Rudelstellung nach Barbara Ertel

Caniden ticken anders als Primaten

Rudelstellung nach Barbara Ertel

Beitragvon Kailyn » 05.02.2014, 01:13

Hallo,

in letzter Zeit stolpere ich vermehrt über die Theorie der sogenannten "Rudelstellung". In die Welt getragen hat dies Frau Barbara Ertel, die ihr Wissen angeblich von einem Eurasierzüchter in den 60er gelernt hat (und nur sie!). Bis vor Kurzem lebte sie nach eigenen Angaben völlig isoliert von der Hundeszene mit ihrem eigenen Hunderudel, welches sie nach der Rudelstellung vergesellschaftete und erzog. Jetzt, wo sie nur noch einen Hund hat und für diesen Gesellschaft suchte, trat sie hinaus aus ihrer Isolation und stellte fest, dass ihr "Wissen" überhaupt nicht bekannt ist. Seitdem schreibt sie Bücher und veranstaltet Seminare.
Maike Maja Nowak hat das Konzept der Rudelstellung nun komplett übernommen und beglückt uns damit in der zweiten Staffel von "Die Hundeflüsterin".

So, ein Sarkasmusschild ist nicht nötig. Ich glaube, man versteht recht gut, was ich von diesem Konzept halte. Ich habe auch sehr gute Gründe, warum ich von diesem Konzept nicht überzeugt bin und es sogar für teilweise gefährlich halte.

Aber mal zu euch: Was haltet ihr davon? Lest euch mal ein:

http://www.rudelstellungen.eu/
"At least, we all are Earthlings." (Joaquin Phoenix)
Benutzeravatar
Kailyn
Registrierter Benutzer
 
Beiträge: 92
Registriert: 18.05.2013, 16:29
Wohnort: Berlin

Hundehalter seit: 2006
Anzahl der Hunde: 2
Rassen: American Pitbull Terrier/Hollandse Herder; Japanspitz/Husky

Re: Rudelstellung nach Barbara Ertel

Beitragvon Getier » 05.02.2014, 13:40

:lol: ah, wie schön, dass du diese Seite hier zeigst! Ich hab sie schon wieder ganz verdrängt.

Ich hab mich vor ein paar Monaten mal intensiver damit beschäftigt. Ich halte es für ein (gefährliches) modernes Märchen, womit die Dame ihr Geld verdient. Auf Seminaren rät sie dazu, die Hunde der Seminarteilnehmer untereinander zu tauschen, weil es dann - nach ihrem Konzept - besser passen würde. Sie empfiehlt Welpen der Mutterhündin zu nehmen und einer Amme unterzuschieben, damit die Anzahl an Welpen im Wurf passt (immer 7). Sind es zu viele, ist der Wurf nicht stimmig, sind es zu wenige, auch nicht. Die Welpen sollen in den ersten Tage nicht angefasst, hochgehoben werden, damit die "Rudelstellung" - also, die Reihenfolge wie die Würmer liegen - nicht zerstört wird.

Man hat bitte seine Hunde nach der Theorie zu wählen; Andersdenkende sind unerwünscht, kritische Fragen auch. Irgendetwas handfestes, eine Studie oder Ähnliches, gibt es natürlich nicht. Es hat mich alles ein bisschen an eine Sekte erinnert ...

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen.
Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
Jean-Jacques Rousseau
Benutzeravatar
Getier
Moderatorin
 
Beiträge: 942
Registriert: 09.05.2013, 22:41

Anzahl der Hunde: 2
Rassen: Yorkimischling, Fusselmali

Re: Rudelstellung nach Barbara Ertel

Beitragvon Xafira » 05.02.2014, 16:45

Oh ja, die Theorien kenne ich auch... :d

Ich würde ja verstehen, wenn man damit argumentieren würde, dass man Hunde möglichst natürlich aufziehen möchte und man die Welpen deshalb nicht anfassen, umlegen, etc. soll, aber dazu passt die Zahl sieben so gar nicht... Es gibt halt Würfe mit mehr und mit weniger Welpen - das ist die Natur. :sorry:

