Beziehungs-Killer Hund

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Re: Beziehungs-Killer Hund

Beitragvon Wolfskralle » 22.03.2014, 21:55

chino hat geschrieben:Schon deswegen, weil es unserem Ego schmeichelt, wenn der Fellkamerad von Eifersucht geplagt wird.


Also meinem Ego schmeichelt das nicht. Ich finde die Vorstellung, dass ich meinem Hund Grund zur Eifersucht gebe, ganz ganz schlimm, weil ich das Gefühl Eifersucht ganz schrecklich finde.

Allerdings spreche ich Hunden komplexere Gefühle auch ab.
Wenn ich mir meinen Jegi so ansehe, dann merke ich ganz klar, wenn er denkt - aber dass er solch Gedankengänge wie wir Menschen ausführt? Never ever.
Der Dijego, der lebt im jetzt. Alles andere ist dem egal. Der freut sich, wenn ich bei ihm bin, ist aber auch zufrieden, wenn ich weg bin und er in Ruhe schlafen kann. Der freut sich, wenn ich ihn streichle, findet's aber auch okay, wenn ich das Ohr eines anderen Hundes betouche.

Die Menschen, die ich mag, die mag er auch. Wenn ich mit ihnen Zeit verbringe, dann freut er sich dabei zu sein.
So einfach ist das.

Und noch was zur angezweifelten Eifersucht: Der Hund spürt, dass man ihn liebt. Jeden Tag arbeitet man an der Bindung und am Vertrauensverhältnis - ich denke, wenn man eine gute Beziehung zu seinem Hund pflegt, dann müsste er nicht einmal Eifersucht verspüren, da er genau wüsste, dass man für ihn da ist und bleibt.


Ich muss zugeben: bei mir kommt auch zuerst der Hund und dann alle anderen menschlichen Kontakte und Beziehungen. Dadurch bin ich zwar ziemlich einsam, weiß aber auch, wer es ehrlich mit mir meint. Es sind mir nur ein paar Freunde geblieben, aber diese akzeptieren meine Liebe zum Hund, auch wenn sie diese nicht unbedingt verstehen.
Nun ist es nicht so, dass mein Hund Partnerersatz ist, es ist bloß so, dass er mir extrem wichtig ist. Der Hund hat niemand anderen außer mir - ich hab mich bei seiner Anschaffung dazu verpflichtet für ihn da zu sein, ein Leben lang für ihn zu sorgen (sofern nicht etwas passiert, wodurch ich ihn keinesfalls mehr behalten kann). Das heißt ja nicht, dass der Hund überall dabei sein und im Bett schlafen muss. Es heißt bloß, dass man sich um ihn kümmert, seine Bedürfnisse stillt und mit ihm zusammenlebt. Der Hund ist dadurch doch kein Beziehungskiller. Geht eine Beziehung zugrunde, hat das meiner Meinung nach nichts mit dem Hund zutun, sondern viel mehr damit, dass die Personen nicht zueinander passen, da ihre Interessen sich zu sehr für ein gemeinsames Leben unterscheiden.
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Re: Beziehungs-Killer Hund

Beitragvon Xafira » 23.03.2014, 14:39

Sehe ich auch so Lisa - und wenn jemand bereits beim Kennenlernen ein Problem mit meinen Hunden hat, oder diese nicht akzeptieren will, dann ist er schlicht nicht der Richtige. :sorry:
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Re: Beziehungs-Killer Hund

Beitragvon gabi » 24.03.2014, 08:14

Mein Mann und ich haben ja damals gemeinsam beschlossen, einen Hund anzuschaffen und mit Freunden und Bekannten und auch mit den Eltern meiner Tageskinder hatte ich nie Probleme wegen des Hundes.

