Hund mit Schützerinstinkt versperrt Polizei den Weg

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Hund mit Schützerinstinkt versperrt Polizei den Weg

Beitragvon Xafira » 04.06.2013, 06:25

Breddenberg. Ein Hund mit sehr ausgeprägtem Beschützerinstinkt hat den Beamten der Papenburger Polizei in der Nacht von Freitag auf Samstag Kopfzerbrechen bereitet.

Hund mit Schützerinstinkt versperrt Papenburger Polizei den Weg
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Re: Hund mit Schützerinstinkt versperrt Polizei den Weg

Beitragvon Getier » 04.06.2013, 06:31

Schön, dass alles so glimpflich ausgegangen ist. Da gab es mal einen Fall mit einem Listenhund, da wurde der Hund erschossen, als die Beamten in die Wohnung wollten. :(
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Re: Hund mit Schützerinstinkt versperrt Polizei den Weg

Beitragvon stencille » 04.06.2013, 06:39

Das erinnert mich daran, als damals mein Kunstlehrer im Winter im Wald hingefallen ist und sich den Oberschenkelhals gebrochen hat. Seine Priemel ist treu bei ihm geblieben, hat keine Hilfe geholt und auch nicht gebellt. Schlechtes Lassie! :giggle:
Zum Glück haben ihn irgendwann Spaziergänger gefunden.

Aber sowas ist eigentlich ein gutes Beispiel dafür, warum es mir wichtig ist, dass mein Hund sich auch problemlos von Fremden anfassen lässt. Das war anfangs ja nicht so.
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Re: Hund mit Schützerinstinkt versperrt Polizei den Weg

Beitragvon Bine » 04.06.2013, 15:05

Ich hatte mal einen Wachkoma Patienten mit einem Dackelmix Hexe ... Hexe hat mit erlebt wie böse Männer in weißen Hosen an ihrem Herrchen rum gemacht haben und ihn mit genommen haben...
Seit dem hasste sie Menschen in weißen Hosen- na Herzlichen Glückwunsch- sobald sie uns sah ( 4 mal täglich) sprang sie aufs Bett oder auf Herrchens Schoß, wenn er im Rollstuhl saß und dann ging die Post ab !!! :evil:
Wenn keiner da war, konnten wir nichts machen...grrrrr
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Re: Hund mit Schützerinstinkt versperrt Polizei den Weg

Beitragvon Getier » 04.06.2013, 22:30

stencille hat geschrieben:Aber sowas ist eigentlich ein gutes Beispiel dafür, warum es mir wichtig ist, dass mein Hund sich auch problemlos von Fremden anfassen lässt. Das war anfangs ja nicht so.

Na ja, ich kenne etliche Hunde, an denen ich problemlos rumgrabbeln darf, wo Kinder im Fell ziehen dürfen und die Hunde es mit einer Engelsgeduld ertragen. Tolle, verträgliche Hunde, alltagstaugliche Hunde. Diese Hunde verteidigen Auto, Haus & Hof trotzdem und haben keinerlei Toleranz, wenn ein Fremder einfach so in diese Bereiche eindringt. Wie will man das trainieren?
Ein großer Teil dieser Hunde wurde Jahrzehnte darauf selektiert aufzupassen und zu schützen, falls nötig. Das kriegt man nicht so einfach weg.
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Re: Hund mit Schützerinstinkt versperrt Polizei den Weg

Beitragvon stencille » 04.06.2013, 22:51

Hm, ich hab ja einen Schäferhund. Bis vor kurzem zusammen mit einem recht eindrucksvollen, bellfreudigen Dobermann-Rottweiler-Mix.
Wir haben auf einem nicht eingezäunten Bauernhof gelebt, auf den ständig Menschen gekommen sind, wo es wichtig war, dass Menschen (auch mit Hunden) kommen, weil die schließlich auch was kaufen wollten. Und ich habe meine Hunde weder an die Kette legen, noch einsperren müssen.

Da geht es einfach nicht, dass diese Hunde stürmisch auf Fremde zurennen, oder kläffen, geschweige denn verteidigen, und ja, mann kann Hunden beibringen, dass da jeder kommen darf, der das will. Zeus war z.B. ein Hund, den ich erst "hatte" als er über 4 war und durch niemand-weiß-wieviele Hände, (ursprünglich aus Polen) gegangen war. Hatte anfangs immense Angst vor Stöcken und auch vor Männern...

Ich werde aus Hera nie "rausbekommen" fremde Leute zu melden. Unser Kompromiss ist, dass sie einmal wufft. Nichtsdestotrotz lässt sie jeden über meinen Gartenzaun klettern, und das ist mir persönlich wichtig. (ich hab eh keine Klingel an meinem Gartenzaun, insofern bleibt den Leuten nichts anderes übrig...)