Ich finde es nicht ganz ungefährlich, was die Dame hier verbreitet, einfach mal so Hunde zu tauschen mag ja in vielen Fällen gut gehen - und ja, es gibt halt Gruppen, da passt die Zusammenstellung nicht - sehe ich ja hier bei mir - aber dieser eine Hund passt in KEINE Gruppe. Und würde man den jetzt in eine andere Gruppe setzen, würde entweder er die anderen töten wollen oder sie ihn, weil er sich so doof verhält.

Sekte, ja, das trifft es ziemlich genau. :yes:
Perfect Human are so perfect inhuman
Benutzeravatar
Xafira
Malinoid
 
Beiträge: 1402
Registriert: 10.05.2013, 05:54

Anzahl der Hunde: 5
Rassen: Malinois, Malinois-Mix

Re: Rudelstellung nach Barbara Ertel

Beitragvon Kailyn » 06.02.2014, 19:40

Je mehr ich davon lese, desto gruseliger wird das Ganze ja. Ich bin erst vor Kurzem darauf aufmerksam gemacht worden und habe mir das Konzept dann sehr genau angesehen. Obwohl ich bereits vorher eher abgeneigt war, das zu glauben, bin ich ja sehr neugierig und befasse mich grundsätzlich mit allen Theorien, um vergleichen zu können und Schlussfolgerungen zu ziehen, mit Einbeziehung des aktuellen Wissenstands der Kynologie. Nachdem ich dann recht schnell zu dem Schluss gekommen bin, dass dieses Rudelstellungskonzept erhebliche Lücken aufweist, habe ich dann Thomas Riepe gefragt, was er davon hält, weil ich einfach auch eine weitere Expertenmeinung wollte. Aber der findet das genauso abenteuerlich wie ich und hat mir dann auch nochmal ein bisschen was über die "Rudelstruktur" verwildeter Haushunde erzählt, wodurch eigentlich klar wird, dass die Rudelstellung ein Konzept ist, das schlichtweg nicht stimmt.

Hier mal, was ich davon halte:

1. Rudelstrukturen von wildlebenden Wölfen (Familie) sind mit Rudelstrukturen von Haushunden (in der Regel nicht-verwandte Tiere) nicht zu vergleichen. Da der Hund außerdem als einer der wenigen, vielleicht sogar als einziges domestiziertes Haustier, dazu in der Lage ist, durch intensive Fehlprägung auch den Menschen als Sozialpartner zu akzeptieren, müsste der Mensch in diese Rudelstruktur grundsätzlich mit eingebunden werden. In einem Rudel verwilderter Haushunde fehlt der Mensch als Sozialpartner. Ich finde nicht, dass man die Strukturen wildlebender Wölfe und verwildeter Haushunde direkt mit einer Hund-Mensch-Beziehung vergleichen kann.

2. Laut dieser Philosophie ist es nicht möglich, einen Einzelhund zu halten, ohne ihn dauerhaft zu schädigen. Selbst zwei Hunde sind zu wenig, das Minimum wären drei. Vergesellschaftung funktioniert nur noch über angeborene Rudelpositionen - was ich ehrlich gesagt für ausgesprochenen Schwachsinn halte.

3. Die Theorie der angeborenen, nicht veränderlichen Rudelstellung beißt sich mit der erwiesenen Abwanderungstendenz, die tatsächlich bereits im Welpenalter festgestellt werden kann.

