Wegen des Verkaufs von kranken und viel zu jungen Hundewelpen sind am Donnerstag zwei Wiener wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs und Tierquälerei von einem Schöffensenat schuldig gesprochen worden. Das Paar wurde zu zwei Jahren Haft, davon acht Monate unbedingt, verurteilt.
Der Richterspruch ist nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, Verteidiger Werner Tomanek erbat sich drei Tage Bedenkzeit.
Handel trotz Prozess
Am letzten Verhandlungstag kam zutage, dass der Angeklagte noch während des laufenden Verfahrens weiterhin regen Handel mit den Hundewelpen betrieben hatte. Zwei Zeugen berichteten, dass sie sich im Jänner auf ein Internetinserat des nun Beschuldigten, in dem er Staffordshire-Bullterrier angeboten hatte, gemeldet hätten. Bei einem Treffen im Wiener Bezirk Donaustadt saß ein Hund im Auto des Mannes und machte laut Zeugin "einen matten Eindruck". Daraufhin wurde beim Veterinärdienst der Stadt Wien (MA60) Anzeige erstattet.
Die Zeugin erkannte auf Befragen von Richter Stefan Romstorfer in dem Angeklagten jenen Mann wieder, der ihr den Hund verkaufen wollte. Zudem habe sie sich das Nummernschild des Fahrzeuges gemerkt. "Ich kenne diese Frau überhaupt nicht", wies der Beschuldigte die Vorwürfe zurück.
Die Anklage warf dem Paar vor, seit 2012 Hundewelpen aus der Slowakei bezogen und übers Internet angeboten zu haben. Sechs Welpen unterschiedlichster Rassen wären bereits verkauft worden - und zwar zu Preisen zwischen 190 und 450 Euro. Die Tiere seien offenbar schwer krank gewesen und nur wenig später verstorben bzw. hätten eingeschläfert werden müssen.
Welpenhändler müssen in Haft