Getier hat geschrieben:Gesunder Menschenverstand ist für manche schon eine ganz schöne Aufgabe - stell dir vor, die würden Fachwissen abfragen.
Da gebe es bald gar keine Hundehalter mehr. 
Gestern kam mir so eine Familie unter, deren Verhalten diese "Folgeerscheinung" als durchaus erstrebenswert einstufen lässt:
Auf dem Campingplatz gab´s Internet für lau, allerdings nur an einer einzigen Stelle verfügbar - auf dem Areal vor dem Supermarkt.
Das war zur Hälfte als netter Kinderspielplatz gestalten, die andere Hälfte war mit beschatteten Sitzgruppen ausgestattet, beide Teile wurden durch einen knapp 3m breiten Gehweg säuberlich getrennt. Besagte Familie wollte wie viele andere Urlaubsgäste das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden - einkaufen, Kind bespaßen, Hund ausführen, bissl rumsurfen, alles in einem Aufwasch. Dazu teilten sich die Akteure nach dem Einkauf in geradezu widersinniger Weise auf: der Vater pflanzte sich mit seinem Smartphone auf eine der Sitzgruppen, während die Mutter den Sohnemann von etwa 8 Jahren halbherzig dabei bewachte, wie er zwischen Rutsche und Klettergerüst pendelte. Halbherzig schon deswegen, weil sie dabei einen übel vor sich hinkeuchenden und -keifenden Spaniel unerbittlich an der kurzen Leine hielt und nicht bereit war, auch nur einen Schritt von ihrem Posten unmittelbar an der Rutsche abzuweichen. Der Spaniel exaltierte sich seinerseits über alle Maßen, sobald ein anderer Hund auch nur in Sichtweite kam, womit sich das Gekeuche und Gekeife erklärt. Vollends aus der Fassung geriet er dann, als sich mein tatsächlich gesitteter Quasimodo auf ~ 4m der Szene näherte. Kommentar des Vaters aus der Sitzecke: "Brat ihm doch eins mit der Leine über!"
Wäre wohl zu einfach gewesen, wenn er den Hund bei sich behalten hätte. Auf die Art wäre der nicht am Spielplatz rumgehampelt, wo Hunde für meinen Geschmack grundsätzlich nichts zu suchen haben. Das Frauchen hätte mit ungeteilter Aufmerksamkeit das Kind bewachen können, wiewohl ein allem Anschein nach gesunder Achtjähriger auf diese Entfernung auch ganz gut ohne unmittelbare Supervision auskäme. Und das Hundchen hätte sich vielleicht unter einer etwas abseits gelegenen Sitzecke nicht ganz so sehr aufregen müssen über alles, was da so vorbeiwackelt.
Gesunder Menschenverstand war offenbar wieder mal ausverkauft, von den "erzieherischen" Qualitäten des Herrn gar nicht zu reden.
LG
Andrea