Zu denken gibt einem, dass diese Frau die angeborene Rudelstellung direkt nach der Geburt feststellen will (und anscheinend sogar anhand der chronologischen Reihenfolge, welcher Welpe wann geboren wurde) und zudem behauptet, dass man die Hunde dieser Stellung entsprechend erziehen muss. Die Vermutung liegt nahe, dass die Hunde durch ihre Auffassung, welcher Rudelposition sie angehören, gezielt auch in diese Stellungen gepresst werden. Wer weiß schon, inwiefern diese Stellungen angeboren oder anerzogen sind, wenn der Mensch von Geburt an als Aufgabenverteiler fungiert. Was man im Netz so über Barbara Ertel findet, ist recht merkwürdig. So scheint sie meines Erachtens eine Art Gurumentalität an den Tag zu legen und zeigt sich wenig kooperativ, wenn es um die Diskussion gegenüberstellender Theorien geht. Sie will gar nicht darüber diskutieren oder es von irgendwem infrage stellen lassen, sondern sieht diese Philosophie als eine Art unverfälschtes Wissen an und jeder, der es kritisiert, habe es ganz einfach nicht verstanden (irgendwie erinnert mich diese Haltung ganz generell daran, wie oft das Totschlagargument "Du verstehst das einfach nicht" kommt, wenn man nicht mehr in der Lage ist, vernünftig zu argumentieren).
Seltsam ist, dass diese Philosophie so neu angeblich nicht sein soll und in Spanien die Meuteführer ihre Rudel, laut ihrer Aussage, alle so aufbauen. Wenn ich mir vorstelle, dass diese Meuten hin und wieder aus 100 oder mehr Hunden bestehen, frage ich mich schon, wie das funktionieren soll. Und ich frage mich, warum bisher niemand etwas von dieser Rudelstellungs-Theorie wusste, wenn sie doch seit über 200 Jahren praktiziert wird und Frau Ertel mit diesem Wissen durch die halbe Welt gereist ist.

Dass es angeborene Hundetypen gibt, davon bin ich überzeugt. Jeder Hund hat schließlich genauso eine individuelle Persönlichkeit, wie jeder Mensch. Ich glaube aber nicht, dass die "angeborene Rudelstellung" A) schon ab der Stunde der Geburt anhand der Schlafposition festlegbar ist, B) komplett unabänderlich bleibt, C) Vergesellschaftung nur und ausschließlich mit einem "perfekten Rudel" funktioniert und alles andere nur auf Konflike hinausläuft und D) die Stärkung des Selbstbewusstseins eines beispielsweise tendenziell submissiven Hundes dazu führt, dass der Hund einen Sockenschuss bekommt.

Die Rudelstellung wird bei Wölfen und Hunden gleichermaßen angewandt. Dass dies Schwachsinn ist, wird dadurch klar, dass Wölfe und Hunde in verschiedenen Gemeinschaftsstrukturen leben und Hunde eben KEINE Wölfe sind. Wölfe leben in Familien, bestehend aus den beiden Elterntieren und deren Nachwuchs. Erwiesenermaßen (durch David Mech und Günther Bloch) ist das Sozialgefüge von Wölfen geprägt durch verantwortungsbewusste Elternschaft. Die beiden Elterntiere führen das Rudel nur aus einem Grund an: Sie sind die Eltern. Die hierarchische Struktur des restlichen Rudels ist äußerst flexibel und keinesfalls starr. Einige Nachkommen in Wolfsrudeln wandern ab. Die Tendenz dazu lässt sich bereits im Welpenalter erkennen. Wölfe, die abwandern und eigene Rudel bilden, nehmen dadurch ganz automatisch eine neue Position ein, denn sie werden nun selbst Eltern.

