Schweiz: Schon jeder zweite Hund kommt aus dem Ausland

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Schweiz: Schon jeder zweite Hund kommt aus dem Ausland

Beitragvon chino » 27.04.2014, 06:02

Schon jeder zweite Hund kommt aus dem Ausland
Schweizer holen sich ihre Welpen immer häufiger aus dem Ausland. Dies zeigt die neuste Statistik der Schweizer Hunde-Datenbank Anis.

«Ich habe zu verkaufen Mini chihuahua welpen. Sie sind schön. Ich habe verschiedene Farben. Gerne senden mehr Fotos.» So wird teilweise im Internet um Hundekäufer geworben – manchmal auch erfolgreich. Dies lässt zumindest die aktuelle Statistik der Schweizer Hunde-Datenbank Anis (Animal Identity Service) vermuten.

Fast jeder zweite Hund, der letztes Jahr in der Schweiz registriert wurde, stammt aus dem Ausland. Die beliebtesten Importhunde sind dabei seit einigen Jahren vor allem kleine Hunde wie Chihuahuas, Französische Bulldoggen und Yorkshire Terrier. Die 22'582 neu eingetragenen ausländischen Hunde entsprechen 46,5 Prozent der Neuregistrierungen im vergangenen Jahr. Eine Zahl, die seit Jahren steigt. 2010 waren es noch 34,5 Prozent. Die Zunahme vor allem von illegalem Hundehandel bezeichnet die Tierschutzorganisation Vier Pfoten als «besorgniserregend».

Schweiz kann Bedarf nicht selber decken
Warum Schweizer ihre Vierbeiner oft lieber beim ausländischen Züchter holen und seltener beim heimischen, ist für Verena Ammann, Sprecherin der Kynologischen Gesellschaft, klar: «Viele kaufen sich als Modeerscheinung einen Hund – wie eine Handtasche. Häufig über das Internet, da sie ihn sofort haben und wenig dafür bezahlen wollen.» Solche Schnäppchenjäger würden den Hund nur als Produkt betrachten und nicht als Partner. «Sonst würden sie länger nach einem seriösen Züchter suchen und wenn nötig auch auf ein passendes Tier warten.»

Allerdings kann die Schweiz laut Ammann die grosse Nachfrage gar nicht befriedigen.«Es gibt Schweizer Chihuahua-Züchter, aber die nutzen ihre Hunde nicht wie viele ausländische Massenproduktionen aus. In der Regel gebärt ein Weibchen zwei bis drei Welpen pro Wurf. In der Schweiz wurden 2013 rund 80 Chihuahua-Welpen mit Stammbaum geboren.» Die meisten Schweizer Züchter seien auch Hundeliebhaber und würden lieber weniger Tiere halten, sich dafür richtig um sie sorgen. Mehr Tiere zu halten, sei für sie deshalb keine Option.

Welpen werden viel zu früh von Mutter getrennt
Um etwas gegen die Tendenz der billigen Hundeimporte zu unternehmen, arbeitet die Kynologische Gesellschaft schon längere Zeit mit dem Schweizer Tierschutz zusammen. «Auf verschiedenen Kanälen versuchen wir über die schlimmen Konsequenzen von Billigkäufen zu warnen.» Bis jetzt trägt die Kampagne aber leider noch keine Früchte. «Wir können uns nicht erklären, warum sich viele beim Hundekauf blenden lassen oder einfach die Augen schliessen.»

Wie eine aktuelle Studie von Vier Pfoten belegt, stammen die gekauften Welpen oft aus der Tschechischen Republik, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei. Dort werden die Hunde in Massenzuchtanlagen unter schlimmsten Bedingungen regelrecht produziert und zu Spottpreisen exportiert. Ausweisdokumente und Impfungen würden in den meisten Fällen gefälscht. «Zudem werden die Welpen ihren Müttern viel zu früh weggenommen und so auf tagelange Transporte quer durch Europa geschickt. Viele Welpen sind oft schon todkrank, wenn sie importiert werden», so Chantal Häberling, Sprecherin von Vier Pfoten...

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Re: Schweiz: Schon jeder zweite Hund kommt aus dem Ausland

Beitragvon chino » 03.05.2014, 08:56

Modehund landet oft im Tierheim
Chihuahuas werden entsorgt «wie gebrauchte Nastüechli»

Immer mehr Chihuahuas werden aus dem Ausland in die Schweiz importiert – und landen im Tierheim. Keine andere Rasse wird so oft abgegeben wie der kleinste Hund der Welt. Die Halter unterschätzen den Aufwand.

