Hallo,
Getier hat geschrieben:Es gibt doch nicht nur einen Weg! Nicht nur ein "gut" und ein "böse". Jeder Hund ist anders, jeder Mensch ist anders und dementsprechend ist auch das Training individuell.
Im Prinzip ist schon alles gesagt worden, was ich dazu zu vermelden hätte.
Vielleicht noch ein kleiner Vergleich
(auch wenn man Hunde und Kinder nicht unbedingt vergleichen kann und soll; ich hab beides, ich darf das
):
Wenn ein Dreijähriger sich von der Hand losreißt und Anstalten macht, die vierspurige Hauptstraße im nachmittäglichen Verkehrsgewühl allein zu überqueren, werde ich mit Sicherheit nicht lockend rufen und mit einer Tafel Schokolade winken. Mein Rufen würde nicht zu ihm durchdringen im Verkehrslärm, die Schokolade könnte er hinter seinem Rücken nichtmal sehen. Wenn mein Hund auf der Hinterhand stehend kreischend in der Leine hängt, könnte ich seinen Namen flöten oder brüllen und/oder mit 500 g Leberstreichwurst nach ihm werfen, voll Geduld und positiver Energie und Hingabe und weiß der Geier was - ich würde nicht zu ihm durchdringen.
Wenn sich besagter Knabe in einem Trotzanfall heulend und knallrot im Gesicht auf de Fußboden des örtlichen Supermarktes wirft, kann ich das ignorieren und einfach weitergehen, bis das liebe Kindlein sich abreagiert hat und ihm das Theater selbst zu langweilig ist. Alternativ kann ich das tobende Kind aufheben, unter den Arm klemmen und unter gemurmelten Entschuldigungen (und den missbilligenden Blicken der Anwesenden) den Supermarkt verlassen.
Wenn das Köterchen daheim rumkläfft und rumnervt, weil ihm der Sinn nach Entertainment steht, kann ich das ausdauernd ignorieren, bis er einsieht, dass ihn das Rumgehampel kein Stück weiterbringt. Alternativ kann ich ihn auf seinen Platz oder aus dem Zimmer schicken.
Fazit: Die Wahl der "Maßnahme" hängt von mehreren Parametern ab.
Der Kernsatz des Artikels ist für mich übrigens:
Der Weg der positiven Verstärkung hat Grenzen. Dies wird nur niemals öffentlich gesagt.
LG
Andrea