Hoopers-Agility: Sportart für ältere Hunde

Sport und Spiel von Agility bis ZOS

Hoopers-Agility: Sportart für ältere Hunde

Beitragvon chino » 25.05.2015, 08:28

Hoopers-Agility: Sportart für ältere Hunde
Tyfoon hechtet knapp zwei Meter hoch über ein Hindernis, sein Frauchen sprintet schon mal zum Slalom, um ihn von dort weiter zu dirigieren. Beim normalen Agility müssen beide Partner ordentlich Gas geben. Hat einer von ihnen Gelenkprobleme, kann das schnell ungesund werden.

So entstand vor einigen Jahren in den USA die Variante Hoopers-Agility. "Ein Unterschied besteht darin, dass der Hundeführer seinen Hund nicht durch den Parcours begleitet", erklärt Uta Reichenbach vom Deutschen Hundesport Verband (dhv) in Reutlingen. Stattdessen lenkt er das Tier aus der Distanz mit Hör- und Sichtzeichen und seiner Körpersprache.

Ein Hoopers-Parcours ist ähnlich zu dem des normalen Agility aufgebaut. Es kann Tunnel, Slalom, Wände und andere Hindernisse geben. Zusätzlich enthält er die namensgebenden "Hoops", am Boden aufgesetzte Rundbögen, die der Hund durchlaufen muss und die das Springen über Hürden ersetzen.

Wie im Agility werden die Parcours ständig verändert. Länge und Schwierigkeitsgrad können ebenfalls variiert werden. "Es wird eine Harmonie zwischen Hund und Mensch angestrebt und ein perfektes Zusammenspiel", sagt Reichenbach. Beliebt ist Hoopers vor allem für Hunde mit Handicaps, die nicht oder nicht mehr springen dürfen. "Ebenso geht es mit tauben oder sehbehinderten Hunden, da es über Körpersprache funktioniert", beschreibt Katrin Werdin, Hundesporttrainerin in Espelkamp.

Vom Chihuahua bis zum Irischen Wolfshund, vom Jungtier bis zum Senior könne sich jeder daran versuchen - vorausgesetzt natürlich, die Bewegungen bereiten ihm keine Schmerzen. Doch die körperliche Belastung ist wesentlich geringer als beim bekannten Klassiker. Auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen können Hoopers machen, ohne überfordert zu werden. "Die Kombination aus sehr langsamem Führer und sehr schnellem Hund wirkt sich hier nicht hemmend aus, da sich der Mensch nur sparsam bewegt", sagt Reichenbach.

In Deutschland wird der Sport auch als NADAC-Agility bezeichnet. Die Abkürzung steht für "North-American-Dog-Agility-Council", einen Hundesportverein aus den USA, der ein Regelwerk für diese gelenkschonende Variante herausgegeben hat. Hierzulande steckt Hoopers noch in den Kinderschuhen. "Die ersten Hundesportler haben diese Art der Betätigung vor zwei bis drei Jahren entdeckt", sagt Werdin.

Vergangenen November veröffentlichte Hundesporttrainerin Tanja Bauer das erste deutschsprachige Buch zum Thema. Außerdem bietet sie gemeinsam mit Claudia Himmelsbach Workshops an, vor allem im süddeutschen Raum. "Da die Fangemeinde noch sehr klein ist, kann man Hoopers momentan vereinzelt in Hundeschulen oder bei Privatanbietern sowie in manchen Hundesportvereinen betreiben", erläutert Werdin.

Obwohl die Nachfrage groß ist, wird es wohl noch einige Jahre dauern, bis Hoopers flächendeckend angeboten wird. Im Moment ist es laut Reichenbach noch nicht offiziell als Hundesportart bei den Verbänden anerkannt. In den kommenden Jahren rechnet sie aber mit Ausbildungsangeboten in den Vereinen.

Generell ist normales Agility für alle gesunden, ausgewachsenen Hunde möglich. Wichtig ist, das Tier immer gut aufzuwärmen und zu Beginn nur niedrige Sprünge zu machen, erklärt Hundekrankengymnastin Elke Pfeiffer aus München.

"Alte Hunde, Hunde mit Problemen am Rücken oder anderen Gelenken sollten jedoch lieber andere Dinge machen", rät sie. Hier könne Hoopers eine gute Alternative sein. Denn Agility ist eine Triebsportart, die manche Rassen zur Auslastung brauchen.

Fällt bei ihnen die Triebarbeit weg, werden sie unzufrieden. "Hoopers ist wenig belastend für den Körper, aber anstrengend für den Kopf", erklärt Werdin. Die Triebe werden befriedigt und die Beziehung zwischen Hundeführer und Hund gestärkt. Zu bedenken sei jedoch, dass Hunde auch bei Hoopers in einem hohen Tempo arbeiten. Deshalb ist der verantwortungsvolle Umgang mit dem Vierbeiner und eine durchdachte Trainings- und Parcoursgestaltung wichtig.

Alternativen, um den Hund mental auszulasten, sind beispielsweise das Gehorsamkeitstraining Obedience, die Begleithundeprüfung oder das Longieren des Hundes.

