Hunde geeignet?

[Alina]

Hallo,
Meine Eltern erlauben mir keinen Hund weil wir keine Zeit haben.
Ich bin mir da aber nicht sicher. Er wäre Morgens schon allein...
Mein Vater fährt um sieben zur Arbeit. Wenn meine Mutter Frühschicht hat dann fährt sie gegen 5 Uhr Morgens los. Ich selber muss den Bus um sieben erwischen. Dann habe ich Schule bis um eins und bin dann um halb zwei daheim. Nach diesem Schuljahr gehe ich zur Berufsschule und dann habe ich Unterricht von 8-16 Uhr. Mein Vater kommt immer erst um fünf Uhr abends Heim und meine Mutter (wenn sie Frühschicht hat) auch so um zwei. Wenn meine Mutter Spätschicht hat dann fährt sie um eins und kommt um neun nach Hause. Das heißt der Hund wäre nicht
die ganze Woche Morgens allein. Sondern nur an 2-3 Tagen.
Kann man dem Hund denn 7-9 Stunden, höchstens 3x die Woche, allein sein zutraun?
(Wir möchten keinen Welpen, weil die viel Arbeit machen und wir ihnen nicht gerecht werden!)

Ich bin sehr verunsichert und weiß nicht ob meine Eltern nicht doch recht haben

Lg Alina

[Wolfskralle]

Ich persönlich sehe kein Problem darin den Hund solang allein zu lassen.
Vorausgesetzt natürlich er ist gesund (kann also noch gut "aushalten"), hat gelernt allein zu sein und wird, wenn denn jemand da ist, ausreichend beschäftigt.

Bei mir ist das so. Ich gehe 8 Stunden arbeiten. Insgesamt ist der Hund 9 Stunden allein.
Ich gehe morgens eine Runde mit ihm. Mittags geht meine Mama eine kleine Runde mit ihm. Wenn ich dann Heim komme, ist Action angesagt. Ein bisschen Kopfarbeit vor'm Einschlafen.
Das Wochenende gehört fast ausschließlich dem Hund so wie jede freie Minute unter der Woche.
So klappt das sehr gut.
Wenn er allerdings täglich so lang allein wäre und ich ihn weder am Wochenende noch nach Feierabend gründlich auspowern würde, dann hätte ich ein verdammtes Problem an der Leine.

[Getier]

Die Frage ist, ob deine Eltern sich auch ein wenig mit dem Hund beschäftigen könnten bzw. möchten, wenn du so lange Schule hast oder anders verhindert bist (Klassenfahrt, Ausflug, Krankheit, etc.). Denn ganz allein schafft man es nicht. Eine kurze Runde rausgehen oder mal füttern sollten sie auf jeden Fall können und wollen. Auch finanziell müssen sie bereit sein etwas zu zahlen (und da geht es ja auch um hohe Summen, wenn der Hund mal operiert werden muss oÄ.). Und Euch muss bewusst sein, dass ein Hund 10 bis 15 Jahre alt wird - und DU in dieser Zeit viel zu tun hast und nicht weißt, was kommt. Vielleicht musst du während deiner Ausbildung viel verreisen (das Glück habe ich z. B.) oder gar umziehen und alleine wohnen - was ist dann mit dem Hund? Kümmern sich deine Eltern auch dann noch?

Die Zeit an sich, finde ich, ist bei euch nicht das Problem. Der Hund wäre die meiste Zeit in guter Gesellschaft - und niemand kann es sich leisten, nur wegen einem Hund nicht zu arbeiten. Von irgendwas muss man ja auch Hundefutter kaufen.

[gabi]

Was man auch nicht unterschätzen darf, ist die übrige Arbeit, die ein Hund so macht: wenn du nicht gerade nen Pudel kaufen möchtest, werdet ihr überall in der Wohnung Hundehaare haben, es muss also ständig gesaugt werden, wenn es draußen nass ist, bringt der Hund jede Menge Dreck mit, wenn so trinkt, wie Hacki haste dauernd ne riesen Pfütze rings um den Wassernapf usw. usw. usw.

Auch wenn der Hund erzogen ist, macht er mal Blödsinn, also müssen alle Familienmitglieder auch aufpassen, erziehen usw.
Wenn man sein Tier liebt, dann verzeiht man die zerkaute Fernbedienung oder die geklauten lieblingskekse oder was auch immer,

wenn die Eltern keinen Hund möchten, wirst du lieber warten, bis du dein eigener Herr bist, der STress wäre vorprogrammiert......