Hunde bilden, ohne Einfluss des Menschen, keine hierarchisch strukturierten Rudel. Verwilderte Haushunde streifen meist allein umher, bilden zufällig, sporadisch, manchmal auch regelmäßig Gruppengemeinschaften mit starker Fluktuation, einen Rudelführer in diesem Sinne gibt es nicht. Über längere Zeit gemeinschaftlich lebende Rudel bestehend meist aus Mutter und Nachwuchs. Organisierte Rudel sind äußerst selten auch auch hier gibt es Abwanderungen, wodurch sich die Positionen der Individuen wieder völlig verändern können. Hunde sind sehr anpassungsfähig und ihre Rudelpositionen ändern sich durch verändernde Umstände immer wieder. (Empfohlene Lektüre zu diesem Thema: "Die Pizza Hunde" von Günther Bloch)
Es gibt Unterschiede zwischen dem Verhalten innerhalb der Gruppe, und dem Verhalten außerhalb der Gruppe. Besonders Mehrhundehalter werden schon über das Phänomen gestolpert sein, dass einer ihrer Hunde, der zu Hause im eigenen Rudel eher der "Buhmann" ist, außerhalb der Gruppe, beim Aufeinandertreffen mit anderen Hunden, plötzlich zum Oberzampalo wird. Oder auch umgekehrt. Ich selbst habe zwei Hunde, deren Verhalten innerhalb und außerhalb der Gruppe gegensätzlicher nicht sein könnte! Das Mädel ist zu Hause der Boss, der Rüde draußen. Situativ ändert sich das sogar hin und wieder.

Die Theorie der Rudelstellung ist und bleibt nichts anderes als eine Theorie, die weder belegbar ist, noch, in Anbetracht der aktuellen ethologischen Erkenntnisse, nur ansatzweise Sinn ergibt. Es gibt Hundetypen - mutige, ängstliche, unsichere, offensive, ruhige, nervöse, führende, folgende. Aber auch diese passen sich nur ihren Umständen an.

Wenn ich nun mit einbeziehe, dass Hunde untereinander getauscht und Welpen ihrer Mutter weggenommen werden sollen (ich dachte, man dürfe sie anfangs gar nicht anfassen? Logik?), damit das Konzept passt, finde ich das sogar reichlich krank, vor allem, wenn eine Nichteinhaltung des Konzepts angeblich zu mentaler Zerstörung führen soll. Überhaupt spricht sie bei allen Hunden, die nicht nach diesem Konzept aufgezogen, vergesellschaftet und trainiert werden, von "mentaler Zerstörung".
Ganz ehrlich, das ist einfach nur gefährlich. Und schlimm, wirklich schlimm. Ich kann gar nicht glauben, dass jemand wie Frau Nowak, die das Thema Hundepsychologie zumindest studiert hat (wobei das kein akademisches Studium ist und es mich brennend interessieren würde, WO sie das studiert hat und warum sie beim Thema Lernverhalten ganz offensichtlich geschwänzt hat), sich so eine hanebüchene Theorie auf die Weste stickt. Es wird immer von "genetischer Vererbung" gesprochen, obwohl bis heute nicht bewiesen ist, dass es in dieser Hinsicht eine genetische Vererbung gibt (es gab ja keine wissenschaftlichen Studien dazu). Das heißt, dass dieses ganze Konzept nicht mehr als eine Behauptung ist und der Teil mit der Genetik sogar bewusst gelogen - denn man kann nicht einfach von einem genetischen Fakt sprechen, wenn dieser bisher nie erforscht und bestätigt wurde.

