"Wischiwaschi-Erziehung macht Hunde gefährlich!"

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"Wischiwaschi-Erziehung macht Hunde gefährlich!"

Beitragvon Getier » 22.06.2014, 16:44

Erfurt/Weimar/Saalburg-Ebersdorf. Die Frau erlitt schwere Gesichtsverletzungen und musste am vergangenen Sonntag mit dem Rettungshubschrauber in eine Jenaer Klinik gebracht werden.

Dass die 50-Jährige einen Fehler begangen hat, als sie sich dem fremden Tier spontan in einer aus dessen Sicht bedrohlichen Körperhaltung näherte, steht für den Weimarer Hundeexperten Thomas Kümmel außer Frage. "Auch Hunde legen Wert darauf, dass man zu ihnen Abstand wahrt - mindestens einen Meter. Außerdem sollte man Hunde, wenn man Kontakt zu ihnen aufnehmen will, möglichst schon von Weitem ansprechen und ihren Besitzer fragen, ob man sich ihnen nähern darf", sagt Kümmel, der seit Jahrzehnten mit seiner Frau Susanne eine Hundeschule in Weimar-Schöndorf betreibt. "Hunde wollen nicht ständig bedrängt werden."

Quelle und weiter im Text: http://www.tlz.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Weimarer-Experte-Wischiwaschi-Erziehung-macht-Hunde-gefaehrlich-479426437
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Re: "Wischiwaschi-Erziehung macht Hunde gefährlich!"

Beitragvon chino » 22.06.2014, 22:19

Aus Kümmels Sicht hat sich aber auch die Halterin oder der Halter des Schäferhundes nicht korrekt verhalten: "Sie oder er hätte viel früher reagieren und eingreifen müssen."

Das ist im Prinzip schon richtig.
Und nach der Schilderung vermute ich mal, der Halter hat nicht eingegriffen, weil es ohnehin nichts bewirkt hätte. Klingt nach einem Vertreter der Rasse "Hörtnix" ...

Dessen ungeachtet kann man manchmal gar nicht so schnell schauen wie dir wildfremde Leute ungefragt an deinem Hund rumtatschen wollen. :headbang:
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Re: "Wischiwaschi-Erziehung macht Hunde gefährlich!"

Beitragvon Xafira » 23.06.2014, 06:37

Ein Hund muss sich unterordnen...


Aha, muss er das? Und wie genau hat das auszusehen?

...dass die Gefährlichkeit eines Hundes nicht von seiner Rasse abhängt, sondern von dessen Sozialisation und vom Kenntnisstand des Halters.


Aha, also bestreiten wir jetzt, dass gewisse Rassen eine niedrigere Reizschwelle und ein höheres Aggressionspotential haben, als andere? Alles nur Sozialisierung? Damit führt man jegliche Rassehundezucht ad absurdum... aber bitte, ICH hab ja keine Ahnung. :sorry:

Vom Kenntnisstand des Halters hängt nur ab, ob der Hund die Chance zu Beißvorfällen erhält oder nicht - aus einigen Hunden wird kein Gänseblümchen - und das ist gut so.
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Re: "Wischiwaschi-Erziehung macht Hunde gefährlich!"

Beitragvon Wolfskralle » 24.06.2014, 00:44

Grmpf...

"Doch zur Erziehung gehört auch ein gewisser Zwang - und nicht nur das Leckerli, wenn das Tier etwas gut gemacht hat. Der Hund muss lernen, bestimmte Dinge zu unterlassen"

Stimmt schon... nur irgendwie empfinde ich diese Aussage als nicht ganz zu Ende gedacht. Ich meine - klar, ein Hund muss wissen, dass er erst zu warnen und andere Signale zu geben hat, wenn ihm etwas nicht passt. Er soll sich an den Halter wenden, wenn er mit einer Situation nicht umzugehen weiß - aber man kann den Hund durch Zwang und Strenge - wie es im Artikel so schön erwähnt wird - doch nicht auf sämtliche Situationen vorbereiten. Soll man den Hund dauernd nerven, blöd anfassen und zur Weißglut treiben, damit man somit "gründlicher" Erzieht? Dann ist der Hund bald frustriert und das finde ich noch schlimmer als Wischiwaschi-Erziehung.

