Mehr als 30 Katzen in Mini-Wohnung
Die Polizei holt mehr als 30 Tiere aus einer Zwölf-Quadratmeterwohnung – ein schlagzeilenträchtiger Fall aus Geislingen wirft ein Licht auf ein Problem, das nicht nur im Kreis Göppingen immer häufiger auftaucht. Auf der einen Seite steht eine 71-jährige Frau, die das Tiere-Sammeln nicht lassen kann. Auf der anderen Seite stehen überfüllte Tierheime. Die Frau gibt an, sie sei von ihnen abgewiesen worden, als sie um Hilfe gebeten habe.
Die Polizei hat die Wohnung der Frau am Sonntag geräumt. Sie hatte ihre vorherige Wohnung verloren gehabt und für einige Tage bei einem Bekannten unterschlüpfen wollen. Doch als sie immer mehr Tiere in die kleine Wohnung packte, nahm er ihr den Schlüssel wieder ab – und die Frau rief die Polizei. Wie viele Tiere sie tatsächlich besitzt, ist unklar. Die Frau spricht von 30, die Polizei von 37, das Geislinger Tierheim Roggenmühle, wo die Tiere jetzt untergebracht sind, von 43. Es handelt sich vor allem um Katzen, hinzu kommen zwei Kleinhunde sowie zwei Hasen. Viele der Tiere sollen krank sein.
Die Tierheime im Kreis sind voll
Die Frau berichtet, dass sie eigentlich nur sieben Katzen und die beiden Hunde gehabt habe. Die anderen Tiere habe sie von Bekannten übernommen. „Ich bin es gewohnt, anderen zu helfen“, erzählt sie. So sei eine Frau ausgewandert und habe sie gebeten, sich um ihre Katzen zu kümmern, eine andere sei schwer erkrankt. Als sie die Tierheime im Kreis Göppingen gebeten habe, ihr einige Tiere abzunehmen, sei sie nur auf Absagen gestoßen: Man habe ihr gesagt, man könne keine Katzen mehr aufnehmen. Die Roggenmühle sei aus ihrer Sicht keine Alternative, sondern ein „Sauladen“, in dem man Tiere nicht gut pflege.
Der Leiter des Veterinäramts, Michael Pettrich, räumt ein, dass die Tierheime alle überfüllt sind und eigentlich keine Kapazität für weitere Tiere haben. „In diesem Punkt hat die Frau ein echtes Problem angesprochen“, sagt er...
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