Ausbildung "Hundetrainer" und Studienlehrgang Kynologie

Tipps und Anregungen zu Erziehungsfragen

Ausbildung "Hundetrainer" und Studienlehrgang Kynologie

Beitragvon Kailyn » 15.10.2013, 13:02

Hallo,

seit geraumer Zeit spiele ich mit dem Gedanken, mich intensiver mit der Kynologie zu befassen. Es gibt leider keinen Lehrstuhl für Kynologie, aber einen Studienlehrgang in angwandter Kynologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Der Studienlehrgang geht über vier Semester und nach erfolgreichem Abschluss darf man sich "akademisch geprüfter Kynologe" nennen. Voraussetzungen für den Lehrgang sind entweder ein Hochschulabschluss, oder eine mehrjährige, einschlägige Tätigkeit im Bereich Kynologie und hervorragende Leistungen in der Aufnahmeprüfung. Da ich keinen Hochschulabschluss besitze, käme nur letzteres für mich infrage, was bedeutet, ich müsse mich erstmal um eine mehrjährige Tätigkeit im Bereich Kynologie kümmern.

In diesem Zusammenhang dachte ich zunächst einmal an eine Ausbildung zum Hundetrainer. Hundetrainer kann sich heutzutage ja jeder schimpfen, ich aber möchte eine wirkliche, zertifizierte Ausbildung und kompetente Dozenten haben und sehe mich daher zunächst einmal in Berlin nach geeigneten Ausbildungsplätzen um. Dabei stieß ich auf die Hundeschule "Andoggen", die eine Ausbildung zum hundetrainer anbietet. Bisher macht das Konzept auf mich einen sehr positiven Eindruck, die Erfahrungsberichte im Internet klingen ebenfalls vielversprechend. Die Ausbildung dauert allerdings nur 7 Monate, was mir etwas kurz vorkommt. Einen Tag in der Woche (Dienstag) findet eine Ganztagsvorlesung statt, vier Tage in der Woche (Mittwoch bis Samstag) findet die praktische Ausbildung statt.
Es gibt auch hier einen Eignungstest zu Beginn, der über die Teilnahme an der Ausbildung entscheidet, sowie eine theoretische und praktische Abschlussprüfung. Ein Teil der Ausbildung umfasst zum Ende hin auch eine Eigenpräsentation. Am Ende darf man sich "Zertifizierter Hundetrainer und Verhaltensberater (nach Andoggen)" nennen. An sich erscheint mir der Lehrinhalt auch sehr umfangreich und gut strukturiert, die Philosophie sagt mir ebenfalls zu.

Bevor ich mich aber überhaupt um einen Ausbildungsplatz bemühe, werde ich diese Hundeschule einzeln mit meinen beiden Hunden besuchen und dort Einzel- und Gruppentrainingsstunden und speziell für Pogo eine Verhaltenstherapie in Anspruch nehmen, um mir einen überblick darüber zu verschaffen, wie dort gearbeitet wird.

Meine Fragen nun:

- kennt jemand die Hundeschule "Andoggen", oder kennt jemand jemanden, der jemanden kennt, der wiederum jemanden kennt... Ihr wisst schon. Welchen Eindruck macht die Hundeschule auf euch?
- kennt eventuell jemand "bessere Hundeschulen" mit einer "besseren Ausbildung" zum Hundetrainer in Berlin?
- gäbe es für mich noch andere Alternativen, um die Voraussetzungen zur Lehrgangsaufnahme an der VetmedUni Wien zu erfüllen?
- wenn die Ausbildung bei Andoggen klappt, was mache ich denn danach? o_O Das sind ja nur 7 Monate, ich würde aber gerne, bevor ich mich überhaupt in Wien bewerbe, mindestens 2-3 Jahre Ausbildungen und Tätigkeiten machen.