[Alina]

Meine Eltern haben ja selber gesagt das sie auch gerne einen Hund hätten aber sie das Zeitproblem sehen. Und ich glaube nicht das meine Eltern den Hund nicht mögen würden wenn er da wäre.
Ich kann ja vor der Schule raus mit ihm und dann irgendwas zur Beschäftigung geben wenn er den Morgen allein verbringen muss. Eine Bekannte von mir macht dann Abends den Kong fertig und tut ihn in den Kühlschrank und den bekommt der Hund Morgens damit er sich beschäftigen kann.
Nach den Hausaufgaben wäre ich voll und ganz für ihn da, bald ist ja auch meine Session im Fußball zuende und dann gibts für mich keine Jugend mehr was ich nicht so schlimm finde weil ich dann ganz aufhören möchte damit. Das einzigste was vielleicht ein Problem wäre sind unsere Katzen, sie sind Freigänger und kennen Hunde nur mit fliegenden Ohren und in eiligsten Tempo hinter ihnen her.
Wobei ich eh zu einem Hund aus dem Tierschutz tendieren würde, die müssen zwar auch oft noch an vieles Gewöhnt werden wie ein Welpe aber sind meist an Katzen gewöhnt...
Meine Eltern haben denke ich noch diesen Arbeitshund im Kopf, so wie er bei uns im Dorf üblich ist: Lebt im Stall, ist immer Dreckig, kaum erzogen, fühlt sich nur bei Kühen, Schafen usw. wohl, unsozial und absolut kein Alltagshund. Sie kennen das ja nicht anders
Aber ich würde den Hund dann auch gerne mitnehmen, wir fahren gern mal auf so "Sonntagsausflüge" und da könnte man ihn mitnehmen.
Wir fliegen auch nie in Urlaub oder so. Mit gutem Training kann man einen Hund schließlich auch zum entspannten bummeln in die Stadt mitnehmen oder?


lg

[Getier]

Mit gutem Training kann man einen Hund schließlich auch zum entspannten bummeln in die Stadt mitnehmen oder?

Mit vielen Hunden geht das schon ja. Wobei ich mich immer fragen würde, was der Hund davon hat. Viele Menschen, Enge, Hektik, keine Zeit zum schnuppern oder spielen, keine "freie Bewegung" - für Hunde nicht wirklich ideal.

[Dieter]

... so wie er bei uns im Dorf üblich ist: Lebt im Stall, ist immer Dreckig, kaum erzogen, fühlt sich nur bei Kühen, Schafen usw. wohl, unsozial und absolut kein Alltagshund. Sie kennen das ja nicht anders

Jas, solche Viecher leben bei uns im Dorf auch. Die dürfen allenfalls in den Hausflur, pennen dort oder im Heu im Stall, bewegen sich frei auf dem Hof, machen ihre Runde durchs Dorf und besuchen ihre Kumpel vom nächsten Hof, sind in der Tat nicht immer besonders gut gebürstet und meist auch nicht besonders schlank.
Sie heissen Spencer (17), Braune (19), Kessi (+ 2012 mit 13) und Theo (+ 2013 mit 15).

Theo war der Dorfkumpel meines Dackels. Wenn ich mit ihm an dem Hof von Theo vorbeikam, hat Willi immer gebellt und Theo kam angelaufen. Dann haben sie sich ein bischen angekläfft, beschnuppert oder sind zusammen auf dem Hof rumgelaufen.
Gelegentlich hab ich mit dem Bauern auf der Bank vor dem Haus gesessen und ein bischen geklönt. Die Hunde lagen dann vor uns nebeneinander in der Sonne und haben gedöst.
Bis der Bauer sagte: "Ich muss so langsam melken, nutzt ja nix. Komm, Theo".
Und dann stand Theo auf, schaute den Dackel an als wenn er sagen wollte: "Sorry, ich muss jetzt arbeiten".

Stimmt, asoziale Drecksviecher.

Wenn ich in meinem nächsten Leben Hund werden sollte, möchte ich so ein Hofhund werden. Was ich nie werden möchte, ist so ein Clicker-Agility-Bespassungs-Hund bei irgendeiner Tucke.

[Alina]

Ich finde die Hunde auch keinesfalls unsozial. Ich wollte nur ein etwas ubertriebenes Bild abgeben. So haben meine Eltern und viele Leute die Hunde nämlich scheinbar vor Augen, nur weil es hier einige eher weniger Freundliche Gesellen gibt.

[Xafira]

Es gibt ja auch die Möglichkeit, einen "Urlaubshund" aufzunehmen. Vielleicht fährt jemand weg und kann seinen Hund nicht mitnehmen, oder jemand muss ins Krankenhaus und benötigt jemanden für den Hund.
Oder man bietet sich als Pflegestelle an - nicht nur die Auslandsorganisationen sondern auch viele inländische Tierheime haben inzwischen erkannt, dass es für manche Hunde besser ist, direkt im Familienverband einer Pflegestelle zu leben, als im Zwinger zu sitzen, bis sie eventuell vermittelt werden.
Dann seht ihr direkt, wie das Leben mit einem Hund ist.

[Alina]

Sowas würde ich meinen Eltern gerne Vorschlagen aber ich weiß nicht wie ich es angehen soll! Meine Mutter hört mir zwar gerne zu aber ich bin nicht sicher wie ich sowas fragen oder so kann....