Behinderter Hund - Na und?

Tipps und Anregungen zu Gesundheitsfragen können und sollen keinen Tierarztbesuch ersetzen!

Behinderter Hund - Na und?

Beitragvon Stefanie » 26.08.2013, 10:23

Behinderter Hund - Na und?
wer wir sind & was wir machen:

Wenn ein Hund eine angeborene Behinderung hat oder durch einen Unfall, eine Krankheit oder das Alter eine Behinderung davonträgt tauchen viele Fragen auf:

Schafft mein Hund das? Schaffe ich das? Wie kann ich ihn unterstützen? Welche Hilfsmittel gibt es und woher bekomme ich diese? Wer kennt sich aus? Welcher Tierarzt, welche Hundeschule, welche Therapeuten haben Erfahrungen mit behinderten Hunden? Was muss ich beachten? Wie reagieren meine Mitmenschen?

Wir bieten eine Plattform mit Antworten auf all diese Fragen. Bei uns findet man Kontaktadressen, Erfahrungsberichte, allgemeine Informationen und ein Forum zum Austausch.

Tipps, Ratschläge, Informationen und Empfehlungen holt man sich am besten bei Besitzern behinderter Hunde direkt. Bei uns werden alle Erfahrungen gesammelt und ermöglichen so einen Austausch zwischen Interessierten. Auch für Besitzer von nicht-behinderten Hunden ist dies sehr interessant. Oder auch für Menschen, die einem behinderten Hund ein Daheim schenken wollen.

An erster Stelle steht bei uns die Aufklärung. Behinderte Hunde sind leider immer noch ein Tabuthema. Deshalb geben wir ihnen eine Stimme! Wir klären auf und zeigen, dass auch behinderte Hunde ein wunderbares Leben führen können und nicht versteckt werden müssen. Wir stehen für diese besonderen Hunde ein! Wir gehen mit unserer wichtigen Aufklärungsarbeit in die Öffentlichkeit und sind deshalb auf diversen Messen mit unserem Stand vertreten. Wir organisieren auch selbst Veranstaltungen wie zB den jährlichen HandicapDay, Treffen, Spaziergänge, Seminare und Workshops. Wir versuchen so oft es geht präsent zu sein, damit behinderte Hunde bald kein Tabuthema mehr sind!

Aufklärung ist im Tierschutz sehr wichtig und sollte schon bei Kindern beginnen. Wir besuchen gerne Schulklassen um Kindern zu zeigen, dass auch Tiere behindert sein können und wunderbar damit zurechtkommen.

Auch helfen wir Tierschutzvereinen und Tierheimen bei der Vermittlung behinderter Hunde und unterstützen Pfleger und Interessenten bei Fragen über den Umgang mit der jeweiligen Behinderung.

Aufklärung und Unterstützung, denn: Behinderter Hund – Na und?

Wir sind der erste österreichische Verein für Besitzer behinderter Hunde.

www.behinderter-hund.at
www.facebook.com/BehinderterHund
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Re: Behinderter Hund - Na und?

Beitragvon Xafira » 26.08.2013, 10:32

Ich finde eure Arbeit ganz ganz toll - Hut ab! :thumb:

Gibt oder gab es auch Fälle, wo du/ihr sagtet, dass ein Einschläfern besser für den Hund ist/wäre?
Oder habt ihr bisher die Erfahrung gemacht, dass ein Hund mit jedem Handicap zurecht kommt und eher der Mensch derjenige ist, der eher die Mitleid-Sichtweise vertritt und sich ein Leben unter diesen Umständen (also für den Hund nach dem Motto: armer Hund, das ist ja kein Leben) nicht mehr vorstellen kann?

Liebe Grüße
Birgit
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Re: Behinderter Hund - Na und?

Beitragvon Stefanie » 26.08.2013, 14:18

erstmal danke für dein Lob! :)

natürlich gibt es Hunde die mit einem Handicap nicht zurechtkommen und zB in Depressionen verfallen. da liegt es aber am Hundehalter, dies zu erkennen und zu beurteilen. pauschalieren kann man hier nicht.

in der Regel ist es aber meistens der Mensch der mit der Behinderung (s)eines Hundes ein Problem hat. Hunde kommen erfahrungsgemäß sehr gut mit Handicaps zurecht!

der Mensch verfällt sehr häufig in die Mitleids-Sichtweise. vor allem Menschen, die mit diesem Thema erstmalig konfrontiert werden. dies kann man auf Messen sehr gut beobachten wenn Leute bei unserem Stand vorbeigehen. ungefähr die Hälfte der Leute gehen mit dem Kommentar "mah, so arm" vorbei. wir verurteilen dies nicht. es gibt sehr viele Menschen, die nicht mal wussten, dass es behinderte Hunde gibt. :) aber dafür sind wir ja jetzt da - Aufklärungsarbeit ist unsere wichtigste Arbeit!

liebe Grüße,
Stefanie & der taube Sir Ben
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Re: Behinderter Hund - Na und?

Beitragvon Xafira » 27.08.2013, 07:27

Ich glaube, ich kann die Leute irgendwie verstehen...

Letztens gab es einen Bericht über einen Hund mit Rolli und da saß ich dann auch so da, sah meine Hunde an und hab versucht mich in die Lage hineinzuversetzen, wenn einer dieser Hunde durch einen Unfall oder ähnliches plötzlich nicht mehr so kann und auch so einen Rolli benötigen würde.

Und ich war hin- und hergerissen zwischen: Ach, der Hund schafft das, der kann dann halt nur keine Treppen mehr laufen, aber sonst ist das doch kein Problem.
Und zwischen: Der arme Hund, er könnte nie wieder aus dem Fenster im Erdgeschoss hüpfen, um seine Frisbeescheibe aus dem Garten zu holen, könnte keinen Schmetterlingen mehr hinterherhüpfen, könnte nicht mehr aufs Sofa und wieder runter wie er grad mag...

Ich muss gestehen, ich bin zu keinem Entschluss gekommen... :xsad:
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Re: Behinderter Hund - Na und?

Beitragvon gabi » 27.08.2013, 07:32

Wir hatten nen Zwergpudel, nen Temperatmentbündel, immer am Springen und Rennen und Toben.
Als der alt wurde, konnte er kaum noch laufen, er war blind, taub und lahm - trotzdem hatten wir nicht das Gefühl, dass er leidet,
als wir hierher umzogen, hatte er nen bissl Schwierigkeiten, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen, hat aber nicht lange gedauert, dann hat er sich im Haus orientiert
Das war eher wie bei einer alten Oma, die völlig zufrieden ihr Leben gelebt hat und die letzte Zeit im Lehnstuhl am Fenster verbringt......... Er ist dann irgenwann völlig ruhig eingeschlafen, 17 Jahre alt

Ich hätte mir trotzdem zwischendurch mal nen Rat gewünscht - man ist doch ganz schön unsicher, wieviel Lebensqualität so ein Hund noch hat, klar im Nachhinein bin ich sicher, es richtig gemacht zu haben, aber zu der Zeit war ich nicht so sicher, hinterher ist man meist schlauer

Ich finds gut, dass ihr euch damit befasst und mit Rat und Tat zur Seite steht
Liebe Grüße aus Berlin
Gabi
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Re: Behinderter Hund - Na und?

Beitragvon Stefanie » 27.08.2013, 08:31

wie gesagt, Hunde kommen mit einem Handicap viel besser zurecht als man denkt. auch wenn das Handicap nicht angeboren ist.
es ist sehr oft der Mensch, der zuviel Mitleid in die Situation bringt und dem Hund nichts zutraut.
behinderte Hunde haben Lebensfreude und Lebensqualität!

Xafira, darüber brauchst du dir keine Gedanken machen. das ist nämlich genau das, was ich meine. dein Hund würde besser mit der neuen Situation zurechtkommen als du denkst. ;)
(zumindest im Regelfall!)

gabi, du hast dies bestätigt, danke. :)

und genau deshalb sind wir da. wir stehen mit Rat & Tat zur Seite. egal ob die Situation gerade eingetroffen ist, man sich vorab informieren möchte oder ob man einem behinderten Hund ein Zuhause schenken möchte.

wir haben übrigens auch ein Forum: www.behinderter-hund.at/forum :)
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Re: Behinderter Hund - Na und?