Da Andersdenkende sehr vehement ausgeschlossen werden und dieses ganze Konzept mit Frau Ertel als Guru an der Spitze wirklich äußerst radikale Ansichten vertritt, wobei jeder Versuch einer kritischen oder neutralen Beleuchtung abgeschmettert wird, sowie Hunde in dieser Gemeinschaft gar keine Namen mehr bekommen, sondern nur noch die Kürzeltitel ihrer Rudelstellung (wie "NLH" für Nachrangleithund oder "V3" für Vorrangiger 3. Bindehund), kann ich leider nicht umhin, hier von gewissen Zügen einer Sekte zu sprechen. Und ich finde das einfach nur gruselig. Zudem die These von einem Mann stammt, der 1810 geboren wurde, 100 Jahre vor der Zeit, als Konrad Most sein Dominanz-Regime in der Hundestaffel einführte. Seitdem ist diese Theorie nie weiterentwickelt worden, sondern von Vater zu Sohn über drei Generationen, bis zu Barbara Ertel weitergereicht worden (und NUR dort!) und wenn wir Frau Ertel Glauben schenken, die nach eigenen Aussagen jahrzehntelang in Isolation von der Hundeszene und der Kynologie lebte und jetzt entschieden hat, ihr Wissen auf dem Stand von vor 200 Jahren in die Welt zu tragen, ist dies schlichtweg antiquiertes Wissen, das uns zurück in die Steinzeit wirft. Jeder, der diesem Konzept nacheifert (und das sind traurigerweise nicht wenige), sollte sich mal an den Kopp fassen. Als ob es in der Genetik und der Sozialwissenschaft in den letzten 200 Jahren keine neuen Erkenntnisse gegeben hätte. Es gab bereits Studien zu Rangreduktionsprogrammen und diese haben erwiesen, dass solche Programme Hunde eher unsicher und reduktiv machen (ihr wisst schon - der Mensch isst immer zuerst, geht immer zuerst durch die Tür, blabla. Und jetzt der ganze Zirkus nochmal mit den eigenen Hunden...).

Nowak ist bei mir unten durch, ganz ehrlich. Und diese Rudelstellungstheorie halte ich für schlichtweg gefährlich. Ich warte nur auf den Tag, an dem ein Hund in eine Position gezwungen wird, die er situativ ohne die Manipulation durch den Menschen gar nicht einnehmen würde - und sich dann wehrt, aber so richtig.
"At least, we all are Earthlings." (Joaquin Phoenix)
Benutzeravatar
Kailyn
Registrierter Benutzer
 
Beiträge: 92
Registriert: 18.05.2013, 16:29
Wohnort: Berlin

Hundehalter seit: 2006
Anzahl der Hunde: 2
Rassen: American Pitbull Terrier/Hollandse Herder; Japanspitz/Husky

Re: Rudelstellung nach Barbara Ertel

Beitragvon Getier » 06.02.2014, 22:04

Kailyn. :thumb: :thumb: :thumb:
Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
Jean-Jacques Rousseau
Benutzeravatar
Getier
Moderatorin
 
Beiträge: 942
Registriert: 09.05.2013, 22:41

Anzahl der Hunde: 2
Rassen: Yorkimischling, Fusselmali

Re: Rudelstellung nach Barbara Ertel

Beitragvon THT » 07.02.2014, 00:00

Ich halte auch nichts davon und finde es schon sehr merkwürdig, wie sie allein schon die Welpen vorstellt. Einzig die Bilder sind schön.
Liebe Grüße
Manu mit den Langnäschen Luna und Stjerne
Bild
Benutzeravatar
THT
Registrierter Benutzer
 
Beiträge: 77
Registriert: 07.01.2014, 22:57
Wohnort: Eichsfeld/Südniedersachsen

Anzahl der Hunde: 2
Rassen: Kurzhaarcollie

Re: Rudelstellung nach Barbara Ertel

Beitragvon Xafira » 07.02.2014, 06:08

Sabrina - ausgezeichneter Text! :thumb:

Es gibt im Netz eine Doku über Wölfe, da wird gezeigt, zwar mehr so nebenbei aber immerhin auch, wie sich der junge Wolf, der immer die Omega-Stellung eingenommen hat, mit dem Älter- und Reiferwerden in der Familienstruktur nach vorne "kämpft". Nein, er kämpft nicht wirklich, er etabliert sich einfach Schritt für Schritt weiter vorn.

Und dann kommt da eine, vergleicht Hunde mit Wölfen - man kann ja nichtmal die Wölfe damals mit den Wölfen heute vergleichen, geschweige denn Wölfe in "Gefangenschaft" mit den freilebenden, gewachsenen Wolfsrudeln - und behauptet, die "Rangfolge" steht von Geburt an fest.