Der kleine Chihuahua-Welpe hat den Hundeblick schlechthin. Schnell hat man ihn im Internet gefunden – und noch schneller bestellt und gekauft. Mit wenigen Klicks zum neuen Haustier: Der Online-Handel mit Tieren boomt.

3669 Chihuahuas wurden vergangenes Jahr in der Schweiz neu registriert. Damit liegt die Rasse zum dritten Mal in Folge auf Platz eins. Doch oft steht den Mini-Vierbeinern ein schlimmes Schicksal bevor – viele von ihnen landen im Tierheim.

So schnell wie man sie gekauft hat, so schnell will man sie wieder loswerden. Die kleinen Kläffer werden entsorgt «wie gebrauchte Nastüechli», schreibt «Le Matin».

Elf Chihuahuas bei sich aufgenommen
So ist es auch Rambo ergangen. Der junge Rüde lebte nur ein halbes Jahr bei der 19-jährigen Julie aus Vevey (VD). Dann hat sie den Hund aus dem Internet wieder abgegeben. Er sei zwar «so herzig» aber auch «zu lästig» gewesen. «Mir fehlte die Zeit, mich um ihn zu kümmern. Ich hoffe, dass für ihn jetzt alles okay ist», sagt Julie im «Le Matin».

Marina Tami hingegen hat ein grosses Herz für kleine Hunde. In kürzester Zeit hat sie um die 50 Chihuahuas in ihrem Tierheim «Oase der Veteranen» vermittelt. Aber nicht alle hat sie weiterverkauft: «Die ersten elf habe ich behalten – mehr geht nicht!»

Beim Schweizer Tierschutz STS ist das illegale Geschäft mit ausländischen Welpen nichts Neues. «Es ist so einfach wie noch nie, sich einen Hund zu kaufen», sagt Sprecherin Helen Sandmeier zu Blick.ch. Gerade Zwergrassen vermittelten zudem den Eindruck, «keine Arbeit zu machen» – doch das sei falsch. Auch kleine Hunde brauchen Futter, Auslauf und Zuneigung.

«Wenn sie wenig kosten, sind sie wenig wert»
Verlockend ist nicht nur die geringe Grösse der Tiere, sondern auch der Schnäppchen-Preis. Dieser ist nur möglich, weil die Züchter – vorwiegend aus Osteuropa – unseriös sind, ihre Tiere zum Beispiel nicht entwurmt werden und keinen Stammbaum haben.

Auf der einen Seite hat der billige Preis sein Gutes: Er ist laut Elsbeth Clerc vom Schweizerischen Zwerghunde-Club das erste Indiz dafür, dass mit den Hunden etwas nicht stimmt. Doch auf die Rate von ausgesetzten Chihuahuas wirkt er sich negativ aus: «Wenn die Tiere nicht viel kosten, sind sie manchen Haltern auch nicht viel wert», meint Julie Stillhart von «Vier Pfoten» zu Blick.ch.

Von Anfang an Problemhunde
Clerc spricht noch ein weiteres Problem an. Die ausländischen Züchter nehmen die Welpen bereits mit fünf oder sechs Wochen von der Mutter weg, um sie zu verkaufen. «Ab jetzt müssten sie gefüttert werden und fangen an zu kosten.»

Die frühe Trennung kann den Hund dermassen stark traumatisieren, dass sein Sozialverhalten völlig gestört wird. «Ein Problemhund ist ein Problemhund – auch wenn er klein ist», sagt Sandmeier vom Schweizer Tierschutz.

Quelle

Seit die Hälfte aller blonden 17-Jährigen sich für Paris Hilton hält, schleppt der Großteil vonn ihnen einen Chi mit sich rum wie das Glitzer-Handy und die Handtasche. Und in drei Monaten ist dann eine andere Handtasche "in" und das Hündchen nicht mehr "süß", sondern nur mehr lästig. :xsad:
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Re: Schweiz: Schon jeder zweite Hund kommt aus dem Ausland

Beitragvon Xafira » 09.06.2014, 14:22

Zur Schweiz und den Züchtern auch mal die andere Seite...

Nicht jeder ausländische Hund kommt vom Vermehrer; viel mehr muss man auch miteinbeziehen, dass die Schweiz ganz andere Preise für Hunde veranschlagt als so manch andere Länder.
Als kleines Beispiel der belgische Schäferhund - in Österreich, Deutschland, etc. bezahlt man für solch einen Hund beim Züchter zwischen 800,-- und 1.000,--. In der Schweiz beginnen wir bei 1.500,-- und gehen bis zu 1.800,--/2.000,--

Verständlich, dass man sich den Hund (oftmals gleiche Blutlinien, etc.) im angrenzenden Ausland kauft - würde ich auch nicht anders machen. :sorry:
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