Hallo,
in gewisser Weise ist es
(es sei mir alle Jubeljahre mal der Vergleich gestattet ...
) wie bei Kindern.
Natürlich kann man ein Krabbelkind
nicht "seine eigenen Erfahrungen machen lassen" mit Mutters gutem Küchenbeil.
Aber im mittleren Kindergartenalter können sie durchaus lernen, sich mit einem geeigneten Werkzeug
selbst eine Scheibe Brot zu bestreichen.
Irgendwann sind sie auch alt genug, um im Selbstversuch zu lernen, dass es nur eingschränkt schlau ist, bei -14°C ohne Mütze rumzulaufen.
Beim Hund ist es allerdings etwas schwerer, diese Grenze zu ziehen: die meisten von uns finden es schon sehr angebracht, dass sich die Fellnase in vielen Situationen an uns orientiert, anstatt selbst die Dinge zu regeln. Das Hundchen soll zumindest formal unseren Sanctus einholen, bevor es mit Nachbars Fiffi übern Acker davonbrettert. Und es soll auch nicht ständig selbst entscheiden, wer ins Haus darf usw. Flocki darf auch ruhig tapfer sein und nicht an jeder Mülltonne in unser Hosenbein kriechen. Aber umgekehrt soll er nicht den halben Tag "heldenhaft" den Gartenzaun verteidigen oder gar seine Futterschüssel.
Flocki darf also ruhig seine eigene Meinung haben ... solange die sich mit unserer deckt.
Wie Birgit schon schrieb, sind die "Lieber immer erst Mama fragen"-Hunde wohl leichter zu handhaben als die Revoluzzer-Typen.
Umgekehrt stärken positive
selbst gemachte Erfahrungen das Selbstbewusstsein, und ein Hund mit einem stabilen Selbstbewusstsein (was nicht dasselbe ist wie Größenwahn!) ruht gewöhnlich mehr in sich als ein dauerängstlicher "Hinter Mama-Verstecker".
Wenn sie klein sind, gib ihnen Wurzeln; wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel. [Ursula Neumann] ... oder so ...
LG
Andrea