chino hat geschrieben:Schon deswegen, weil es unserem Ego schmeichelt, wenn der Fellkamerad von Eifersucht geplagt wird.
Also meinem Ego schmeichelt das nicht. Ich finde die Vorstellung, dass ich meinem Hund Grund zur Eifersucht gebe, ganz ganz schlimm, weil ich das Gefühl Eifersucht ganz schrecklich finde.
Allerdings spreche ich Hunden komplexere Gefühle auch ab.
Wenn ich mir meinen Jegi so ansehe, dann merke ich ganz klar, wenn er denkt - aber dass er solch Gedankengänge wie wir Menschen ausführt? Never ever.
Der Dijego, der lebt im jetzt. Alles andere ist dem egal. Der freut sich, wenn ich bei ihm bin, ist aber auch zufrieden, wenn ich weg bin und er in Ruhe schlafen kann. Der freut sich, wenn ich ihn streichle, findet's aber auch okay, wenn ich das Ohr eines anderen Hundes betouche.
Die Menschen, die ich mag, die mag er auch. Wenn ich mit ihnen Zeit verbringe, dann freut er sich dabei zu sein.
So einfach ist das.
Und noch was zur angezweifelten Eifersucht: Der Hund spürt, dass man ihn liebt. Jeden Tag arbeitet man an der Bindung und am Vertrauensverhältnis - ich denke, wenn man eine gute Beziehung zu seinem Hund pflegt, dann müsste er nicht einmal Eifersucht verspüren, da er genau wüsste, dass man für ihn da ist und bleibt.
Ich muss zugeben: bei mir kommt auch zuerst der Hund und dann alle anderen menschlichen Kontakte und Beziehungen. Dadurch bin ich zwar ziemlich einsam, weiß aber auch, wer es ehrlich mit mir meint. Es sind mir nur ein paar Freunde geblieben, aber diese akzeptieren meine Liebe zum Hund, auch wenn sie diese nicht unbedingt verstehen.
Nun ist es nicht so, dass mein Hund Partnerersatz ist, es ist bloß so, dass er mir extrem wichtig ist. Der Hund hat niemand anderen außer mir - ich hab mich bei seiner Anschaffung dazu verpflichtet für ihn da zu sein, ein Leben lang für ihn zu sorgen (sofern nicht etwas passiert, wodurch ich ihn keinesfalls mehr behalten kann). Das heißt ja nicht, dass der Hund überall dabei sein und im Bett schlafen muss. Es heißt bloß, dass man sich um ihn kümmert, seine Bedürfnisse stillt und mit ihm zusammenlebt. Der Hund ist dadurch doch kein Beziehungskiller. Geht eine Beziehung zugrunde, hat das meiner Meinung nach nichts mit dem Hund zutun, sondern viel mehr damit, dass die Personen nicht zueinander passen, da ihre Interessen sich zu sehr für ein gemeinsames Leben unterscheiden.