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Re: Hoopers-Agility: Sportart für ältere Hunde

Beitragvon Getier » 27.05.2015, 23:21

Das gabs auch schonmal unter der Bezeichnung "Degility" ...

und dazu
Denn Agility ist eine Triebsportart, die manche Rassen zur Auslastung brauchen.
fällt mir ehrlich gesagt nicht viel ein. :o
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Re: Hoopers-Agility: Sportart für ältere Hunde

Beitragvon chino » 28.05.2015, 07:01

Ich dachte mir schon, dass dieser Satz dich so richtig freuen wird. :d
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Re: Hoopers-Agility: Sportart für ältere Hunde

Beitragvon Daisy » 28.05.2015, 15:24

Mein Hund ist schon alt. Inzwischen geht auch kein Spazieren gehen mehr.
Ist eine Sportart für ältere Hunde wirklich notwendig? Muss allerdings gestehen, dass ich selbst kein Freund von Hundesport bin, egal ob alt oder jung/jünger.

Wir haben früher nur Mantrailing und Tracking-Arbeit gemacht. Hat mir geholfen, meinen Hund besser "lesen" zu lernen (wenn man das mal so ausdrücken will). Und sie hatte, glaube ich, Spaß daran, immer die Abkürzungen zu nehmen. War mir aber egal, ich habe mit gemacht. Ich fand es, ehrlich gesagt, eher "charmant", dass sie meinte - wieso den ganzen Umweg um die Bäume herum etc.pp., nach rechts abbiegen geht schneller. Ich habe es ihr überlassen. Sie hat das Ziel nie verfehlt. ;)
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Re: Hoopers-Agility: Sportart für ältere Hunde

Beitragvon chino » 28.05.2015, 17:05

Hallo,
Daisy hat geschrieben:Ist eine Sportart für ältere Hunde wirklich notwendig?

"Notwendig" ist vmtl. a) eine Frage der Definition und b) stark von den Bedürfnissen des jeweiligen Hundes abhängig.

Ein Hund, der auch im fortgeschrittenen Alter noch körperlich und geistig ziemlich fit ist, gibt sich je nach Veranlagung u.U. mit "nur" spazierengehen nicht zufrieden. Manche fordern direkt von sich aus ein gewisses Maß an "Aktivität" ein und werden recht unleidlich ohne entsprechendes Angebot.

Außerdem scheint auch beim Hund, so wie bei uns Menschen, mentale Stimulation wichtig zu sein, um seniler Demenz entgegenzuwirken.

Daisy hat geschrieben:Muss allerdings gestehen, dass ich selbst kein Freund von Hundesport bin, egal ob alt oder jung/jünger.

Meinst du damit tatsächlich alle Sportarten? "Hundesport" ist ja doch ein recht weites Feld und das -->

Daisy hat geschrieben:Wir haben früher nur Mantrailing und Tracking-Arbeit gemacht.

fällt, sofern man nicht bis zur Einsatzreife ausbildet und dann auch Realeinsätze läuft, auch unter "Sport".
Ganz nebenbei bemerkt würde ich absolut nicht "nur Mantrailing und Tracking-Arbeit" sagen - das ist eine durchaus anspruchsvolle Art der Beschäftigung. ;)

LG
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Re: Hoopers-Agility: Sportart für ältere Hunde

Beitragvon Daisy » 28.05.2015, 17:22

Wenn ich "Sportarten" lese, denke ich sofort Agility. Bin da rein gedanklich vielleicht ein wenig eingleisig unterwegs.
Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, als würde ich etwas gegen Sport mit älteren Hunden haben. Wenn es Spaß macht, der Hund es möchte - warum nicht. Vor allem, wenn er es auch gewöhnt ist, kann ich mir vorstellen, dass er - sofern körperlich fit, wie Du ja auch sagst - das auch möchte. Es ist sicherlich einfach von "Roß und Reiter" abhängig :)

Mantrailing und Tracking habe ich nie als "Sport" gesehen. Sicherlich, es fordert auch körperlich aber ich glaube, es fordert den Hund geistig viel ab. Es hat mir - glaube ich - mehr Spaß gemacht als ihr. Sie hat immer unglaublich konzentriert gearbeitet und das Finden von fremden Menschen hat ihr - so mein Eindruck - sehr geholfen, da sie vor Fremden immer Scheu (und das ist gelinde ausgedrückt) hatte. Ich werde nie vergessen, als sie das erste Mal einen Fremden gefunden hat. Sie war so konzentriert bei der Arbeit, ist sehr, sehr zügig gelaufen, streckenweise fast gerannt - und plötzlich stand sie vor einem knienden jungen Mann - Was is'n das ? Was is'n jetzt ? ... stand über ihr ganzes Gesicht geschrieben. Und dann wurde ihr von ihm ein richtig gutes Leckerli offeriert und sie streckte ihren Kopf, nahm es und schwanzelte. War für mich ein unglaubliches Highlight damals.

Aber wir sind nie in Wettkämpfe gegangen. Nachdem sich unsere Gruppe aufgelöst hatte, habe ich noch oft mit ihr alleine Fährtenarbeit gemacht. Fährtenarbeit finde ich wirklich faszinierend. Aber Wettkampf ist nicht meine Welt. :)
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