Hallo,
gerade das Grundbedürfnis "Futter/Nahrung" wird in der Erziehung und Ausbildung ja sehr oft und gern eingesetzt, auch mit großem Erfolg. Allerdings muss man auch bedenken, dass ein Hund, der jagdlich sehr ambitioniert ist, wohl auf jedes Leckerchen verzichten wird, wenn er gerade die Chance bekommt, Wild zu hetzen - wir wissen ja, selbstbelohnedes Verhalten, Hormonausschüttung im Gehirn und so.
Auch denke ich, dass sich die Bedürfnisse "verschieben" können - schwer zu erklären, aber ich hoffe, ihr versteht was ich meine - ein Hund, dessen Grundbedürfnisse befriedigt sind, wird sich anderen Bedürfnissen zuwenden als ein Hund, dessen Grundbedürfnisse nicht befriedigt sind. Und ich glaube auch, dass dies der Punkt ist, der wichtig für Erziehung, Ausbildung und Lernverhalten des Hundes ist.
Ein Hund, der Angst hat, wird in den seltensten Fällen fressen, weil seine oberste Priorität in diesem Moment dem furcheinflößenden Reiz gehört - Futter und Wasseraufnahme werden hinten angestellt.
Ein Hund, dessen Schlafbedürfnis nicht ausreichend erfüllt ist, oder der zu hungrig ist, kann sich nicht konzentrieren und nicht richtig lernen - hier gilt es, erst diese Bedürfnisse zu erfüllen...
Ein sehr interessantes und komplexes Thema - und man sieht, dass sich auch die Belohnung eines Hundes eigentlich nach dieser Pyramide richtet oder richten sollte.
