FDP will Hunde-Führerschein im Norden zur Pflicht machen

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FDP will Hunde-Führerschein im Norden zur Pflicht machen

Beitragvon Xafira » 17.06.2013, 16:33

Kampfhund-Rasseliste soll kippen. Aber: Hohe Auflagen für Besitzer aggressiver Hunde.

Lübeck. Kiel – Die FDP fordert die Einführung des Hunde-Führerscheins. Ohne diesen Sachkunde-Nachweis soll bald kein Schleswig-Holsteiner mehr einen Hund, gleich welcher Rasse, halten dürfen, fordern die Liberalen. Sie haben einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Landtag eingebracht.


FDP will Hunde-Führerschein im Norden zur Pflicht machen
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Re: FDP will Hunde-Führerschein im Norden zur Pflicht machen

Beitragvon Getier » 17.06.2013, 16:42

Interessant wäre zu wissen, wie so ein praktischer Test dann aussieht. Was will man da bewerten?
Wenn ich daran denke, wie viele alte Leute es bei uns gibt, die sich im Rentenalter noch einen kleinen Hund angeschafft haben... sollen die alle so eine Prüfung machen, am Gehwägelchen oder am Spazierstock?

Und wer will solche Führerscheine abnehmen? Selbsternannte Hunde-Gurus? Sachbearbeiter? :d
Ich bezweifle sehr, dass es dadurch weniger Beißvorfälle gibt.
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Re: FDP will Hunde-Führerschein im Norden zur Pflicht machen

Beitragvon Xafira » 17.06.2013, 17:06

Getier hat geschrieben:Ich bezweifle sehr, dass es dadurch weniger Beißvorfälle gibt.


Vor allem, weil die meisten Vorfälle im eigenen Haushalt passieren, das heißt, man vom eigenen Hund gebissen wird oder dergleichen.

Ich sag immer: Ich kann ja nichtmal garantieren, dass keiner meiner Freunde morgen Amok läuft - wie soll ich denn dann für 15 Jahre oder länger garantieren können, dass mein Hund nicht schnappt oder beißt? Und sei es nur im Reflex, oder weil man dazwischen kommt, wenn zwei Hunde miteinander raufen.

Irgendwo habe ich gelesen, dass es statistisch gesehen wahrscheinlicher ist, vom Blitz getroffen als vom Hund tödlich verletzt zu werden. Natürlich ist jeder Beißvorfall einer zuviel... aber auch jeder Autounfall mit Verletzten ist einer zuviel - und wieviele fahren alkoholisiert und lösen dadurch einen Unfall aus? Die haben einen Führerschein und sollten es auch besser wissen.
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Re: FDP will Hunde-Führerschein im Norden zur Pflicht machen

Beitragvon Getier » 17.06.2013, 17:23

Und was ist, wenn man nicht besteht? Und mit den vielen Tierschutzhunden?
Maulkorb? Tierheim? Euthanasie?
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Re: FDP will Hunde-Führerschein im Norden zur Pflicht machen

Beitragvon Treasure Bay » 17.06.2013, 20:40

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Re: FDP will Hunde-Führerschein im Norden zur Pflicht machen

Beitragvon Dieter » 17.06.2013, 21:47

Treasure Bay hat geschrieben:Gibt es in Niedersachsen schon...

http://www.jgv-osnabrueck.de/infos/40-i ... licht.html


So ist es. Und die schlauen Liberalen in SH haben einfach das niedersächsische Recht abgekupfert und hier als Antrag in den Landtag eingebracht.

Hier ist er:

http://www.fdp-fraktion-sh.de/files/420 ... gesetz.pdf

Soweit ich das überblicke, haben die örtlichen Ordnungsbehörden ziemlich umfangreiche Befugnisse, wir werden sehen, ob sich dies auch auf die Anerkennung der Stellen und Personen bezieht, die zur Abnahme der Sachkundeprüfung berechtigt sind :d

Der Entwurf enthält übrigens in § 21 Abs. 3 in Bezug auf das Datum 1.1.2014 einen Fehler:

(3) Wer am 01.01.2014 einen Hund hält, der älter als sechs Monate ist, hat die Angaben
nach § 7 Absatz 1 Satz 1 bis zum 01.01.2014 zu machen.
Viele Grüße
Dieter

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Re: FDP will Hunde-Führerschein im Norden zur Pflicht machen

Beitragvon Xafira » 18.06.2013, 03:42

Jap, Niedersachsen hat den bereits - gut finden muss ich es ja trotzdem nicht. :)

Die Prüfung ablegen und dem Land somit Geld in den Rachen werfen (die verdienen ganz schön gut an Hundehaltern...) werden wieder nur diejenigen, die sich mit der Thematik Hund und seinem Verhalten befassen und schon immer dafür gesorgt haben, dass sie nicht negativ auffallen - denn das sind auch jene, deren Hund angemeldet ist.

