Leinenaggression

Caniden ticken anders als Primaten

Leinenaggression

Beitragvon chino » 13.01.2014, 18:04

Hallo,

Es geht auch entspannt: Begegnungen an der Leine

in aller Regel kommentiere ich einen Artikel nicht unmittelbar, wenn ich ihn hier einstelle, aber jetzt muss ich mal eine Ausnahme machen:

Gut gemeint statt gut getan.
Ich bin ja wirklich sehr dafür, komplexe Inhalte auf ein verständliches Maß runterzubrechen, um sie auch für Laien zugänglich zu machen. Hier scheint die Verfasserin aber dem Leser gerade mal so viel intellektuelles Leistungsvermögen wie einem Pflasterstein zuzutrauen. Und ich weiß mit Sicherheit nicht sooo genau, was mein Hund denkt, aber dass ich seine "Mama" bin, denkt der definitv nicht.

Fazit: die Bildchen sind nicht niedlich oder lustig, sondern eher dümmlich, die Ursachen für Leinenaggression eigentlich nur am Rande gestreift und die möglichen Auswege aus der Problemsituation nur schwammig umrissen. Das geht auch in aller Kürze IMO besser.

LG
Andrea
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Re: Leinenaggression

Beitragvon Xafira » 06.02.2014, 01:01

:d Tschuldigung, aber... :d

Mich erinnert das an die Trainerin, die ihren im Garten bellenden Hunden immer: "Mami hats gehört" zuruft. :lol:

Also, zurück zum Text:
Ich darf einen Hund also quasi mit Futter bestechen - ihn vorbeifüttern - damit dieser Hund eigentlich beim Anblick eines anderen Hundes nur eines im Sinn hat: Futter...

Gut, und warum wurde ich dann mal fertig gemacht, als ich sagte, mein Hund muss über den Gehorsam beim anderen Hund vorbeigehen oder er muss sitzen oder liegen, mich ansehen und wenn der andere Hund vorbei ist, wird er bestätigt?
Ach, ich weiß schon - weil ich da ja was vom Hund will. Was bin ich ne böse Mami! :shock:

Abgesehen davon sehe ich gerade die "zeigen und benennen"-Fraktion im Kreis springen. Der Hund lernt nach dieser Methode nämlich nicht, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen, sondern umgeht es - genauso wie bei meiner Gehorsamsmethode. Find ich jetzt nicht schlimm, aber ein wirklich aggressiver Hund wird sich nicht vorbeifüttern lassen... da wette ich drauf.

Nett auch der Hinweis, man sollte andere Hunde meiden. Aha, und wo geh ich dann spazieren? Gar nicht?
Ach, da geht es dann ja mit dem nächsten Hinweis weiter...

Sollten sich Hundebegegnungen nicht vermeiden lassen, kann man ja ein Halti verwenden. So so, ein Halti.
Der Umgang damit muss von einem Experten gezeigt werden. Aha - warum kann man dann nicht gleich ordentlich mit dem Experten am Hauptproblem arbeiten, statt daran, den Hund an ein Halti zu gewöhnen?

Na ja, für mich jetzt nicht so das Wahre... :sorry:
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Re: Leinenaggression

Beitragvon Dieter » 06.02.2014, 01:33

Xafira hat geschrieben:...mein Hund muss über den Gehorsam beim anderen Hund vorbeigehen oder er muss sitzen oder liegen, mich ansehen und wenn der andere Hund vorbei ist, wird er bestätigt:


Jep - so und nicht anders, egal ob Chihuahua, Dackel, Beagle, Mali oder Rottweiler. Gehorsam - bzw. das jeweilige Kommando - ist kein Angebot zur Kooperation sondern ein Befehl. Und der wird ausgeführt, schnell und ohne wenn und aber.
Mindestens was "Platz" und "hier" betrifft. Ein Hund der das nicht zuverlässig beherrscht ist nicht gehorsam.
Er ist auch nicht gehorsam, wenn er "normalerweise, eigentlich, meistens oder fast immer" hört, nur gerade eben nicht.

Und das setzt - auch wenn ich jetzt Prügel kriege - beim Hund die Erkenntnis voraus, dass Frauchen/Herrchen verdammt unangenehm werden kann, sollte der "Befehl" nicht befolgt werden.
Viele Grüße
Dieter

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Re: Leinenaggression

Beitragvon Xafira » 06.02.2014, 10:02

Von mir bekommst du keine Prügel, Dieter. :<3: :<3:

Für mich fällt ein Durchsetzen meines Gesagten ganz klar unter Grenzen setzen und ich sags ja nicht einfach so zum Spaß, sondern weil ich mir etwas dabei denke. :)
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Re: Leinenaggression

Beitragvon Getier » 06.02.2014, 11:22

Tz, tz, der Hund ist doch "gar nicht zum Gehorsam fähig, WEIL ... " :d ;)
Das hat mir mal eine Dame mit nem total flippigen Border Colliemix erklärt. Er könnte das in der und der und der und der Situation halt noch nicht, weil...
a) zu aufgeregt, stressig
b) der Hund zu abgelenkt ist
c) Kommando noch nicht in der Situation gefestigt und geübt
d) der Hund gerade nicht dazu bereit ist zu kooperieren (die Bindung wird aber in den nächsten Monaten noch verstärkt - Handfütterung und Futterbeutel -, ist kein Problem *gg*)
e) - z) mögliche Ursache bitte hier einführen

Ich musste ihr natürlich zustimmen - er konnte es (er konnte unglaublich viel nicht und war eigentlich nur 'gaga') tatsächlich nicht, weil... XYZ
Aber wie wird er angemessenes Verhalten lernen, wenn es nicht von ihm verlangt wird? Der Hund war kein oberkomplizierter Verhaltensgestörter Bordermix, sondern einfach nur unerzogen. Der hat Jeden angesprungen, andere Hund angekläfft und in die Hacken gezwickt ("das ist typisch Border!") und wenn er was von Frauchen wollte, hat er sie angebellt und angesprungen ("Impulskontrolle, muss er noch lernen").

Ich bin echt ein Weichei bei meinen Hunden. Xafi wird das bestätigen können. :d Und sie haben immer die Chance auf eine Belohnung, die Zeit richtiges Verhalten zu lernen und als Junghund Unbekanntes positiv kennenzulernen. Aber manche Dinge gehen einfach nicht und ich habe gelernt, deutlich zu zeigen, was geht und was nicht. :)

Gehorsam ist allerdings out. "In" ist, wer seinen Hund als Partner durchs Leben führt und alles mit Markern, Leckern und Entspannungssignalen belegt. Wer weiß, wie lange noch. :sorry:
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Re: Leinenaggression

Beitragvon Shnarph » 06.02.2014, 12:44

Ich hoffe, ich sprenge jetzt nicht das Thema. Aber mich würde mal interessieren, wie eure 'Strafen' ausschauen. Als Beispiel nehmen wir doch mal einen Hund, der trotz 'Hier' zu einem anderen Hund rennt. Wie zeigt ihr dem Hund, dass dieses Verhalten falsch ist und Besi da mal unangenehm wird?
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