Randinfo: Auf eine Bewerbung bei einem D.O.G.S.-Zentrum (Martin Rütter) habe ich bewusst verzichtet. 15.000 Euro Studiengebühr erscheinen mir für eine zweijährige Ausbildung mit gerdemal 100 Studientage ziemlich unverschämt und zudem möchte ich weder eine D.O.G.S.-Hundeschule gründen, noch rein nach dem D.O.G.S.-Prinzip arbeiten.
Um ein Studium beim Canis-Zentrum für Kynologie bewerbe ich mich ebenfalls nicht - von Michael Grewe will ich mir schlicht nichts beibringen lassen, auch wenn er sicherlich viel Ahnung hat. Dafür gehen unsere Philosophien einfach zu weit auseinander. Weiterhin könnte ich persönlich, wie die anderen Studenten, nicht einfach dabei zusehen, wie einem Hund eine Blechschüssel an den Kopf gedonnert wird.


LG, Kailyn
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Re: Ausbildung "Hundetrainer" und Studienlehrgang Kynologie

Beitragvon Xafira » 15.10.2013, 13:19

Hallo,

hast du mal Sarah Fee gefragt, wo sie ihre Ausbildung gemacht hat?
Andoggen kenne ich jetzt nicht, werde mich aber umhören.

Zur Ausbildung an der Uni Wien...
Ich hatte mich beworben, wurde auch problemlos genommen, allerdings gab es damals einen Vortragenden dort, der sich pro Teleimpulsgerät ausgesprochen hat. Längere Geschichte, es gab mehr Vorfälle als nur die Sache mit dem Tele, sollte er noch immer dort sein, würde ich von einem Studium dort absehen. Diejenige, die für die Aufnahmen zuständig ist, die Frau Dr. Mai... ist Millan Fan. :d

Ich warn dich also nur vor. :d

Zu Andoggen melde ich mich, wenn ich etwas erfahren habe. :)
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Re: Ausbildung "Hundetrainer" und Studienlehrgang Kynologie

Beitragvon Kailyn » 15.10.2013, 13:50

Xafira hat geschrieben:H allerdings gab es damals einen Vortragenden dort, der sich pro Teleimpulsgerät ausgesprochen hat. Längere Geschichte, es gab mehr Vorfälle als nur die Sache mit dem Tele, sollte er noch immer dort sein, würde ich von einem Studium dort absehen. Diejenige, die für die Aufnahmen zuständig ist, die Frau Dr. Mai... ist Millan Fan. :d
Ich warn dich also nur vor. :d


Ist das Teil der Abschlussprüfung? Man muss ja eine Hausarbeit am Ende schreiben und da frage ich mich, ob man diese kontroversen Themen auch anfechten darf, beziehungsweise eigene Gedanken, eigene Erfahrungen mit einbringen darf, ohne dass die einem da gleich einen Strick draus drehen und einen durchrasseln lassen.

Denn wenn "nur" darüber geredet wird, es aber nicht zum Dogma wird, kann ich das verschmerzen (zum einen Ohr rein, zum anderen raus), mir geht es ja vor allem um die Urkunde am Schluss. Da meine Agentin mich immer wieder dazu drängt, Hundebücher zu schreiben (sie hat drei Jack Russel Terrier, wir reden also sehr viel über Hunde und Millan packt die Frau auch nicht...), will ich das nur dann machen, wenn ich Referenzen vorzuweisen habe. Ich will wirklich eine mehrjährige praktische und theoretische Ausbildung vorweisen können, will vorweisen können, dass ich das Thema sogar ein einer Uni studiert habe, bevor ich mich auf dem Buchmarkt so richtig unbeliebt mache. :d (Ich schreibe momentan an einer Abhandlung zu C.M., allerdings nur "als Hobby", nur unter Pseudonym und nur in einem Schreibforum, weil ich 1) Angst um meine noch sehr zarte Autorenkarriere habe und 2) ich mir nicht vorhalten lassen will, keine Ahnung zu haben, weil ich keine Ausbildung und kein Studium zu diesem Thema vorweisen kann).

Etwas merkwürdig finde ich allerdings, dass es an einer VetmedUni ernsthaft richtige Millan-Anhänger gibt. Ich dachte eigentlich, dass gerade die, die Kynologie studiert haben und sogar lehren, erkennen sollten, dass Millans praktische Arbeit der Wissenschaft völlig widerspricht. Ich meine ja, der hat ganz nette Ansätze, seine Philosophie ist nichtmal verkehrt, aber der hängt immer noch irgendwo im Jahre 1979 fest und seitdem hat sich doch nun wirklich EINIGES getan...
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