Die Maslowsche Bedürfnispyramide

Caniden ticken anders als Primaten

Die Maslowsche Bedürfnispyramide

Beitragvon chino » 20.09.2013, 07:02

Hallo,

nachdem Birgit gestern das entsprechende Stichwort gebracht hat, wollen wir uns die Sache mit den Bedürfnissen vielleicht mal ein wenig näher ansehen:

Maslowsche Bedürfnishierarchie

Was braucht ein Hund zum Glücklichsein?

Martin Pietralla: Bestechen - Belohnen –Bestärken

Wie weit setzen wir selbst diese Erkenntnisse (mit Erfolg) in der Erziehung ein? Viel? Wenig? Gar nicht? Warum nicht?
In welchen Bereichen könnten wir als Mensch-Hund-Team mit diesem Wissen stärker als bisher profitieren?
Hättet ihr die Bedürfnisse eures Hundes auch in dieser Reihenfolge geordnet oder seid ihr der Meinung, dass euer Hund andere Prioritäten hat?

Fragen über Fragen ... :think1:

LG
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Re: Die Maslowsche Bedürfnispyramide

Beitragvon Xafira » 21.09.2013, 08:11

Hallo,

gerade das Grundbedürfnis "Futter/Nahrung" wird in der Erziehung und Ausbildung ja sehr oft und gern eingesetzt, auch mit großem Erfolg. Allerdings muss man auch bedenken, dass ein Hund, der jagdlich sehr ambitioniert ist, wohl auf jedes Leckerchen verzichten wird, wenn er gerade die Chance bekommt, Wild zu hetzen - wir wissen ja, selbstbelohnedes Verhalten, Hormonausschüttung im Gehirn und so.

Auch denke ich, dass sich die Bedürfnisse "verschieben" können - schwer zu erklären, aber ich hoffe, ihr versteht was ich meine - ein Hund, dessen Grundbedürfnisse befriedigt sind, wird sich anderen Bedürfnissen zuwenden als ein Hund, dessen Grundbedürfnisse nicht befriedigt sind. Und ich glaube auch, dass dies der Punkt ist, der wichtig für Erziehung, Ausbildung und Lernverhalten des Hundes ist.

Ein Hund, der Angst hat, wird in den seltensten Fällen fressen, weil seine oberste Priorität in diesem Moment dem furcheinflößenden Reiz gehört - Futter und Wasseraufnahme werden hinten angestellt.

Ein Hund, dessen Schlafbedürfnis nicht ausreichend erfüllt ist, oder der zu hungrig ist, kann sich nicht konzentrieren und nicht richtig lernen - hier gilt es, erst diese Bedürfnisse zu erfüllen...

Ein sehr interessantes und komplexes Thema - und man sieht, dass sich auch die Belohnung eines Hundes eigentlich nach dieser Pyramide richtet oder richten sollte. :)
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Re: Die Maslowsche Bedürfnispyramide

Beitragvon chino » 21.09.2013, 08:36

Ich glaube, man geht als Halter meist automatisch davon aus, dass man die Grundbedürfnisse seines Hundes ohnehin befriedigt: er kriegt jeden Tag (mehrfach) seine Schüssel gefüllt, er hat ein warmes Plätzchen zum Schlafen und "seinen" Menschen als Sozialpartner - alles paletti. Eigentlich.

Man vergisst dabei nur, dass a) er auch noch andere Bedürfnisse hat und b) Situationen, mit denen er nicht besonders gut umgehen kann, eben solche Bedürfnisse (kurzfristig) "schaffen" können, wie Birgit schon erwähnt hat. Der sichere Schlafplatz daheim hilft bei einer unangenehmen Begegnung auf offener Straße halt herzlich wenig. Was sich aus basalen Instinkten ergibt, die von Mutter Natur dazu angelegt sind, das Überleben zu sichern, lässt sich nicht mal eben mit zwei Käsewürfeln "abstellen". :think1:
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Re: Die Maslowsche Bedürfnispyramide

Beitragvon Getier » 21.09.2013, 13:49

Ich kenne die "Bedürfnispyramide". Ich habe sie jetzt nicht den ganzen Tag im Hinterkopf, überlege aber, welches Bedürfnis der Hund jetzt hat und welche Belohnung wohl sinnig wäre.

Ich nutze für ESsis "Pöbel-Launen" bspw. sehr gerne Distanzvergrößerung als Belohnung. Wer seinen Hund kennt, wird schnell kreativ. :)
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Re: Die Maslowsche Bedürfnispyramide

Beitragvon Shnarph » 21.09.2013, 14:21

Laptop und W-Lan ist ja tötlich :shock: Werde mir morgen mal die Links in Ruhe durchlesen, wenn ich am PC hock. Wusste ja nicht mal, dass es so eine Pyramide gibt.
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