Doch, klar weiß ich dass viele Hunde mit diesen Übungen überfordert wären. Auch Diesel würde in den ersten 5 Minuten durchfallen, weil sie nicht an der Leine geht, sondern nur frei neben her läuft. Sie lässt sich von Fremden nicht gerne anfassen, und schon gar nicht wenn ich nicht dabei bin. Da würde sie dann auch beißen. (hat sie auch schon bewiesen...

). Sie kann nur sitz, steht aber sofort wieder auf wenn sie merkt, dass ich mich weg bewege.
Diesel lernt sehr, sehr langsam und ist sehr schnell überfordert, was sich dadurch äußert, dass sie dann panische Angst von mir bekommt. Wir haben damals für "Sitz" 3 Monate gebraucht, wobei ich darauf achten musste, dass ich nicht länger als 2,3 Minuten mit ihr übe... und mehr hab ich ihr dann auch nicht mehr beigebracht. Wobei doch, Männchen kann sie auch noch. Aber das hat sie sich selbst beigebracht, während dem Betteln.
Also doch, ich glaube ich weiß sogar sehr gut was es heißt, einen Hund mit Deprivationssyndrom zu haben.
Und genau deswegen bin ich ja der Meinung, dass sowas eben berücksichtigt werden müsste. Aber grundsätzlich schlecht finde ich es nicht.
Denn Hunde wie die Diesel sind nun mal eben nicht die Regel.
Die Regel ist, dass Hunde oftmals unterschätzt werden, es wird sich mal eben ein Hund angeschafft, ohne groß darüber nachzudenken, ob er eigentlich zu den Lebensumständen passt. Oder er wird für die Kinder angeschafft... und schon die ersten Wochen stellt sich heraus, dass eigentlich keiner die Zeit und die Lust hat sich groß mit dem Hund zu beschäftigen. Aus dem Versprechen der Kinder, dass sie sich auf jeden Fall absolut rund um die Uhr um den Fiffi kümmern wird ein genervtes "Ich hab gerade aber keine Lust!", und der Fiffi bleibt am Papa hängen, der aber schon wieder in einer halben Stunde los muss, weil er Nachtschicht hat. Die Mama hat genügend zu tun, dass die Kinder die Hausaufgaben machen, und trotzdem kommt Fiffi ständig mit einen Ball im Maul an, weil auch er gerne bespaßt werden möchte, und ihm stink langweilig ist.
Bei solchen Fällen wäre so ein Hundeführerschein sicherlich eine Motivation sich zuvor zu informieren, ob es denn die Mühe überhaupt wert ist, sich einen Hund anzuschaffen.
Und die Sache mit dem unangemeldeten Hunden... da sind sie doch inzwischen auch schon dabei Kontrollen durchzuführen wo überall ein Hund wohnt.
Natürlich bekommen sie nicht jeden, aber es ist ein Anfang.
Habe keine Angst, etwas Neues auszuprobieren.
Bedenke, die Arche wurde von einem Amateur gebaut, die Titanic von Profis
nach Richard J. Needham