrende Kaya beschwerten, mussten sie sich sagen lassen, dass sie doch selbst schuld seien und der Hund doch nur sein Revier verteidige...

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Re: Hund im Büro: Kaya muss draußen bleiben

Beitragvon Getier » 04.09.2013, 20:10

Wenn ich schon den Hund mit zur Arbeit nehmen darf, dann sollte ich mich wohl bemühen, dass niemand Angst vor ihm hat oder sich belästigt fühlt. Sich dann noch darüber zu beklagen, verstehe ich nur bedingt.
Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
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Re: Hund im Büro: Kaya muss draußen bleiben

Beitragvon Dieter » 04.09.2013, 22:52

Die Geduld des Arbeitgebers ist zu bewundern.
Leute gibts :facepalm:
Viele Grüße
Dieter

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Re: Hund im Büro: Kaya muss draußen bleiben

Beitragvon Xafira » 06.09.2013, 15:30

Ich finde die Entscheidung gut - uneinsichtige Hundehalter sind selbst schuld, wenn es soweit kommt.

Man hätte ja Lösungen suchen und sich ein wenig bemühen können, aber ein derart pampiges Verhalten gehört bestraft.
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Re: Hund im Büro: Kaya muss draußen bleiben

Beitragvon chino » 06.09.2013, 15:55

Was mich wirklich stört, ist die Darstellung der Angelegenheit in den meisten Artikeln: mit Überschriften wie "Kein Herz für dreibeinigen Hund" u.ä. wird siganlisiert, der Chef hätte dem Hund Hausverbot erteilt, weil der ein Handicap hat. In Wirklichkeit hat die Halterin offenbar eines, ein ziemlich ausgeprägtes sogar ... :facepalm:
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Re: Hund im Büro: Kaya muss draußen bleiben

Beitragvon Xafira » 25.03.2014, 05:22

Düsseldorf. Schlappe für die Besitzerin eines Hundes: Sie darf das Tier weiterhin nicht mehr mit zu ihrer Arbeitsstelle in einer Werbeagentur nehmen. Das hat das Landesarbeitsgericht in Düsseldorf entschieden. Die Frau hatte sogar ein Gutachten vorgelegt, das dem Tier Harmlosigkeit bescheinigt. Vergeblich.

Kein Comeback für "Kaya": Das Landesarbeitsgericht in Düsseldorf hat die Verbannung einer dreibeinigen Hündin aus einer Werbeagentur als rechtmäßig bestätigt. Der Arbeitgeber durfte von seinem Direktionsrecht Gebrauch machen, nachdem der Hund Auffälligkeiten gezeigt habe, befanden die Richter am Montag nach der Berufungsverhandlung des Falls (Az.: 9 Sa 1207/13). Eine Revision ließ das Gericht nicht zu.

Die Besitzerin des Hundes, Claudia van de Wauw, hatte vergeblich mit einem Gutachten aufgewartet, das dem Tier Harmlosigkeit bescheinigte. Es enthielt einen entscheidenden Schönheitsfehler: Der Gutachter hatte "Kaya" nicht in ihrem eigenen Revier auf die Probe gestellt, obwohl es bei dem Rechtsstreit um ihr Revierverhalten geht.

Personalleiterin flüchtete vor "Kaya" in den Aufzug

"Kayas" Besitzerin fühlte sich dagegen gemobbt: Kollegen dürften ihre Hunde weiterhin mitbringen. Nur "Kaya" habe Hausverbot erhalten, nachdem sie drei Jahre lang ins Büro gedurft hatte. Der Hund sei nur die Schwachstelle gewesen, der Angriff gelte seiner Mandantin, behauptete deren Anwalt.

In erster Instanz vor dem Arbeitsgericht hatten die Kollegen den Hund als weniger lieb und nett beschrieben: Die Personalleiterin flüchtete in den Aufzug, dem Geschäftsführer war der Weg zum Meeting versperrt. Knurrend und zähnefletschend habe die Hündin ihr Revier verteidigt, wenn Frauchen im Haus unterwegs war. Unterlagen würden inzwischen nur noch unter der Tür durchgeschoben, wenn der Hund dahinter wache. Weil "Kaya" in der Mittagspause auch gerne mal im Rhein badete, soll sie danach auch öfter unangenehm gerochen haben.

Kein Zwinger im Büro

Jahrelang habe man sich um den Hund bemüht, sogar einen Hundetrainer engagiert, hatte die Agentur-Vertreterin vor Gericht beteuert. Von Mobbing könne keine Rede sein.

Am Montag war "Kaya" nicht im Gerichtssaal, anders als beim Gütetermin vor knapp einem Jahr: Lammfromm war das Tier in den Gerichtssaal gehumpelt und hatte mit treuem Blick die Herzen der Zuschauer erobert.

Auf den Vorschlag der Klägerin, dass die Agentur ihrem Tier eine Art Schutzgitter oder Zwinger ins Büro baut, wollte sich die Arbeitgeberin nicht mehr einlassen. Der Vorsitzende Richter hatte auch sogleich Zweifel angemeldet: "Wäre das denn artgerechte Tierhaltung?" (dpa)


Gericht verbannt dreibeinigen Hund aus Büro
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