Abbruchsignale

Tipps und Anregungen zu Erziehungsfragen

Abbruchsignale

Beitragvon Getier » 07.08.2013, 19:17

Hallo,

mir ist ein interessantes Interview mit Günther Bloch und Sophie Strodtbeck untergekommen. Dort geht es um Abbruchsignale - wie böse sie tatsächlich sind und was man von der allgemeinen Hundeforen-Kritik á la Hunde sind keine Wölfe, der Mensch ist kein Hund, etc. halten kann.

Hier der Link zum Artikel: Abbruchsignale

Habt ihr ein Abbruchsignal? Wie habt ihr es aufgebaut - habt ihr es überhaupt extra aufgebaut? :roll: Wann setzt ihr es ein? Handelt ihr das Abbruchsignal als "Notlösung", wenn es anders nicht geht oder als ganz normales Mittel zum Zweck'?

Jetzt wirds komisch :d : Wie fühlt ihr Euch dabei, wenn ihr den Hund mit einem Abbruchsignal vollpampt?
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Re: Abbruchsignale

Beitragvon Dieter » 07.08.2013, 21:39

Ich habe kein bestimmtes Abbruchsignal. Vielmehr nutze ich eine bestimmte Stimmlage, diese von "beruhigend" (alles gut, Kleiner) über "mahnend/ermahnend" (Williiii, mach keinen Scheiss) bis zu einem kurzen scharfen "Ey", was aber nur sehr selten erforderlich ist.
Da ich den Dackel sehr genau zu beobachten pflege (etwa bei Begegnungen mit Fremden im Wald), sehe ich meist an seiner Körpersprache, was der nächstens zu tun beabsichtigt. In der Regel reicht das "alles gut, Kleiner" um ihm zu verdeutlichen, dass ich den Spaziergänger auch gesehen habe und er nichts "übernehmen muss".
Sollte ich mal abgelenkt sein und der Spaziergänger taucht überraschend auf, keift er den an, ist mit "Ey" sofort zu stoppen und wird danach unverzüglich stimmlich belohnt. Hat mir schon manche verwunderten Blicke gebracht :d .

Wie ich mich dabei fühle? Weiss ich nícht, hab aber kein Problem damit. Dackel bricht die Regeln, wird gestoppt, alles gut.
Viele Grüße
Dieter

Erwachsensein? Ich mach ja viel Scheiß mit - aber nicht jeden!
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Re: Abbruchsignale

Beitragvon Xafira » 08.08.2013, 06:31

Abbruchsignal oder Umlenksignal, das ist hier die Frage. ;)

Ja, ich habe Abbruchsignale, ich habe auch Hemmsignale, die den Hund sofort in seinem Tun erstarren lassen und keiner meiner Hunde wirkt unterdrückt - glaube ich zumindest.

Abbruchsignale dienen ja nur dazu, dass der Hund ein Verhalten, das er gerade zeigt unterlässt und abbricht - wenn dies geschieht sollte man auch gleich ein Signal geben, das dem Hund zeigt, was statt des unerwünschten Verhaltens gewünscht wird. Deshalb verstehe ich auch nicht so wirklich, warum Abbruchsignale so negativ angesehen werden.

Ist es nicht schon ein Abbruchsignal, wenn ich das Verhalten meines Hundes umlenke sobald ich bemerke, dass er gleich mit unerwünschtem Verhalten beginnt?

Kleines Beispiel:
Ich bin mit Jack unterwegs - hinter uns nähert sich ein Auto - ich bemerke schon, wie Jack zu tänzeln beginnt, die Ohren dreht, den Kopf dem Auto zuwenden möchte und sich anzuspannen beginnt, um das Auto zu attackieren - das ist der Fall, wo er von mir ein Abbruchsignal wie "Nein", "Denk nichtmal dran" oder "Untersteh dich" erhält, gleichzeitig aber auch ein Signal, das ihm sagt, was er stattdessen zu tun hat - mich ansehen, Fußgehen, absitzen, etc.
Dadurch hilft man dem Hund doch dabei, für ihn stressige Situationen zu lösen.