Wenn ein Hund Fremde überhaupt nicht an Haus, Hof etc. ranlässt, ist für mich was in der Erziehung und Sozialisierung des Hundes schief gelaufen, das hat für mich nicht unbedingt was mit Selektion zu tun.

Momentan lebe ich auf dem Dorf neben einem Kinderspielplatz... was glaubst du was hier los wär, wenn mein Schäfer jedesmal brüllend an den Zaun sprinten würde, wenn ein Kind da zu nah dran kommt?
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Re: Hund mit Schützerinstinkt versperrt Polizei den Weg

Beitragvon Getier » 04.06.2013, 23:32

Auch wir leben direkt gegenüber eines Spielplatzes, daneben die Grundschule, hinter unserem Haus eine große Wiese die gern zum spielen genutzt wird - um unseren Balkon rennen also ständig Kinder herum. Vom Balkon aus wird das beobachtet, bellen ist verboten - wer bellt, muss rein, das haben beide Hunde schnell verstanden. Die Hunde melden auch keine Leute, die ins Haus gehen. Nicht mal wenn es klingelt und wir die Tür öffnen, wird gebellt.
ABER: sollte jemand in der Nacht gegen die Tür knallen, im Hausflur Alarm geben etc. dann ist die Hündin die Erste, die warnend an der Tür steht.
Andere Situation: Hundeplatz, Hund in der Box/Zwinger - das ist IHR Zwinger. Und ja, da schlägt Madame Alarm, wenn da Jemand kommt, egal ob sie ihn kennt oder nicht - und sie wirkt nicht sehr freundlich dabei. Stehe ich dabei, ist sie sofort ruhig.
Der Hovawart einer Bekannten, wartet am Hundeplatz im Auto - ich kenne den Hund von Welpenbeinen an, sehe ihn fast täglich, der Hund kennt mich, ist erstklassig erzogen - aber ich werde sicherlich NIE ohne Begleitung an diese Hundebox gehen. ;)

Ich bin mir sicher, ein Hund, wo dieses "beschützen" wirklich drinsteckt, kriegst du nie ganz davon überzeugt, dass Jeder der kommt herzlich eingeladen ist. Xafi schrieb es letztens irgendwo: wäre alles so einfach, könnte man sich Hundezucht ja sparen.

Hier dürfte sicher niemand einfach so über den Gartenzaun steigen, ohne dass der Hund es bemerkt und vermeldet. Ich wüsste auch nicht, wie ich das trainieren sollte. Vorschlag?
stencille hat geschrieben:Wenn ein Hund Fremde überhaupt nicht an Haus, Hof etc. ranlässt, ist für mich was in der Erziehung und Sozialisierung des Hundes schief gelaufen,

Das halte ich für eine sehr gewagte Aussage. :d
Aus den meisten Gebrauchshunden, Herdenschutzhunden etc. macht man nunmal keine Labbis.
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Re: Hund mit Schützerinstinkt versperrt Polizei den Weg

Beitragvon chino » 05.06.2013, 00:02

Hallo,
stencille hat geschrieben:Wir haben auf einem nicht eingezäunten Bauernhof gelebt, auf den ständig Menschen gekommen sind, wo es wichtig war, dass Menschen (auch mit Hunden) kommen, weil die schließlich auch was kaufen wollten. Und ich habe meine Hunde weder an die Kette legen, noch einsperren müssen.

Ich nehme an, die Hunde waren dabei ständig in deinem Einflussbereich, ohne z.B. die Möglichkeit, sich auf die Strümpfe zu machen und das Dorf zu erkunden und dabei vielleicht auch noch irgendwelchen Fortpflanzungsinteressen nachzugehen, oder?
stencille hat geschrieben:Da geht es einfach nicht, dass diese Hunde stürmisch auf Fremde zurennen, oder kläffen, geschweige denn verteidigen, und ja, mann kann Hunden beibringen, dass da jeder kommen darf, der das will.

Da mein Hund eine ausgeprägte Abneigung gegen Besuch jeder Art hat, schließe ich mich Kias Frage an: Wie stellt man das am besten an?
stencille hat geschrieben:Wenn ein Hund Fremde überhaupt nicht an Haus, Hof etc. ranlässt, ist für mich was in der Erziehung und Sozialisierung des Hundes schief gelaufen, das hat für mich nicht unbedingt was mit Selektion zu tun.

Schon mal versucht, bei einem gut erzogenen, tadellos sozialisierten Kangal ohne Einladung über den Zaun zu steigen ...?

