Canicross

Sport und Spiel von Agility bis ZOS

Canicross

Beitragvon Wolfskralle » 24.07.2013, 11:49

Canicross ist ein Zughundesport, bei dem Mensch und Hund zu Fuß unterwegs sind, verbunden durch eine Leine.

Ich bin ehrlich – ich hab weder Fachliteratur zu diesem Sport gelesen, noch irgendein Seminar besucht … ich hab mir den ein oder anderen Tipp von befreundeten Hundesportlern geholt und dann ging es los – einfach mal nach Gefühl.

Zuerst bin ich ganz simpel joggen gegangen mit Jegi. Geschirr an und los. Da hab ich ihm dann beigebracht, dass Geschirr Geschwindigkeit bedeutet und Geschwindigkeit heißt, dass er nichts anderes machen darf als laufen. Stur geradeaus laufen.
(Natürlich war ich davor noch kurz mit ihm spazieren, damit er sich lösen kann und seine dollen 5 Minuten ausleben kann. Die letzte Fütterung lag da auch schon ein paar Stunden zurück, damit wir da ebenfalls keine Probleme bekommen.)

Nachdem das Tier begriffen hatte, dass Hundekontakt am Geschirr verboten ist und wir ein bisschen Kondition aufgebaut hatten, hab ich ihm dann beigebracht, dass er am Geschirr ziehen muss. Dafür hab ich immer „go, go, go“ gerufen und in die Hände geklatscht – und er zog. Yeah!
Alternativ kann man auch jemanden vorrennen lassen, der den Hund lockt.

Da das Dijegotier beim Ziehen immer schneller und schneller wurde, war das Easy (also langsamer werden) als nächstes zu üben. Dafür hab ich mich einfach mit vollem Gewicht gegen die Leine gestemmt und bin langsamer gelaufen und dabei hab ich immer „eeeeasy“ gesagt. Als wir ganz langsam waren, bin ich einfach angehalten und hab dabei „stop“ gesagt. So saß das Kommando auch ganz schnell.

Weil „go“ und direkt losziehen aber doof war, hab ich ihm „aaand“ beigebracht. Also bei And muss er Zug auf die Leine aufbauen, sich zum Loslaufen bereit machen, darf aber noch nicht los. Das war bei Dijego recht einfach, weil er im Geschirr immer direkt losrennen wollte – da hab ich mich einfach mit meinem ganzen Gewicht dagegengestemmt und „aaand“ gesagt. Hat er auch schnell verstanden.

Für links und rechts benutze ich die Worte „haw“ und „gee“. Das hab ich auf normalen Spaziergängen geübt. Immer wenn der Hund gerade in eine Kurve einbog das passende Wort gesagt. Daran üben wir noch immer.

Weil mein Jegi allerdings erst 8 Monate alt ist, üben wir nur 1 – 2 Mal die Woche und das nur wenige Minuten und mit wenig Zug ~ muss ja schließlich an seine Knochen und Gelenke denken.


Um Canicross auszuführen sollte der Hund Spaß am Laufen haben und einen gewissen Grundgehorsam besitzen, da man sonst schnell in gefährliche Situationen kommen kann.
Der Hund sollte ausgewachsen sein und tierärztlich durchgecheckt – also HD röntgen und Herz-Kreislauf-System prüfen ist ratsam.

Eine passende Ausrüstung ist für den Hund ebenso wichtig wie für den Halter.
Ich hab bis jetzt nur Gutes von Uwe Radant gehört http://www.uwe-radant.com
Meine Ausrüstung wird also, wenn es in „ein paar“ Monaten ernst wird mit dem Training von ihm kommen. Ich werde dann gern noch mal berichten.

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Quelle: http://www.uwe-radant.com/
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Re: Canicross

Beitragvon Xafira » 24.07.2013, 17:53

Wenn ich selbst nicht so... *hust*... faul wäre, dann würde mich das reizen.

Läuft der Hund dabei die meiste Zeit im Galopp oder zwar auch auf Zug, aber streckenweise im Trab?

Und ist Jegi danach ausgepowert und müde oder eher hochgepusht?
Man kennt es ja eher so, dass langes Galoppieren zwar einerseits ermüdet, andererseits aber auch sehr aufpusht und der Hund dann länger benötigt, um zur Ruhe zu kommen.

Die Kondition des Hundeführers verbessert sich dabei auch enorm, oder? Also wenn ich mir ansehe, mit welcher Geschwindigkeit manche Mensch-Hund-Teams unterwegs sind. Ich würde sterben :shock:
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Re: Canicross

Beitragvon Wolfskralle » 24.07.2013, 19:03

Das Tempo kann man sich ja selbst aussuchen.
Ich halte es so, dass Dijego die erste Zeit nur im Trab laufen wird und wir die Geschwindigkeit immer steigern werden, bis wir dann tatsächlich eine Strecke im Galopp durchlaufen können. Ich persönlich mag lieber ein durchgehend gleichbleibendes Tempo, weil ich es zum einen für die Atmung angenehmer finde und auch schnell in einen Schritt verfalle und wenn man da schneller und wieder langsamer wird, dann ist man raus. Kann ich nicht so gut erklären... aber frag mal einen Langstreckenläufer, der weiß, was ich meine. :d
Naja, jedenfalls hab ich mir das Ziel gesetzt gemeinsam mit dem Hund immer weitere Strecken laufen zu können und immer schneller zu werden.

Von Dijego kann ich nicht wirklich berichten - wir machen ja echt nur kurze Zeit aktives Canicross - davon wird kein Hund müde,
ich bin allerdings oftmals auch mit dem Hund meiner Nachbarn unterwegs (Podi-Husky Mix, 8 Jahre alt, täglich 2x für 2 Std. am Fahrrad unterwegs) und der ist danach schon kaputt, obwohl er passionierter Läufer ist. Nun bin ich mit ihm nicht auf normalen Wegen unterwegs, sondern im Wald, wo der mich auch den ein oder anderen "Berg" hochziehen muss, teilweise geht's da echt steil hoch - dadurch muss er sich natürlich sehr auf mich, meine Kommandos und mein Tempo konzentrieren, wodurch er danach müde ist. Der kommt auch sehr schnell wieder runter. Geschirr aus und alles ist gut. Ich würd sagen, ob ein Hund hochfährt oder sich danach entspannt hinlegt, hat auch viel mit seinem Charakter zutun und wie man sich selbst danach verhält. Bei mir ist das immer dasselbe Ritual: Geschirr ab, der Hund bekommt sein Wasser und bekommt danach keinerlei große Beachtung, sodass er zur Ruhe kommt.

Und ja - die Kondition verbessert sich wirklich enorm.
Ich bin früher immer allein joggen gegangen und bis ich mal "gut" war, hab ich fast 2 Jahre Training gebraucht. "Gut" hieß in meinem Fall 5 km in 22 min.
Mit dem Hund meiner Nachbarn pack ich 5 km in 17 min - 4 Monate Training. Zu Anfang ist der Hund da eine große Entlastung, weil er zieht und man nicht selbst die ganze Kraft für den Weg aufbringen muss.
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Re: Canicross

Beitragvon pamakihu » 24.07.2013, 20:02

Da ist mir das hier schon lieber. Ja, ich geb zu, ich bin faul. :oops:
Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger
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