Xafira hat geschrieben:Fallen euch einige Situationen im Alltag ein, wo die Impulskontrolle des Hundes beansprucht wird?
Da gibt es ja massig Situationen. Das fängt beim Aufstehen an und endet spät am Abend, wenn alle in ihre Körbchen kriechen.
Wenn ich aufstehe, freut die Hündin sich z.B. wahnsinnig, dass sie mir da nicht die Klamotten vom Leib reisst, zähle ich auch zur Impulskontrolle. Dann gehts raus - anleinen, an der Tür warten, rausgehen (ohne das Frauchen aus den Pantoffeln zu ziehen), die Vögel ignorieren, an der Straße warten, Autos nicht hinterher hetzen, Hunde nicht anpöbeln, ...
Da sind nicht mal zwei Stunden vergangen und das "Impulskontrolltöpfchen" wurde schon ganz schön angekratzt. Kein Wunder, bei der Welt in der wir leben.
Xafira hat geschrieben:In welchen Situationen hat euer Hund (noch) Probleme mit der Impulskontrolle?
Arbeitet ihr verstärkt an diesen Situationen?
Es gibt Situationen wo ich immer besonders aufpasse oder nebenbei dran rumbastle. An Hauptstraßen (Autos, die aus hoher Geschwindigkeit abrupt vor uns bremsen sind der Hündin ein Dorn im Auge) , in Gebieten wo mit Enten oder anderem Viehzeugs zurechnen ist, an Kinderspielplätzen, auf Spazier- und Radwegen ... und so weiter. Nicht, dass sie da auszucken würde, aber ich erkenne potentielle Aufreger gerne bevor es soweit ist und handle dementsprechend. So ein Eis auf Augenhöhe in Kinderhand kann schon verlockend sein.
Interessant finde ich auch noch:
ESsi hat(te) nie ein Problem damit, in Stresssituationen oder Situationen die ein hohes Maß an Impulskontrolle fordern (von der Hatz abrufen, von Hunden abrufen, am Wildgehege UO, etc.) gehorsam zu sein. Sie hat
noch nie ein Kommando missachtet. Hingegen fällt es ihr schwerer selbstständig Reize zu ignorieren.
Bei Boomer ist es genau umgekehrt. Boomi kann wunderbar irgendetwas als "unwichtig" einstufen und einem Reiz nicht nachgehen - aber bei Stress/Jagd/Spiel gehorsam sein? Puh, das ist schwierig.
Xafira hat geschrieben:Welche Übungen fallen euch ein, um diese Selbstbeherrschung zu verbessern?
Das ist so ein riesiges Thema! Und für jeden Hund muss in anderen Schritten vorgegangen werden.

Ich spiele gerne mit Bällen, Bringseln und Hundefutter herum. Bei Boomi auch mit der Reizangel.
Dazu nehme man einen Hund, setze/lege/stelle ihn irgendwohin und spiele (und ich meine wirklich spielen) mit den obengenannten Dingen herum. Bällchen aufticken lassen, am Hund vorbei rollen, unter dem Hund durch, über den Hund ticken/werfen, zwischen die Pfoten schmeissen, auf die Pfoten legen, Ding hinlegen und den Hund "bei Fuß" nebenher/darüber laufen lassen, Futter/Spielie schmeissen, vom Hund wegtreten (so dass ein Dreieck entsteht), Hund abrufen. Spielzeug/Futter werfen, Hund schicken, kurz bevor er das Ding im Maul hat abrufen. Spielzeug zwischen die (eigenen) Füße, abrufen, Hund vorsitzen lassen. Es gibt so viele schöne gemeine Dinge, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt... man merkt, ich mag so Spielchen.
Wir haben auch mit "Leckerlie in der Hand"/unter dem Fuß begonnen.
Ich belohne allerdings dann auch mit den gleichen Dingen - es gibt ein "okay" von mir und das Objekt der Begierde darf geholt werden.
Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
Jean-Jacques Rousseau