Ich halte Rüde und Hündin zusammen im Haus, aber niemals bin ich auf die Idee gekommen, dass da was beim spielen passiert. Weil:
1. Eine Hündin wird nur dann trächtig, wenn sie während der Läufigkeit - innerhalb der Stehtage - gedeckt wird! "Gefährlich" sind da vielleicht zwei bis vier Wochen im Jahr und in dieser Zeit solltest du mit deinem Rüden läufige Hündinnen weiträumig meiden!
2. Wird seine "Rammelei" eher Stress sein bzw. auf eine Übersprungshandlung hindeuten. Ich kenne keinen Rüden, der so blöd wäre, eine nicht läufige Hündin ernsthaft besteigen zu wollen - mal ausgenommen die, die "immer gut riechen". Das solltest du wirklich strikt unterbinden, einfach weil es auch "unhöflich" unter Hunden ist und Konfliktpotential mitbringt und sich Hunde (Rüden und Hündinnen!) gerne hineinsteigern.
3. Wenn solche Sachen noch nicht vollständig ausgemerzt sind, gehören immer 1 1/2 Augen zu den Hunden. "Zu tief ins Gespräch vertieft" hat es nicht zugeben. Wenn man unbedingt quatschen will: Hunde ranrufen, kurze Pause.
4. "Was wäre wenn" - dann ist es bereits zu spät! Den Wunsch, einen Welpen vom eigenen Hund zu haben, kann ich nachvollziehen - Boomi hat schon so einige Angebote bekommen und natürlich denkt man darüber nach - aber es schlicht weg naiv und dumm! Sollte es doch mal dazu kommen, warum auch immer -> ab zum Tierarzt, es gibt auch für Hunde sowas wie "die Pille danach".
Es ist schwer, für alle Welpen ein gutes Zuhause zu finden. Züchter haben es da schwer und Mischlinge nochmal mehr, wenn man sie nicht für'n Appel und 'n Ei verscherbelt.
Dazu alle Kosten. Angefangen bei speziellem Futter für die Hündin, über Wurfkiste, Welpenauslauf, Spielzeugs und Krams für die Sozialisation über Impfungen, Wurmkuren, Kosten für eine Notoperation, für tagelange Klinikaufenthalte, etc. pp. Nicht selten sind nicht alle Welpen gesund und müssen eingeschläfert werden oder bedürfen besonderer Pflege. Züchter geben ihre Hunde nicht umsonst für um die 1000€ ab. Pro Welpe!
Ausserdem: Kannst du es verantworten, wenn dein Henry oder die Hündin erbliche Defekte vererbt? HD, ED, Herzerkrankungen? Wirbelsäulenerkrankungen? Wenn die Hunde genetisch nicht zusammenpassen und entweder körperlich oder seelisch nicht belastbar oder "krank" sind?
Züchter kennen ihre Hunde, kennen die Zuchtlinie, wissen, wie sich wer vererbt und welche Auswirkungen es gibt. So sollte es zumindest sein.
Es gibt ganze Würfe, die Verhaltensauffällig sind - besonders ängstlich, wesenschwach und nervös, hibbelig, aggressiv, reizbar. Und es gibt Würfe, wo alle Welpen krank sind. Auch die Gefahr für die Mutterhündin ist nicht zu unterschätzen! Eine mir bekannte Züchterin hätte jetzt fast ihre Zuchthündin verloren, weil die Hündin die Welpen im Mutterleib abgestoßen hat und es nicht aufgefallen ist. Die Welpen sind in der Gebärmutter schon zersetzt worden und die Hündin musste Notoperiert werden. Keine schöne Sache.
5. Wenn man fähig ist, aufzupassen und die Hunde zu trennen, kann man auch Hündin und Rüden zusammen im Haushalt halten, ohne einen unfruchtbar zu machen. Wenn man dies nicht kann - bspw. weil man zu sehr in Gespräche vertieft ist

- sollte man einen der beiden kastrieren.
Inzucht ist in der Hundezucht gang und gebe, Rüden haben überhaupt kein Problem damit, ihre Töchter/Mütter/Schwestern zu decken.
Also: SCHLECHTE IDEE! Wenn du einen weiteren Hund haben möchtest, bleibt der Weg ins Tierheim oder Züchter deines Vertrauens.
Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
Jean-Jacques Rousseau