Ich geh jetzt mal von Sepp&Schorsch aus, da sie die ersten waren, bei denen wir Kinder mit entschieden haben. So mehr oder weniger.
Welche Gedanken schwirrten euch durch den Kopf?Ich war damals knappe 10 Jahre alt, so genau weiß ich das nicht mehr. Wir alle in der Familie wollten wieder einen Hund haben, nur mein Bruder hat von Anfang an gesagt, dass er sich nicht weiter beteiligt, aber er war einverstanden.
Welche Rasse, oder doch ein Hund aus dem Tierheim, Tierschutz oder vielleicht auch aus dem Ausland?Rasse war egal, eigentlich war ein Hund aus dem Tierheim geplant, aber es gab keinen, der für/zu allen von uns gepasst hätte.
Welche Anforderungen mussten erfüllt werden und warum? (Sollte der Hund vielleicht schon alleine bleiben können, weil ihr berufstätig seid? Reagiert eventuell jemand aus der Familie allergisch und der Hund sollte deshalb nicht haaren?)Der Hund sollte maximal mittelgroß sein, wenn es ein älterer gewesen wäre, dann eben 'Kinderfreundlich'. Ansonsten waren wir wirklich total anspruchslos.
Hattet ihr eine Art Pro und Contra-Liste bei der Frage ob ein Hund überhaupt einziehen soll?Nicht wirklich, es war nur von Anfang an klar, dass eben meine Mutter frühs dran ist und meine Schwester+ich ab dem Mittag, also nach der Schule und an den Wochenenden waren sie und ihr Mann im Garten mit den Hunden (wir auch am Anfang zum Großteil). Die Erziehung lag zum Großteil auch bei meiner Schwester und mir. Dadurch, dass jeder seinen Part hatte, war es erst realisierbar, ansonsten hätten wir keinen Hund geholt.
Nun die Story, in den den Tierheimen war kein passender Hund dabei, der zu uns allen gepasst hätte. Wir waren zu dem Zeitpunkt jedes zweites WE bei meinem Vater und als wir am Sonntag wieder Heim kamen, wurden wir mit den Worten begrüßt: wir bekommen Zuwachs. Erst dachten wir ja an ein Baby. Und dann kam noch der Satz: 'Es werden zwei' ....

Jedenfalls, nachdem wir aufgeklärt waren, es stand an diesem Samstag eine Anzeige in der Zeitung, dass Briard-Kuvasz-Mischlingswelpen ein Zuhause suchen. Meine Mutter kannte die Rassen bis Dato nicht, hat in ein Rassebuch geschaut (Internet war damals nicht so die Anlaufstelle) und gesagt: die sind ja schön, genau sowas hab ich mir vorgestellt. Naja...Rassebeschreibungen waren damals nicht wichtig.

Sie haben dann angerufen und sind hingefahren, um sie sich mal anzugucken. Das Anwesen ist ein Reit- und Zuchtstall in der Gegend von uns, sie sind aus dem Auto raus und es kam eine schöne, braune, langhaarige, mittelgroße Hündin mit einem Riesenknochen im Maul daher. Erst dachte meine Mutter: Oho. Aber die Hündin war dermaßen umgänglich, dass es schon fast entschieden war. War dann auch die Mutterhündin. Angeblich war der Wurf ein Unfall, aber naja, im Nachhinein wissen wir, dass die wohl öfters mal Würfe hatten.
Die Welpen waren tagsüber im Stall in einer leeren, großen Box mit Rotlichtlampe untergebracht, wenn sie nicht gerade auf dem Hof, unter Aufsicht, rumgelaufen sind. Der Schorsch war der Erstgeborene und größe Welpe, meine Mutter hat ihn gesehen und entschieden: der oder keiner und da es ein Schorsch werden sollte, bekam er den Namen. Die beiden haben sich dann bequatschen lassen, dass ein Zweithund doch schön ist, da ist der eine dann nicht alleine usw. und da war eben so ein kleiner rotzfrecher Welpe, der meiner Mutter so extrem auf die Pelle gerückt ist. Dreimal dürft ihr raten...es war der Sepp.
So kamen wir zu zwei Rüden mit brisanter Mischung, die mittelgroß werden sollten, aber nicht aufhörten zu wachsen und uns so einige Nerven gekostet haben. Aber wir haben alles ohne Hundeschule oder Trainer selber gemeistert und sie dafür, dass wir alle nicht so wirklich Ahnung von Hundeerziehung hatten (die anderen beiden davor liefen so nebenher, hat halt einfach so geklappt), gut hinbekommen. Ihr einziges Manko sind fremde Rüden, da lassen sie manchmal die Machos raushängen. Und sie sind so wunderbar treu, wenn keiner aus der Familie dabei ist, kann kein anderer mit ihnen laufen, da sie sonst die Biege machen und Heim laufen.