LG
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Re: Hund mit Schützerinstinkt versperrt Polizei den Weg

Beitragvon stencille » 05.06.2013, 06:07

Erstens mal hab ich nirgends geschrieben, dass ein Hund nicht melden darf, wenn jemand Fremdes kommt. Wenn hier der UPS-MEensch kommt, darf Hera gern einmal bellen um mir Bescheid zu sagen, aber nicht fletschend kläffend hinrennen und stellen!
Wie man das trainiert? Ihr scheint doch sonst sehr belesen und äußerst wissend was Erziehung angeht, was richtig und falsch ist, ich kann mich nicht vorstellen, dass das ein Problem für euch wär :d
ICH (und ich hab ja überhaupt keine Ahnung) hab das hinbekommen indem ich den Hunden zu Verstehen gegeben habe, dass mir Fremde willkommen sind. Wurde gekläfft etc. gabs ein scharfes Nein oder Abrufen zu mir. Fremde Leute wurden positiv belegt indem diese Leckerchen verteilt haben oder mit Hera und Zeus gespielt haben, etc.

Und by the way: Sowohl Dobermänner, als auch Rottis genauso wie Schäferhunde wurden und werden zum Bewachen gehalten und gezüchtet.
Ich würd behaupten, dass das schon auch in denen "drin" ist.

Wer meint in der deutschen Vorstadt auf nem handtuchgroßen Garten einen Kangal oder anderen Herdenschutzhund halten zu müssen, darf gern mal ins Münchner Tierheim, da sitzen immer wieder Fälle, wo die Leute gemerkt haben, wie höchst "unpraktisch" es ist, wenn kein Besuch mehr aufs Grundstück kann. Hab aber schon gerüchteweise von Kangalen gehört, die nicht jeden Besucher essen.

@Chino: mir geht es in der Hundehaltung grundsätzlich darum, erst mal möglichst verantwortungslos zu handeln, klar soweit? :d

Zum ersten: Jein. Die beiden waren zwar so gut wie immer bei uns, gab aber in den eineinhalb Jahren durchaus ein paar Mal, wo sie "stiften" gegangen sind. Zwar noch in Sichtweite, aber nicht in Rufweite...Für mich war das ein riesen Problem (im Gegensatz zu anderen HH im Dorf) und hat mir Kopfzerbrechen bereitet.
Wer jetzt sofort wieder schreit "ha, sowas DARF NICHT PASSIEREN!!!, den lade ich gern mal ein sich den Alltag auf einem Bauernhof anzuschauen. Da gibt es sonst nämlich nur die Alternativen Kette oder Zwinger weil umzäunen nicht möglich ist.
Und stell dir vor - beide Tiere waren sogar kastriert, das gibt es auch auf dem Land.

Zum zweiten: vielleicht einfach einen der verhassten Hundetrainer einladen, die scheinen das manchmal recht gut hinzubekommen, das die Hunde nicht mehr Besuch jeder Art hassen.

Wisst ihr, mir persönlich ist es egal, wie sich anderer Leute Hunde benehmen, ob die geifernd in den Leinen oder hinter den Zäunen hängen, Fremde stellen oder niemanden an den Briefkasten lassen. Wenn ihr das toll findet, oder in Ordnung, dann darf das bei euch ja gern sein.
Jeder hat seine Prinzipien - für mich ist Menschen anbellen (Achtung, nicht zu verwechseln mit kurz melden) oder stellen ein absolutes NoGo.
Ich geb in der Öffentlichkeit lieber ein gutes Bild ab, versuche meine Tiere so zu erziehen, dass es auch für nicht-Hunde-geübte Mitmenschen angenehm ist.
Dass es viele HH anders sehen, merke ich täglich.
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Re: Hund mit Schützerinstinkt versperrt Polizei den Weg

Beitragvon Xafira » 05.06.2013, 07:07

Und hast du auch mal in Betracht gezogen, dass auch andere Leute Hunde mit einer Vorgeschichte nehmen und an den Problemen arbeiten? Sollen die ihre Hunde jetzt einsperren und nicht mit ihnen rausgehen, bis sie dem Gesellschaftsbild entsprechen?

Nur damit ja niemand blöd oder abfällig guckt, damit sie nur ja nicht auffallen und das Bild des perfekten Hundehalters stören oder zerstören?

Ich kann aus Erfahrung sagen, dass diesen Leuten die Auftritte ihrer Hunde peinlich genug sind - nicht allzuwenige sitzen irgendwann weinend und verzweifelt hier, weil jeder Spaziergang zum Spießrutenlauf wird, viele schwören, sich nie wieder einen Hund aus zweiter Hand zu nehmen - eben wegen dieser Blicke, der abwürdigenden Bemerkungen und des Stresses, den sie jeden Tag mehrmals haben.

Nicht jeder kann was für das Verhalten seines Hundes - viele bügeln fremdes Fehlverhalten auch aus.

Und ja, du hast recht - für mich sind zum Beispiel besitzerlos umherstreunende Hunde ein NoGo - so verschieden sind die Ansichten in der Hundehaltung - und das ist auch gut so, sonst wäre es ja langweilig. ;)
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