Hund und Herrchen passen nicht immer zueinander

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Hund und Herrchen passen nicht immer zueinander

Beitragvon Xafira » 03.07.2013, 05:58

Stuttgart - Die Tierheime in Stuttgart und der Region beherbergen Tausende von Tieren, die heimatlos sind, ausgesetzt oder von ihren Besitzern abgegeben wurden. Nachdem zahlreiche Einrichtungen – etwa in Stuttgart oder Esslingen – in finanziellen Schwierigkeiten stecken (die StZ berichtete), kommt immer wieder die Frage auf, ob die Heime richtig wirtschaften und genügend Tiere vermitteln. So werden beispielsweise in Internetforen oder Leserbriefen Vorwürfe laut, denen zufolge es Aspiranten zu schwer gemacht würde, ein Tier aus dem Tierheim zu bekommen. Kritisiert werden etwa die Hausbesuche bei interessierten Tierliebhabern, die teilweise in regelrechte „Kontrollen“ ausarteten. Auch Vollzeit-Berufstätigen, die sich einen Hund wünschen, werde es mit dem Hinweis, sie hätten zu wenig Zeit für den Vierbeiner, beinahe unmöglich gemacht, ein Tier zu sich zu nehmen. Die Verantwortlichen der Tierheime sind jedoch überzeugt davon, dass ihre Vermittlungskriterien dem Wohl der Tiere dienen – und dass es mit der Tiervermittlung gut klappt.

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Re: Hund und Herrchen passen nicht immer zueinander

Beitragvon Getier » 05.07.2013, 19:22

Mir leuchtet es natürlich ein, dass es nichts bringt, wenn man Hunde vermittelt und sie dort überhaupt nicht hinpassen - dann dauert es nicht lange und die Tiere sitzen wieder im Tierheim.

Ich denke allerdings, dass es vielen Hunden zu gute kommen würde, wenn die Ansprüche an die Halter etwas herunter geschraubt werden würden ... gerade wenn es um ältere Tiere geht, die vielleicht nicht mehr ganz so viel "Programm" brauchen, wie ihre jüngeren Artgenossen. Wenn man Vollzeit arbeitet, ist es sicher nicht einfach einen Hund zu halten - aber unmöglich, ist es auch nicht.

Auch der finanzielle Aspekt - wie viele Hundehalter ohne Job gibt es, die für ihre Tiere das letzte Hemd geben würden?

Schwenken wir mal in den Kleintier-Bereich: es gibt da eine Hamsterhilfe, die schreibt dir sogar vor, was du zu füttern hast, wie dick eingestreut wird und welches Laufrad vorhanden sein muss - und bevor da Jemand zur "Vorkontrolle" kommt, musst du ein eingerichtetes Gehege zuhause stehen haben (und am besten das Gehege für die Wohnung, wo der Hamster täglich 2-3 Stunden Auslauf genießen darf), abfotografieren und das Foto hinschicken. Ach ja: Kinder, andere Haustiere - gehen gar nicht. Die sind zu laut, ein Hamster braucht Ruhe.
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Re: Hund und Herrchen passen nicht immer zueinander

Beitragvon Xafira » 06.07.2013, 06:32

Ja, ich bin da auch immer sehr zwiegespalten - die einen verscherbeln schon eher statt zu vermitteln und die anderen sitzen auf ihren Hunden wie die Henne auf ihren Eiern...

Beides nicht ideal - aber verstehen kann ich es schon, dass man kritisch wird... Wie oft bekomm ich nicht zu hören - ich hab Hundeerfahrung, so einen Mali, mit Vorgeschichte, aus dem Tierheim oder der Tötung, mit dem komm ich locker klar. Ich hab auch noch drei Kinder im Krabbelalter, eine Katze und eine alte Hündin, aber mein Mann, der ist sehr sportlich, geht gern wandern und joggen - da wäre der Mali doch der richtige Hund für uns.

Und überhaupt ist es ja nur reines Miesmachen, wenn man jemandem sagt, dass die Rasse nicht zu ihnen passt - weil, ja weil bei sämtlichen Menschen die Logik ausschaltet, wenn sie hören: Hund sitzt in der Tötung...

Da wird dann der aggressive Rottweiler betäubt oder per Schlinge in die Box gestopft, lässt keinen Menschen an sich ran, weder im Zwinger noch im Auto, aber Hauptsache man hat ihn vor der Tötung gerettet. Schön, und wohin bringt man so einen Hund? In ein Land mit Rasselisten, wo ein Hundeführschein zu bestehen ist? Wo im Tierheim 95 % an Listenhunden sitzen?
Ich verstehe, dass man sich in eine Rasse verliebt hat und man allen dieser Rasse helfen will - geht mir beim Malinois ja nicht anders. Aber haben wir nicht genügend problematische Hunde gewisser Rassen selbst im Tierheim sitzen? Müssen wir die auch noch aus dem Ausland holen und hier dann - ja, wohin dann eigentlich?
Wenn jemand sich privat in so einen Hund verliebt, ihn dort holt und bei sich aufnimmt - ja, super, Hut ab! Aber diese zahlreichen Transporte an schwierigen Hunden, um sie vor der Tötung zu retten sind zwar gut gemeint, aber wir wissen ja, wie das ist mit gut gemeint und gut getan. :oops:

Aber es scheint auch eine Tatsache zu sein, dass es leichter ist, einen Hund aus dem Ausland über eine Organisation zu bekommen, als aus einem inländischen Tierheim.
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