Der Chow Chow war im letzten Jahr seines Lebens inkontinent, wenn wir die Wohnungstür geöffnet haben, hat er die ganze Treppe runter gepieselt - und wir haben im 2. Stock gewohnt.............. Egal ob ich jede halbe Stunde mit dem raus bin oder nur 2mal am Tag - die Treppe war voll gepieselt. In der wohnung hat er nichts gemacht. Das hat GESTUNKEN - obwohl ich jedesmal mit scharfen Scheurzeug die ganze Treppe runter gewischt habe......
Sämtliche Nachbarn haben das tapfer ertragen - dafür bin ich heute noch dankbar ;-)

Ich kann also da nicht mitreden - keine Beziehungsprobleme wegen des Hundes :d
Liebe Grüße aus Berlin
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Re: Beziehungs-Killer Hund

Beitragvon Shnarph » 24.03.2014, 12:15

Beziehungsprobleme wegen Hund hatte ich bisher auch noch nicht. Und seit Kritzel mit im Bunde ist, hatte ich eh nichts Ernstes mehr. Sollte Kerl Probleme mit ihr haben, kann er gerne wieder verschwinden, bei mir geht der Hund vor. Die hab ich schließlich ein Leben lang bei mir, die Menschheit ist mir da zu unbeständig. ;)
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

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Re: Beziehungs-Killer Hund

Beitragvon MickyMausi » 26.03.2014, 16:33

Ach wir haben uns schon böse gestritten wegen dem Hund....

Meistens gehts ums Futter :-D

Und das Tim zustande kam war auch ein Wunder, Lea hat immer den Kopf aufs Bett gelegt und geglotzt :O
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Re: AW: Beziehungs-Killer Hund

Beitragvon Wolfskralle » 26.03.2014, 17:41

Aaaahahahahaha Kathy.
Aber manche turnt sowas ja an, was andere abstoßend finden
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Re: Beziehungs-Killer Hund

Beitragvon Xafira » 27.03.2014, 05:52

Ich denke eher, Tim wurde NICHT im Bett gezeugt. :d
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Re: Beziehungs-Killer Hund

Beitragvon chino » 30.03.2014, 10:23

Hallo,
Wolfskralle hat geschrieben:
chino hat geschrieben:Schon deswegen, weil es unserem Ego schmeichelt, wenn der Fellkamerad von Eifersucht geplagt wird.


Also meinem Ego schmeichelt das nicht. Ich finde die Vorstellung, dass ich meinem Hund Grund zur Eifersucht gebe, ganz ganz schlimm, weil ich das Gefühl Eifersucht ganz schrecklich finde.

Ich hätte wohl bei meiner Antwort etwas weiter ausholen sollen, um nicht missverstanden zu werden.

Menschen sind Gemeinschaftswesen und brauchen als solche Anerkennung von außen.
Dieses Bedürfnis nach Anerkennung, in welcher Form auch immer, ist tief in unserem Naturell verankert; Leute wie Alfred Adler haben schon vor über hundert Jahren intensiv auf diesem Gebiet geforscht.

Eifersucht ... beschreibt eine schmerzhafte Emotion, die man bei einer nicht oder nur in ungenügendem Maße erhaltenen Anerkennung (Aufmerksamkeit, Liebe, Respekt oder Zuneigung) seitens einer hoch geschätzten – vor allem geliebten – Bezugsperson gegenüber einer damit tatsächlich oder vermeintlich stärker begünstigten verspürt, von der man (umgangssprachlich) „ausgestochen“ wird. Eifersucht entsteht, wenn der Anspruch auf Zuneigung oder Liebe vermeintlich oder real (...) dadurch in Frage gestellt wird, dass er ebendiese Zuneigung oder Liebe jemand anderem als einem selbst entgegenbringt und dadurch eine starke Verlustangst auslöst.

Quelle

Natürlich finden wir objektiv betrachtet Eifersucht "schrecklich, verwerflich, überflüssig, böse, zerstörerisch, ..."
Dessen ungeachtet ziehen IMO besonders Menschen mit einem eingeschränkten Ausmaß an arteigenen Sozialkontakten zumindest auf der unbewussten Ebene aus diesem "Ich bin für meinen Hund das Wichtigste auf der Welt, er will mich mit nichts und niemadem teilen" einen Teil dieser o.g. für unsere Spezies unabdingbar notwendigen Anerkennung.

LG
Andrea
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