Ich habe ja doch ab und an mit aggressiven oder ängtlichen Hunden zu tun und ich finde es wunderschön, wenn diese ängstlichen Hunde an Selbstvertrauen gewinnen, die Welt ganz anders entdecken und plötzlich von sich aus etwas "darstellen". Ich finde es verwerflich, submissive, unterlegene und ängstliche Hunde in dieser Position zu belassen und sie in dieser Position noch zu bestärken. Das kann nicht das sein, was wir wollen und wohl auch nicht, was der Hund will.

Die Sache mit der Mehrhundehaltung... Ich finde drei Hunde sind eine ungute Zahl... einer bleibt dabei immer außen vor. Dann lieber zwei, auch wenn die nach Ansicht einer Dame dann den Knacks weg haben. Ich kenne viele Hunde, die allein mit ihrem Besitzer ganz glücklich sind und auf Artgenossengesellschaft im eigenen Haushalt ganz gut verzichten können. Solls auch geben, man mag es gar nicht glauben. Aber... das sind wohl jene, die schon völlig zerstört und verkorkst sind, weil sie nicht nach dieser Sektenmeinung erzogen wurden.

Somit, ja, ich stehe dazu, ich hab halt einfach keine Ahnung. :d
Perfect Human are so perfect inhuman
Benutzeravatar
Xafira
Malinoid
 
Beiträge: 1402
Registriert: 10.05.2013, 05:54

Anzahl der Hunde: 5
Rassen: Malinois, Malinois-Mix

Re: Rudelstellung nach Barbara Ertel

Beitragvon chino » 07.02.2014, 14:01

Xafira hat geschrieben:Ich kenne viele Hunde, die allein mit ihrem Besitzer ganz glücklich sind und auf Artgenossengesellschaft im eigenen Haushalt ganz gut verzichten können. Solls auch geben, man mag es gar nicht glauben. Aber... das sind wohl jene, die schon völlig zerstört und verkorkst sind, weil sie nicht nach dieser Sektenmeinung erzogen wurden.

Die stammen sicher alle aus einem "Fehlwurf" mit mehr oder weniger als exakt sieben Welpen.
Und der thumbe Mensch war nicht fähig, das durch Wegnehmen/Ergänzen auszugleichen. Da hilft dann auch die beste "Religion" nicht mehr. ;)
Hundetrainer? Wir brauchen einen EXORZISTEN!
Benutzeravatar
chino
Moderatorin
 
Beiträge: 1660
Registriert: 09.05.2013, 22:24
Wohnort: NÖ West

Hundehalter seit: 15. Mai 2012
Anzahl der Hunde: 1
Rassen: Flat Coated Retriever X Neufundländer

Re: Rudelstellung nach Barbara Ertel

Beitragvon THT » 07.02.2014, 19:31

Meine beiden entstammen demnach jede einem Fehlwurf, Luna hat 10 und Stjerne 8 Geschwister. Meines Erachtens ist aus beiden Hunden was geworden, schließlich arbeiten sie mit mir als Therapiehundeteam :)
Liebe Grüße
Manu mit den Langnäschen Luna und Stjerne
Bild
Benutzeravatar
THT
Registrierter Benutzer
 
Beiträge: 77
Registriert: 07.01.2014, 22:57
Wohnort: Eichsfeld/Südniedersachsen

Anzahl der Hunde: 2
Rassen: Kurzhaarcollie

Re: Rudelstellung nach Barbara Ertel

Beitragvon Xafira » 07.02.2014, 19:41

Manu, wir könnten einen Klub gründen. :d

Den Klub der Hundebesitzer mit ihren aus einem Fehlwurf stammenden Hunden... oder so ähnlich. :d
Perfect Human are so perfect inhuman
Benutzeravatar
Xafira
Malinoid
 
Beiträge: 1402
Registriert: 10.05.2013, 05:54

Anzahl der Hunde: 5
Rassen: Malinois, Malinois-Mix

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron