Heilen mit Pilzen

Tipps und Anregungen zu Gesundheitsfragen können und sollen keinen Tierarztbesuch ersetzen!

Heilen mit Pilzen

Beitragvon Dieter » 25.05.2013, 23:01

Ich halte eine kleine Broschüre in den Händen, die mir vor einigen Wochen eine Tierheilpraktikerin bei einem Landmarkt mit angeschlossener Hundemesse in Traventhal bei Bad Segeberg mit bedenklichem Blick auf unseren Dackel in die Hand drückte.

Die Broschüre ist von MykoTroph, dem Institut für Ernährung und Pilzheilkunde.

Gegen fast jede Krankheit ist ein Pilz gewachsen - sagen die Mykotherapeuten, also die Pilzheilkundigen.
Dies gelte auch für Tiere - und so gewänne die Pilzheilkunde auch im Bereich der Tierheilkunde zunehmend an Bedeutung.
Es handele sich dabei um einen ganzheitlichen Ansatz.

So sollen etwa u.a. folgende Pilze gegen diverse Krankheiten helfen:

Auricularia polytricha (Judasohr) - u.a. Atemwegserkrankungen, Analabszesse, Gelenkerkrankungen, Herzerkrankungen
Cordyceps sinensis (Raupenpilz) - u.a. Angst, Hauterkrankungen, Lebererkrankungen, Bronchitis, hormonelle Erkrankungen
Coprinus comatus (Schopftintling) - u.a. Pankreaserkrankungen, Sarkome, Diabetes I und II, Bösartige Tumore des Bindegewebes

Nun kann ich der Homöopathie bzw. naturheilkundlichen Ansätzen bei entsprechender Indikation einiges abgewinnen, indes war ich bisher von der Mykopathie ebenso unbeleckt wie im Idealfall ein Fliegenpilz.

Ach ja, eine Seite hat das Institut auch:

http://www.heilenmitpilzen.de/tiere-hei ... ilzen.html

Was - meine Lieben - soll man davon halten?
Verfügt jemand über eigene Erfahrungen, egal ob Mensch oder Viech?
Viele Grüße
Dieter

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Re: Heilen mit Pilzen

Beitragvon Bine » 26.05.2013, 05:52

also ich bin ja auch eine, die erst mal, wenn es eben geht, zur Homöopathie greift... Natur-und Pflanzenkrams kenn ich mich nicht so aus- finde es aber toll, was so manche Kräuterhexe aus dem Hut zabert- was dann auch noch hilft.
Tja und Pilze ? Bis auf die Mykosen an Füßen oder sonst wo ( örgs) hab ich mit Pilzen nicht so viel zu tun und bin auch eher unsicher.
Also legga Champignons aus der Dose - da bin ich auf der sicherern Seite.
Aber ich werde mich mal mit dem Thema beschäftigen- es klingt interessant.

Was Du alles findest Dieter. :mrgreen:
Liebe Grüße von Bine
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Re: Heilen mit Pilzen

Beitragvon Dieter » 26.05.2013, 11:06

Bine hat geschrieben: Was Du alles findest Dieter. :mrgreen:


Nee, die hat mich/uns ja gefunden.
Wir schlenderten bei dem o.a. Landmarkt mit Hundemesse so unseres Weges, als die Pilzheilerin auftauchte, mit sorgenvollem Blick den Dackel und irgendwie (gefühlt) vorwurfsvollem Blick mich betrachtete.
Ich meine sogar, sie habe leicht den Kopf geschüttelt.
So bekam ich denn diese Broschüre in die Hand gedrückt, dies mit der knappen Empfehlung, diese durchzulesen und ggf. ihren Rat und Hilfe vermittels der auf der Rückseite abgedruckten Kontaktdaten in Anspruch zu nehmen.
Wahrscheinlich redet die gar nicht ausführlich mit einem, der seinen kleinen Hund derart verkommen lässt :shock: .

Ich besprach diese Begebenheit mit meiner Frau, die davon nichts mitbekommen hatte, da sie sich an einem Stand mit eleganten Hundeleinen/Halsbändern etc. rumgetrieben hatte.
Ich riet an, das vierbeinige Fellkind einem medizinischen Konzilium vorzustellen, angefangen mit einer uns beiden bekannten Tierheilpraktikerin aus unserem Dorf.
Dieser wiederum steht meine Frau kritisch gegenüber, seit diese (die TH) uns im Februar letzten Jahres den franz. Griffon "Bernd" vermitteln wollte.
Ich hatte Bernd also bei ihr geholt, stand mit diesem argwöhnisch-weiblich beäugt - "der ist aber groß und stinken tut er auch" - bei uns im Wohnzimmer, als er als erste Tat auf die Katze meiner Frau losgehen wollte. Das machte ihn mir sehr sympathisch, nicht jedoch meiner Frau.
Die zweite Tat von Bernd bestand darin, auf die Strickwolle meiner Frau zu pinkeln, die in einem Korb neben dem Couchtisch lagerte.

Überflüssig zu erwähnen, dass Bernd nicht mehr ernsthaft als künftiges Familienmitglied in Betracht kam. Ich handelte zwar noch eine Gnadenfrist aus, die aber allein deshalb erfolglos verlief, als ich mit Bernd in der unweigerlich kommenden Nacht geschlagene 2 Stunden im strömenden Regen durch die Gegend wackeln musste, bis der einen hinreichenden Output abgesetzt hatte.
Nachdem dies erledigt war, sprang der Griffon - der an einer langen Schleppleine war - unvermittelt in den Wegeseitengraben und saute sich dort gründlich ein.
Nach einer nächtlichen Säuberungsaktion bekam ich am folgenden Morgen den klaren Auftrag: Den Hund bringst Du zurück. Dies mit dem Klirren in der Stimme, das einem altgedienten Ehemann anzeigt, wann es besser ist, die Klappe zu halten und zu gehorchen :mrgreen: .
Einen Tag später bekamen wir dann Willi, der zwar auch auf die Katze meiner Frau losging, aber das war "nicht vergleichbar".

Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, bei den Pilzen bzw. der dazugehörigen Heilerin.
Meine Frau ließ sich diese von mir diskret zeigen, scannte sie mit dem 0,004-Sekunden-Frauenblick ab und äußerte "Pfft".

Damit war alles gesagt :mrgreen: .
Viele Grüße
Dieter

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Re: Heilen mit Pilzen

Beitragvon Bine » 26.05.2013, 12:57

:lol: herrlich !!! Ich schmeiss mich weg ! - Hättest Du das *pfft* Deiner Frau schon gleich mit in den ersten Beitrag gesetzt, hätte ich den erst gar nicht lesen müssen :lol:
Also vergessen wir die Mykotante...Ich weiß schon warum ich bei Pilzen jeglicher Art ein ungutes Gefühl habe :roll:
Viel mehr interessiert mich...
Was wurde aus Bernd ???
Mensch Bernd, Willi und Dieter- das wären Geschichten geworden !
Liebe Grüße von Bine
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Re: Heilen mit Pilzen

Beitragvon Getier » 26.05.2013, 13:05

Ich kann jetzt nichts wirklich sinnvolles beitragen, allerdings verwundert es mich immer wieder, was es nicht alles für tolle "Kräuterchen" gibt, die tatsächlich auch was bewirken können, wenn sie richtig zusammengestellt wurden.

Warum soll nicht auch ein Pilz irgendwie was heilen/lindern können? ;) Muss ja nicht gleich Krebs sein.
Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
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Re: Heilen mit Pilzen

Beitragvon chino » 26.05.2013, 14:02

Hallo,

- Nicht alles, was aus der (ich nenne es jetzt mal bewusst salopp so!) Naturheil-Ecke kommt, ist gesund oder gar harmlos. Die Natur produziert Gifte und Drogen, die in der Komplexität ihrer Zusammensetzung und Wirkweise den synthetisch nachgebauten haushoch überlegen sind. Und ebenso wie in der Schulmedizin kann ein naturheilkundliches "Medikament" mehr Nebenwirkungen verursache als Nutzen bringen.

- Die Traditionelle Chinesische Medizin TCM hat eine durchaus gut dokumentierte und weit längere Geschichte als das, was wir als "unsere" Medizin ansehen. Nicht alle ihre Thesen sind für mich nachvollziehbar und manche TCM-Heilmethoden funktionieren isoliert, also ohne den dazugehörigen Lebens- und Ernährungsstil, schlecht bis gar nicht.

- Besagte Medizinalpilze sind ein fixer Bestandteil der TCM; auch in unseren Breiten war die s.g. Mykotherapie bis ins Mittelalter bekannt.

- Jeder, der schon mal Kamillen- oder Fencheltee gegen diverse Verdauungsbeschwerden getrunken hat, hat sich damit einer Arznei der Naturheilkunde bedient.

- Über die Wirksamkeit dieser Pilze gibt es sehr wohl Studien:

Krebs bei Hunden: Medizinalpilze wirken.
Ganoderma lucidum, ein pangäischer Wunderpilz?
Fingolimod gegen Multiple Sklerose : Fingolimod ist der synthetische Nachbau von Myriocin, einem Stoffwechselprodukt des Isaria sinclairii. Dieser Pilz wird bereits von der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) eingesetzt. In der synthetischen Form wirkt Fingolimod allerdings stärker bei gleichzeitig verringerter Giftigkeit. Quelle .
Novartis hat 2011 die Zulassung für das Medikament Gilenya erhalten, das Studien zufolge anderen Therapieansätzen wie z.B. denen mit Interferon überlegen ist.

Ob ein grundsätzlich gesunder Hund (oder auch Mesch) diese Nahrungsergänzung "braucht", sei dahingestellt.
Als (flankierende) Maßnahme im Krankheitsfall sehe ich darin aber durchaus eine sinnvolle Option.

LG
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Re: Heilen mit Pilzen

Beitragvon Bine » 26.05.2013, 14:26

chino hat geschrieben:Hallo,

- Nicht alles, was aus der (ich nenne es jetzt mal bewusst salopp so!) Naturheil-Ecke kommt, ist gesund oder gar harmlos. Die Natur produziert Gifte und Drogen, die in der Komplexität ihrer Zusammensetzung und Wirkweise den synthetisch nachgebauten haushoch überlegen sind. Und ebenso wie in der Schulmedizin kann ein naturheilkundliches "Medikament" mehr Nebenwirkungen verursache als Nutzen bringen.




Jepp, leider sehen das viele anders oder wissen es nicht und bedienen sich einfach nach gut dünken, weil es ja "natürlich" ist.
: Applaussmily: ;)
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Re: Heilen mit Pilzen

Beitragvon Ebba » 27.05.2013, 18:05

Bine hat geschrieben:
chino hat geschrieben:Hallo,

- Nicht alles, was aus der (ich nenne es jetzt mal bewusst salopp so!) Naturheil-Ecke kommt, ist gesund oder gar harmlos. Die Natur produziert Gifte und Drogen, die in der Komplexität ihrer Zusammensetzung und Wirkweise den synthetisch nachgebauten haushoch überlegen sind. Und ebenso wie in der Schulmedizin kann ein naturheilkundliches "Medikament" mehr Nebenwirkungen verursache als Nutzen bringen.




Jepp, leider sehen das viele anders oder wissen es nicht und bedienen sich einfach nach gut dünken, weil es ja "natürlich" ist.
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So isses ganz gewiss!! Auch ich mach ganz viel für die Hunde und uns alle mit Homöopathie, aber man muss sich schon richtig schlau machen,ehe man auch sie einsetzt!!! Und Pilze sind garantiert ein Ding für sich...
LG Gabi mit Wenzel, Toni, Kendra, Charis und Ebba und Branka tief im Herzen

Ganze Weltalter von Liebe werden noitwendig sein, um den Tieren ihre Dienste an uns zu vergelten. Chr. Morgenstern, Stufen
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