Zudem finde ich das Beispiel absolut unpassend für den Artikel. Wer sagt, dass der Schäferhund bloß eine "Wischiwaschi-Erziehung" genossen hat. Kennt man generell irgendwelche Hintergründe zum Charakter des Tieres? Wer weiß, wieso der so reagierte... Die Frage ist ja auch: hat die Besitzerin den Hund durch Kommandos von seinem Tun abbringen wollen oder stand sie bloß handlungslos, weil geschockt, daneben?

"Thomas Kümmel hat beobachtet, dass Hunde heute auch bei der Begegnung mit anderen Hunden oft deutlich aggressiver reagieren als früher"

Aha... was genau hat das nun mit der gebissenen Frau zutun? Und ist die vermehrte Aggression etwa nur auf Wischiwaschi zurückzuführen?

"dass die Gefährlichkeit eines Hundes nicht von seiner Rasse abhängt, sondern von dessen Sozialisation und vom Kenntnisstand des Halters"

oh man... auf die Idee, dass es SOWOHL von der Rasse ALS AUCH vom Kenntnisstand des Halters UND der Sozialisation abhängen könnte, kommt mal keiner?!

"Es sind demnach nicht die Kampfhunde, auf deren Konto die meisten Bissattacken im Freistaat gehen, sondern die Schäferhunde"

Hier wäre es doch mal angebracht zu erläutern, wie sich eine solche Statistik überhaupt aufbaut.

Ne, ich kann mit dem Artikel nichts anfangen ~
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Re: "Wischiwaschi-Erziehung macht Hunde gefährlich!"

Beitragvon Emma » 01.07.2014, 07:28

Amen. :d
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Re: "Wischiwaschi-Erziehung macht Hunde gefährlich!"

Beitragvon Lotterliese » 01.07.2014, 09:41

Das versteh ich jetzt aber auch nicht wie dieser Trainer auf die Idee kommt von so einer Situation auf die generelle Unterstellung, Hunde würden nicht mehr richtig erzogen zu schließen. Das geht so schnell dass jemand nach dem Hund greift und dass der Hund reagiert. Desweiteren ist es ja nunmal immer noch ein Tier und somit bleibt es doch auch immer unberechenbar. Da kann man erziehen wie man will. Lotta will auch nicht von jedem angefasst werden...eigentlich will sie gar nicht angefasst werden wenn sie nicht selbst kommt. Und eigentlich zieht sie sich zurück...aber uneigentlich? Keine Ahnung! Und wenn sie nicht wegkann? ... Der weiß doch gar nicht wie sich die Situation genau dargestellt hat. Ich meine, sicher wollen viele genau wie bei Kindern eine gleichberechtigte Partnerschaft, was aber bei unseren Lebensumständen einfach nicht geht. Und die würden auch ganz schön schauen wenn der Hund nur noch nach Lust und Laune begleitet weil er ja selbst entscheiden darf. Aber ich glaube auch dass dieser Eindruck entsteht weil ja auch viel mehr Leute sich einen oder mehrere Hunde halten und das nicht nur als Hofhund sondern als Familien- Und Freizeitpartner. Gleichwohl rennen die den Hundeschulen aber auch die Türen ein. Also sehr fraglich der Eindruck den dieser Trainer da hat.
LG Ella
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Re: "Wischiwaschi-Erziehung macht Hunde gefährlich!"

Beitragvon Xafira » 02.07.2014, 07:13

Wahrscheinlich hat er diesen Eindruck, weil er so vehement seine Rudeldiktatur-Struktur vertritt, dass man ihm nicht die Türen einrennt. :d

Ach, das war jetzt böse. 8-)

Und irgendwie geht den Guten auch gar nichts an, wie erzogen oder unerzogen meine Hunde sind. Versteht nicht jeder unter Erziehung etwas anderes? Sind nicht für jeden andere Teilbereiche wichtig?

Jemand, der mit seinen Hunden auf dem Land lebt, wird keinen Wert darauf legen, dass die Hunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können, und jemand, der in der Stadt lebt, wird wieder auf ganz andere Dinge achten. Für den ist es vielleicht nicht wichtig, dass sein Hund Kühe, Schafe, Ziegen, etc. kennenlernt und diese ignoriert. Ich finde, Erziehung hängt von den Lebensumständen ab - die einen legen auf das eine, die anderen auf das andere Wert. Solange ich meine Hunde führen kann und wir niemanden belästigen, kann anderen egal sein, worauf ich Wert lege und was mir egal ist. :sorry:
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