oh ja, es wurde noch "besser"........, aber der Reihe nach.....
Ich bin dann mit dem Hund zu einer Tierheilpraktikerin, ich dachte, ich könnte ihn mit irgendwelchen Homöopathischen, natürlichen Kügelchen zur Ruhe bringen. Die Dame war allerdings auch bloß ratlos......
Es war wohl Februar oder März 2012, Hacki also inzwischen 1, 5 Jahre alt.
Meine Tochter war Ende Januar wieder in eine eigene Wohnung hier in der Nähe gezogen und der Alltag kehrte so langsam wieder ein.
Hachiko durfte wieder ins Haus, es ging einigermaßen, wir fanden "unseren" Weg.
Wenn die Kinder da waren(ich arbeite als Tagesmutter mit 5 kleinen Kinder zu Hause), sperrte ich ihn in einen extra Raum, damals das Bad, da konnte er am wenigsten zerstören. Klobürste, Klopapier, Handtücher und Seife nahm ich mit raus....... Wenn sie weg waren, blieb er "frei", solange wir alleine waren, ging das dann auch ganz gut. War mein Mann zu Hause, setzte Hacki sich meist provokativ vor uns und kläffte uns an. Er sprang meinen Mann an, er versuchte an ihm zu rammeln, er zwickte in den Arm, in die Hose. In den meisten Ratgebern steht IGNORIEREN, geht irgendwann nicht mehr, er wurde ja dadurch immer aufdringlicher. Ihm schon bekannte Kommandos befolgte er in diesen Situationen nicht mehrer und wenn überhaupt, hörte er nur auf mich, ich musste also jedesmal aufspringen und meinen Mann (und jeden anderen, der durch unsere Wohnung wollte) retten , also wieder eingesperrt.......
Es muss dann im März gewesen sein, als Hachiko das 1. Mal richtig gebissen hat (obwohl Nr. 4 das ja gänzlich ausgeschlossen hatte):
Er klaute aus der Mülltüte im Zimmer meines Sohnes nen Döner-Rest in Alufolie gewickelt und stürmte davon - ich hinterher. Er sollte 1. nicht die Belohnung für das Klauen bekommen und er sollte 2. die Alufolie nicht fressen. Ich also hinterher um ihm das Päckchen ab zu nehmen - und er schnellt nach vorne und beißt zu, kräftig und ohne weitere Vorwarnung. Es war ein böser Schmerz, ich blutete wie ein abgestochenes Kalb, ich ließ Hund Hund sein und verarztete erstmal meine Hand.............. Ich war stinkig, weil der Hund nun doch den Döner samt Alufolie fraß, ich war stinkig, weil er MICH gebissen hatte, ich war stinkig weil er überhaupt gebissen hatte. Ich war ängstlich, dass er noch jemanden anders beißt (ich hab als Tagesmutter jeden Tag 5 kleine Kinder hier), ich war ängstlich, dass er das Beißen jetzt öfter einsetzt, wenn er sich durchsetzen wollte.........
Ich war total verunsichert, MUSS ich ihn nun doch abgeben??? Wo sollte er hin??? Auf immer und ewig ins Tierheim, der wäre doch nicht zu vermitteln??? Doch einschläfern??? Weil ICH nicht mit ihm klar kam - was kann der Hund dafür??? Birgit hatte sich dann angeboten, ihn zu nehmen, das war mir damals ein Rettungsanker, Birgit, nochmal danke dafür
Wie ihr wißt, hab ich ihn (natürlich) behalten
Hachiko war wie immer, kuschelte gerne, ließ sich kraulen, ich hab noch nie so ein Schmusemonster gehabt. Er war unruhig wie immer, er klaute wie immer, ich versuchte, ihm dazu keine Gelegenheit zu geben - wie immer. WENN er denn doch was erwischte, hab ich ihn gelassen, gar nicht reagiert - und das mach ich heute noch.........
Aber es MUSSTE was passieren, also wieder auf die Suche gemacht und auf Anraten unserer neuen Tierärztin Nr. 5, eine Verhaltenstherapeutin eingeschaltet. Die hörte sich am Telefon erstmal unser Leid an und kam dann zur Annamnese, die mich schon mal 300 Euronen gekostet hat.......
Sie guckte sich den Hacki hier sehr ausführlich an, bemerkte dies und jenes, wußte auch, ohne dass ich es erzählt hatte, was mir die Trainer so geraten hatten, das wäre typisch.
Sie stufte Hachiko dann als "hyperaktiv" ein - der Gedanke war mir auch schon gekommen. Ich arbeite mit Kindern und der Hund benahm sich nicht anders als ein hyperaktives Kind........ Ich weiß, man soll Tiere und Menschen nicht vergleichen oder Tiere mit menschl. Verhaltensweisen vergleichen - trotzdem macht man das ja ab und an, ich jedenfalls

Sie erklärte mir sein Verhalten, er hätte ein Gewitter im Kopf, er wäre total überfordert, er könne nicht zur Ruhe kommen, wenn er nicht in den Schlaf findet, er findet allein nicht in den Schlaf. Sie erklärte mir noch einige wissenschaftliche Dinge, die ich schon wieder vergessen hab, jedenfalls dachte ich, sie hätte es echt drauf, war ja auch teuer genug...............
