es ist ja ein offenes Geheimnis, dass ich ein großer Fan dieser drahtigen Typen bin. Ich möchte euch gern ein bisschen an dieser Faszination teilhaben lassen.

Kurzer geschichtlicher Abriss:
Um 1880 wurde das erste mal die Rasse "Airedale Terrier" erwähnt (die Aire ist ein Fluss in Yorkshire, aus dieser Region stammt der große Terrier), zwei Jahre später wurden sie in das Zuchtbuch des Kennelclubs eingetragen. Die Besitzer dieser Hunden waren in der Regel einfache Arbeiter, Jäger, Bauern oder Bergleute, die Hunde zu ganz unterschiedlichen Zwecken brauchten. Die Hunde wurden zur Wasserjagd eingesetzt, als Rattenfänger, im Fuchsbau/Dachsbau oder auch als Viehtreiber auf den Höfen.
Um 1890 herum kamen die ersten "Working Terrier", wie sie auch genannt wurden, nach Deutschland und wurden in Kriegszeiten als Melde- und Santiätshunde eingesetzt. Auch in England waren sie als Militärhunde beliebt.
Der Airedale Terrier ist einer der ersten „offiziellen“ Gebrauchshunderassen/Schutzhunderassen (darunter auch der Deutsche Schäferhund, Rottweiler, Hovawart, etc.) und wurde damals oft bei Polizei & Zoll eingesetzt.
Der Airedale Terrier ist kein Spezialist. Er besticht heute als Allrounder und ist so in jeder Sparte des Hundesports Zuhause. Egal, ob Turnierhundesport, Schutzhundesport, Agility, Fährtenarbeit, Mantrailing, Obedience... aber auch im Rettungshundedienst oder als Jagdgebrauchshund leistet er gute Dienste.
Ein kleiner Zusammenschnitt von Hunden der Zucht "von Erikson":
Es verwundert nicht, dass der Airedale Terrier auch heute noch viele Freunde hat. Er besticht schon immer durch Unerschrockenheit, Belastbarkeit, Zuverlässigkeit und Wachsamkeit. Er eignet sich trotz - oder vielleicht gerade wegen? - diesen Eigenschaften sehr gut als Familienhund.
Nicht jeder Airedale Terrier wird sportlich geführt und muss drei mal die Woche auf dem Hundeplatz stehen. Die Hunde zeichnet ein ausgeglichenes Wesen (innere Ruhe ist ihnen NICHT fremd!) aus, sie sind anhänglich und der Familie zugetan, anpassungsfähig, unbefangen und stets gut gelaunt. Sie besitzen den typischen "Terrier-Charme" - sind ein wenig Stur, denken ziemlich viel mit

Als Wesensmangel gilt u.a. Aggressivität - aber furchtlos soll er sein! Generell freundlich und verlässlich, aber wenn er oder ein Familienmitglied angegriffen wird, muss er bereit sein, sich durchzusetzen und zu schützen, was es zu schützen gilt. Um es weniger blumig zu sagen: Der Airedale Terrier ist mit einer guten Portion Schutz- und Wachtrieb ausgestattet, womit man auf jeden Fall umgehen können sollte.
Heute gibt es auch beim Airedale Terrier so etwas wie Arbeits- und Showlinie. Wobei die Trennung nicht so strikt wie bei anderen Rassen auffällt und eine Vermischung untereinander nichts ungewöhnliches ist. Die einen Züchter achten eben etwas mehr auf die perfekte Rute und züchten vornehmlich Familienhunde, die anderen wollen nur einen Hund, der arbeiten kann und fördern die Gebrauchshundeeigenschaften.

Wie auch andere Hunderassen gibt es Krankheiten, die für den Airedale Terrier typisch sind. Wie alle großen Hunderassen, sollte verstärkt auf HD und ED geachtet werden. Der Kft - Klub für Terrier - schreibt in seiner Zuchtordnung vor, dass nur HD-freie Tiere untereinander verpaart werden dürfen. Bei Verdacht/Grenzfall auf HD (B), muss unter Umständen eine zweite Untersuchung folgen, verpaart werden darf so ein Hund dann nur mit HD-freien Hunden.
Die Folge sind vergleichsweise wenige Gelenkprobleme und robuste, ausdauernde Hunde.
Beim Airedale Terrier kommt ausserdem vermehrt PRA (Progressive Retina Atrophie) vor. PRA ist erblich. Ein Airedale Terrier muss sich vor Zucheinsatz einer Augenuntersuchung unterziehen, diese wird jährlich wiederholt.
Ausserdem neigen die Hunde zu einem Entropium. Dabei rollt sich das untere Augenlied nach innen, was zu dauerhaften Reizungen führt. Ein Entropium wird operativ korrigiert.
Es kommt ausserdem zu Hot Spots, Schilddrüsenunterfunktionen und Nierenproblemen.
Das hört sich nun an, als seien Airedale Terrier sehr anfällig und von Allerlei Zeug geplagt - dem ist nur bedingt so. Der Airedale Terrier ist im allgemeinen äußerst Robust; was nicht zuletzt daran liegt, dass die Züchter sich bemühen und der Kft alles fein säuberlich aufzeichnet.
Noch schnell zum Fell: Der Airedale Terrier haart nicht und muss deshalb getrimmt werden. Wie oft, wie und wie viel, hängt ganz allein vom Geschmack des Halters ab. Aber es sollte gemacht werden, damit die Farbe erhalten bleibt und das Fell nicht wollig wird - und auf keinen Fall sollte der Airedale Terrier geschoren werden! Dabei bleibt die lose Unterwolle im Fell hängen, fängt an zu stinken und zu jucken und führt zu Hautreizungen.
Wer sich informieren möchte kann das auf unzähligen Züchterseiten des Kfts, oder beim Kft selbst, tun. Dort ist auch der FCI-Standard zu lesen: http://www.kft-online.de/_rubric/index.php?rubric=Home
http://www.airedale-kft.de/index.html
Noch Fragen?