Der Rest? Viel Spaß den Gemeinden bei der Suche nach diesen anderen Hundehaltern.
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Re: FDP will Hunde-Führerschein im Norden zur Pflicht machen

Beitragvon Newi » 18.06.2013, 06:18

Xafira hat geschrieben:Die Prüfung ablegen und dem Land somit Geld in den Rachen werfen (die verdienen ganz schön gut an Hundehaltern...) werden wieder nur diejenigen, die sich mit der Thematik Hund und seinem Verhalten befassen und schon immer dafür gesorgt haben, dass sie nicht negativ auffallen - denn das sind auch jene, deren Hund angemeldet ist.

Der Rest? Viel Spaß den Gemeinden bei der Suche nach diesen anderen Hundehaltern.


Du hast nicht Unrecht, der Hundeführerschein ist nicht billig und es gehen den Gemeinden bestimmt auch welche durch die Lappen.
Bei uns im Ort wird die Hundehaltung jetzt "kontrolliert und nachgefragt", wenn der nette Mann zum Wasser ablesen kommt.
Allerdings läuft das Ganze auch sehr spartanisch:
Er hat eine Liste der Hundehalter und fragt, ob es sich noch um einen oder 3 Hunde handelt,....dazu muss er sie nicht mal sehen, jedenfalls war das bei mir immer so.
Er ging vom Eingang gleich in den Keller und hörte die Hunde bisher nur bellen.
Wenn jemand ruhige Hunde hat, bekommt er das doch gar nicht mit.

Trotzdem sehe ich in dem Hundeführerschein auch was Gutes.
Denn es gehen nicht nur "Hundekenner" und unauffällige Leute dorthin, sondern auch absolute Neulinge (oft ältere Menschen) und verunsicherte Hundehalter.
So habe ich es jedenfalls wahrgenommen, als ich mit Willow den Hundeführerschein gemacht habe.
Ich habe das mit jedem Hund gemcht, obwohl es nicht nötig gewesen wäre. Aber es hilft unheimlich bei der Erziehung und dem Verstehen des eigenen Hundes (sofern man eine vernünftige HuSchu erwischt). Und ich muss sagen, dass ich bei jedem meiner Hunde immer wieder was Neues dazu gelernt habe, es hat ja jeder einen eigenen Charakter.
Die Fraktion spanischer Wasserhunde grüßt alle Vierbeiner - auch die Wasserscheuen

Liebe Grüße,
Tina
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Re: FDP will Hunde-Führerschein im Norden zur Pflicht machen

Beitragvon Getier » 18.06.2013, 20:00

Aber es hilft unheimlich bei der Erziehung und dem Verstehen des eigenen Hundes (sofern man eine vernünftige HuSchu erwischt). Und ich muss sagen, dass ich bei jedem meiner Hunde immer wieder was Neues dazu gelernt habe, es hat ja jeder einen eigenen Charakter.

Ja, jeder hat seinen eigenen Charakter - und wie jeder Hund seine Art hat, hat auch jeder Mensch seine Art einen Hund zu erziehen oder ggf. nach irgendeiner Methode zu handeln.
Der eine piekst oder säuselt was von Ampelverfahren, ein anderer brüllt, einer wirft mit Wurst, mit der Schelle, einer spielt sich als Alphatier auf und meint mit einem souveränen Auftreten wäre alles getan.
Was alle gemeinsam haben: sie haben die einzig richtige Methode gefunden. 8-)
Wer legt fest, was "richtiges Verständnis" für den Hund ist?

Ob es bald auch einen Baby-/ und Kinderführerschein gibt? Wenn ich mich hier so umschaue, sind Hunde das kleinste Problem. :d
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Re: FDP will Hunde-Führerschein im Norden zur Pflicht machen

Beitragvon Dieter » 18.06.2013, 22:18

Nach der heutigen Sitzung hab ich mit dem Abgeordneten über den Hundeführerschein besprochen. Da er erst jüngst eingebracht wurde, hat sich die Regierungsmehrheit noch nicht intensiv damit beschäftigt, sieht aber keine grundsätzlichen Bedenken gegen den Entwurf als Gesamtpaket.
Einige Argumente für eine vernünftige Einzelfallregelung, Kostenbegrenzungen und sinnhaften Testablauf hat er allerdings mitgenommen.
Wir werden sehen was draus wird, zumal ja die Regierungsmehrheit mit 1 Stimme sehr dünn ist und derzeit eine Verfassungsklage gegen die Befreiung des SSW von der 5%-Klausel läuft. Diese wird im Herbst voraussichtlich entschieden und es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Regierung danach keine mehr ist :d
Viele Grüße
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