Beitragvon chino » 31.08.2013, 09:03

Hallo,

als Mensch neigt man wohl dazu, Behinderungen in Kategorien einzuordnen: in "Damit kann der Hund leben (lernen)" und "So ist das doch kein Leben (mehr) für einen Hund".

Wenn ein Hund durch Unfall, Krankheit oder von Geburt an blind oder taub wird/ist, kann man sich leichter vorstellen, dass die übrigen Sinne den fehlenden kompensieren. Fast jeder kennt vmtl. zumindest einen Menschen, der blind/taub ist bzw wurde und damit zurechtkommt.

Schwieriger wird es, wenn es an Bewegungseinschränkungen geht: zumindest nach dem ersten Arm/Bein im Gips weiß man, wie sehr damit das "normale" Leben nicht in gewohnter Weise gelebt werden kann. Man arrangiert sich damit, man ärgert sich mehrfach täglich darüber, aber man steckt es nicht zuletzt deswegen weg, weil man um die zeitliche Begrenzung dieser Einschränkung weiß. Wenn man diese Erfahrung nun auf den eigenen Hund umlegt, wird es ungeheuer schwierig, sich vorzustellen, wie so ein bewegungsfreudiges Tier mit einem Rolli noch so richtig Spaß am Leben haben kann. Natürlich kann (und wird) der Hund lernen, damit zurechtzukommen - wie ungeheuer anpassungsfähig unsere Fellnasen sind, zeigen sie uns jeden Tag aufs Neue. Auch ich habe schon dreibeinige Hunde gesehen, die in einem Tempo über die Wiese fetzen, das dem ihrer Artgenossen in nichts nachsteht. Was aber, wenn es nicht "nur" ein Bein betrifft? Wenn eben ohne Rolli keine wirkliche Fortbewegung mehr möglich und der Hund somit vollständig auf unsere Hilfe angewiesen ist? Wenn er nicht mehr spontan entscheiden kann, ob er lieber hier oder doch da liegen mag? Wenn nicht er entscheiden kann, ob er jetzt lieber rumliegen oder doch besser mir in die Küche folgen möchte? Ich kann ihm zwar (unter gewissen Voraussetzungen) alle technisch machbare Hilfe zukommen lassen, aber ich kann ihm damit nicht die Möglichkeit, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, erhalten.

Ich würde niemanden verurteilen, der in Anbetracht so einer Situation für seinen Hund eine andere Entscheidung trifft.
Es ist ungeheuer wichtig, dass es Meschen wie euch gibt, die einem die Optionen aufzeigen können. Die Erfahrungen gesammelt haben mit den unterschiedlichen Arten von Hadicaps und den dafür existierenden Lösungsmöglichkeiten. Trotzdem muss man jedem Halter das Recht und die Fähigkeit zugestehen, seinen Hund richtig einschätzen zu können. Und wenn jemand dann mit eurer Hilfe alle nötigen Informationen hat, um Pro und Contra abzuwägen und sich trotzdem für seinen Hund gegen ein Leben mit einem bestimmten Handicap entscheidet, sollte man das akzeptieren, ohne denjenigen als herzlos hinzustellen.

Umgekehrt sind IMO auch nicht alle Halter, die ihre Hunde um jeden Preis weiter am Leben halten, die personifizierte Tierliebe.
Vielfach steckt dahinter schlicht das Unvermögen, eine Entscheidung treffen und loslassen zu können. So jemanden dann in den Himmel zu loben, weil er ach so viel tut für seinen Hund und sich vor lauter Liebe quasi aufopfert, ist nach meiner Auffassung ebenso verkehrt wie jemanden, der eine vordergründig "herzlose" Entscheidung trifft, abzuqualifizieren und ihm zu unterstellen, es sich zu einfach zu machen.

Gabis Beispiel finde ich übrigens insofern nicht wirklich passend als man den normalen Alterungsprozess weder physisch noch psychisch mit einer (spontan auftretenden oder angeborenen) Behinderung vergleichen kann. :think3:

LG
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Re: Behinderter Hund - Na und?

Beitragvon chino » 19.10.2013, 12:38

Hallo,

heute ab 18 Uhr, VOX hundkatzemaus:

Diana Eichhorn berichtet über den Verein, das Leben mit behinderten Hunden und den 2. Handicapday for dogs.

LG
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