Sie fand das wegsperren ganz gut, ich sollte ihm einen Kennel (aus ihrem Shop) kaufen, damit er einen festen Platz hätte, an dem er auch nichts zerstören könnte, er würde so zur Ruhe gezwungen.
Ich sollte vom frischen Fleisch auf Trockenfutter (aus ihrem Shop) umsteigen, damit ich ihn nur noch aus der Hand füttern könnte, er müsse merken, dass ICH diejenige wäre, die sein Futter verwaltet (ich glaube, das wußte er auch so, schließlich geb ich ihm seinen Napf). Ich sollte ihn mit Psychopillen füttern und ein 10-Stunden-Paket bei ihr buchen, für 1000 Euro!!!!! für 450 min!!!, die Hälfte der Stunden sollte hier zu Hause und die andere Hälfte irgendwo im Umland auf ihrem Gelände statt finden. Also auch noch kräftig Bezingeld dazu.
Sorry, ich hatte schon viel in den Hund investiert - aber 1000 Euro für 10 Stunden waren mir echt zu viel. die Psychopharmaka haben mir auch nicht gefallen, ich hab mit unserer TÄ gesprochen, die hat mir auch abgeraten, da der Hund ja eigentlich nen sehr freundliches Wesen hätte, er hat ein tolles Minenspiel, er freut sich und ist freundlich zu jedermann, die Pillen könnten sein Wesen verändern - eigentlich nur ins negative. Natürlich würden sie dazu führen, dass er erstmal ruhiger würde, trotzdem riet sie ab. Da ich sowieso ein ungutes Gefühl bei der Sache hatte, ließ ich es also.
Ich bin heute noch unsicher, ob diese Dame es "geschafft" hätte, sie schien kompetent - aber schlichtweg zu teuer...........
Auch hier kam allerdings der Rat, den Hund nicht auf die Couch zu lassen, ihm den Zutritt zu einigen Zimmern zu verwehren, ihn nicht als ersten durch die Tür gehen zu lassen........
Ich hab allerdings auf ihr Anraten nen Kennel gekauft - nicht in ihrem Shop - und den in unser Schlafzimmer gestellt, Hacki eingewöhnt und ihn dann, wenn die Kids morgens kommen, da rein geschickt - Tür zu. So konnte er meine Schlafstube nicht auseinander nehmen, hatte einen festen Platz und seine Ruhe. Das funktionierte erstmal ganz gut.
Ich hab die Sache mit dem Trockenfutter (gegen meine Überzeugung) ausprobiert, aber 1. verträgt Hacki das nicht, er kratzt sich ständig und er k........... mind. 5mal soviel, wie sonst, 2. wurde er total wuschig, weil er ständig Hunger hatte und fressen war sowieso so wichtig für ihn. Wenn ich dann das TroFu in der Tasche hatte, drehte er völlig durch, konnte sich überhaupt gar nicht mehr konzentrieren, sprang mich oft an und versuchte, an die Tasche zu kommen.............. Ich hab ihm dann morgens erstmal nen Teil gegeben, mit dem restlichen Teil den Tag über gutes Verhalten belohnt und den Rest am Abend..................
Irgendwie kam ich mit der theoretisch total einsichtigen Methode aber gar nicht klar.
Ich sollte gutes Verhalten belohnen, also in erster Linie, wenn er sich ruhig verhielt - aber wenn ich dann, wenn er denn endlich mal ruhig irgendwo lag, anfing ihn mit Futter zu belohnen, wars ja schon wieder nichts mit Ruhe, ich hab seine Ruhephase ja unterbrochen.............
Klar, ich konnte ihm was geben, wenn er vernünftig an der Leine lief, wenn er nicht bellte usw.
Insgesamt funktionierte das bei Hacki aber nicht, weil er durch das rationierte Futter wieder stärker aufdrehte.............
Dann im Sommer der Versuch mit Nr. 6, ein Hundeverein, der Training für alle Hunde anbot.
Wir kamen inzwischen zurecht, der Tagesablauf hatte sich eingespielt, ich war (und bin) nicht total zufrieden, weil Hacki ja immernoch "weg gesperrt" werden musste, aber scheinbar ging und geht es nicht anders. Er stieg allerdings immernoch sehr gerne in die Leine, DAS wollte ich jetzt gezielt angehen.
Also mit Bus und Straßenbahn mal wieder quer durch die Stadt zum Platz des Vereines.
Na die waren drauf....... Der Vorsitzende und Oberguru hatte seinen Hund an der Seite im Gebüsch an einem Strauch festgemacht, der tobte da und kläffte - er war wohl total unverträglich mit anderen Hunden.........
Ich sollte mit Hacki (und 3 anderen anwesenden Mensch-Hund-Gespannen) einige Leinenführigkeitsübungen machen, das klappte super. Ich hatte mit ihm ja schon viel geübt und theoretisch klappte das, wenn dann halt nen "doofer" Hund kam, hat Hacki alles vergessen..............
Ich bekam dann gute Tipps - ich sollte nen Stachelhalsband kaufen, ich sollte ne Kette kaufen, um die nach ihm zu werfen, Hund auf der Couch? kuscheln? auf gaaaaaaaar keinen Fall, hab ich denn keinen Zwinger??? - ich war schon einiges gewohnt, ich ging dann gaaaaaaaaaaaaaaanz schnell wieder nach Hause

, das war es dann mit Nr. 6