Lolita Morena hilft Vocks Hunden:
15 der Hunde, die der Kanton bei Ernst Vock in Gadmen beschlagnahmt hat, warten derzeit in Heimberg auf ein neues Zuhause. Lolita Morena hilft mit bei der Suche.
Anfang Mai war Schluss: Die Polizei beschlagnahmte 28 Hunde, die Ernst Vock in seiner Tierstation in Gadmen hielt; 5 Tiere durfte er behalten. «In der Hundehilfe am Sustenpass herrschen unhaltbare hygienische Zustände in der Tierhaltung», begründete damals Kantonstierarzt Reto Wyss die Räumung. Die Tiere wurden vorübergehend im Tier-Ferienhof Rotachen in Heimberg untergebracht. Gestern stattete nun Lolita Morena zusammen mit dem Präsidenten des Schweizer Tierschutzes (STS) den Hunden in Heimberg einen Besuch ab.
Problematische Importe
Morena drehte für zwei TV-Sendungen, in welchen die Tiere an neue Besitzer vermittelt werden sollen. Tierreport.ch ist ein Online-TV, das von Lolita Morena produziert wird; «Toutou» ist eine TV-Sendung, welche sie moderiert und die in den französischsprachigen Regionalfernsehsendern der Schweiz ausgestrahlt wird. «Zum einen geht es darum, dank der Präsenz in den Sendungen neue Plätze für die Hunde zu finden», sagt STS-Sprecherin Helen Sandmeier. «Zum anderen wollen wir aufzeigen, warum Hunde nicht aus anderen Ländern in die Schweiz importiert werden sollten.» Viele der Tiere, die bei Ernst Vock lebten, wurden aus Auffangstationen in ganz Europa nach Gadmen gebracht, einige stammten gar aus Taiwan.
Kritik an der Tierstation
Ruedi Grütter, der den Tier-Ferienhof Rotachen in Heimberg betreibt, hat Mühe mit den Zuständen, die in der Tierstation in Gadmen herrschten. «Man kann unmöglich bis zu 40 Hunde auf so engem Raum halten.» Durch die beengten Verhältnisse seien die Tiere dauerndem Stress ausgesetzt und kaum zu kontrollieren gewesen. «Da merkt keiner, wenn ein Hund verletzt ist», sagt Grütter. «Man ist chancenlos beim Versuch, den Überblick zu behalten.»
Krank oder verwahrlost seien die Hunde nicht gewesen, sagt Grütter. «Aber es war offensichtlich, wie rasch sie ruhiger und pflegeleichter wurden, nachdem wir sie in kleine Gruppen aufgeteilt und untergebracht hatten.»
Noch 15 Hunde
14 der 28 Hunde, welche vor knapp fünf Wochen bei Grütter einquartiert wurden, sind bereits wieder weg. «Zum Teil wurden die Tiere sogar von jenen Organisationen abgeholt, die sie nach Gadmen gebracht hatten, ohne zu wissen, welche Zustände dort wirklich geherrscht hatten», sagt Ruedi Grütter.
Er hofft, dass mindestens für die Hälfte der verbleibenden 15 Tiere rasch geeignete Plätze gefunden werden können. Denn: «Jetzt geht es los mit der Feriensaison, und wir brauchen den Platz für die Tiere, welche wir in Pension nehmen, während ihre Besitzer im Urlaub sind.»
Die Kosten für die Unterbringung von Vocks Hunden in Heimberg bezahlen vor allem die Steuerzahler – und Grütters Tier-Ferienhof. «Wir werden vom Kanton mit einem Pensionsbeitrag entschädigt», sagt Grütter. «Doch damit sind nicht all unsere Kosten gedeckt. Am Ende legen wir wohl drauf.»
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