Das von Dieter angesprochene "Ey" gibt es hier auch - da wissen auch alle, dass jetzt besser Ruhe im Karton ist.
Am Mittwoch war ich kurz bei einer Freundin, sie hat fünf Staffbulls - drei Hündinnen zwei Rüden - ich hatte Jack und Pecco mit (beide im Auto). Wie Jack so ist, meinte er, er müsste jetzt einfach mal grundlos rumkreischen, Pecco stimmt ein, die Hunde meiner Freundin natürlich auch und wir hatten tollstes Hundegekeife. Ihre Ruhe-Ansagen verhallten ungehört - von mir kam ein kurzes knappes "Ey" und alle sieben hielten die Klappe.
Also scheinen wohl auch fremde Hunde die Stimmlage sehr genau zu verstehen. :d

Wie ich mich beim Einsatz von Abbruchsignalen fühle?
Gleich wie immer - es gibt Regeln, zugegeben, hier gibt es für Hunde nur wenige Regeln, aber die sind zu befolgen. Geschieht das nicht, dann gibt es Konsequenzen (Abbruchsignale) - das ist überall so, wo man in Gruppen wohnt. Das ist unter Hunden so, das ist im Zusammenleben mit Menschen so, in der Schule so, in der Arbeit so und auch - um vom Hund wegzukommen - unter Pferden so.
Ohne Regeln funktioniert Zusammenleben nicht.
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Re: Abbruchsignale

Beitragvon gabi » 08.08.2013, 07:00

Bei dem vielen Blödsinn, der Hacki am Tag so einfällt, haben wir natürlich selbstverständlich Abbruchsignale - nein, ey, weeeeeeeeeeehe, Schlusss, wag es nicht!!!!
Er versteht alles, befolgt manchmal :d und meist, wenn er sieht, dass ich in "Reichweite" bin oder aufstehe :p
Liebe Grüße aus Berlin
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Re: Abbruchsignale

Beitragvon MickyMausi » 08.08.2013, 07:01

Ich hab

Nein
Raus
Pfui
Aus
Wage es nicht
Lass ess
Ey

All das bricht ein Verhalten ab

Wie ich mich dabei fühle? Wenns klappt, dann bin ich stolz meinen Hund gut erzogen zu haben :d
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Re: Abbruchsignale

Beitragvon Getier » 08.08.2013, 11:24

Ihr gehört doch alle zu diesen bösen, dominanten Hundeführern... :sick4: Aber: Setzt Ihr es auch mal körperlich durch? Und da ist körperlich ja ein sehr dehnbarer Begriff ... (hier im Artikel anstupsen, etc.)
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Re: Abbruchsignale

Beitragvon gabi » 08.08.2013, 11:29

ja, wenn es sein muss, auch körperlich - ich bin sehr böööööööööööööse :evil:
Liebe Grüße aus Berlin
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Re: Abbruchsignale

Beitragvon Xafira » 08.08.2013, 11:46

Getier hat geschrieben:Ihr gehört doch alle zu diesen bösen, dominanten Hundeführern... :sick4: Aber: Setzt Ihr es auch mal körperlich durch? Und da ist körperlich ja ein sehr dehnbarer Begriff ... (hier im Artikel anstupsen, etc.)


Jap, weil körperlich ja schon ein Abdrängen/Wegdrängen von etwas ist bzw. auch schon ein Blockieren, damit der Hund den Weg zu seinem Objekt der Begierde nicht fortsetzen kann.
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Re: Abbruchsignale

Beitragvon MickyMausi » 08.08.2013, 13:17

Ja, tu ich. Wegdrängen, drauf zuspringen und ich fahr ihr a mal mit dem Kinderwagen über die Pfoten, wenn sie im Weg steht.
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Re: Abbruchsignale

Beitragvon Emma » 08.08.2013, 14:35

:shock: Ihr seid ja alles pöhse Hundehalter.

Einstein kennt dieses EY! auch oder auch ein "waaaaag es niiiicht, Freund." Das musste ich ihm nicht beibringen, das hat ab Werk funktioniert. Funktioniert auch universell mit allen Hunden, die sich so in meinem Bekanntenkreis tummeln.

Körperlich werde ich auch. Ich blocke, gehe wenn nötig noch auch mal ein Schritt auf ihn zu. Oder ich stupse ihm mal an... Beispiel: Frontale Hundebegnungen. Er kann es. Einfach neben mir her laufen ohne die straffe Leine. Wenn er aber der Meinung ist, er müsse auf einmal an mir vorbei springen um an den anderen Hund zu kommen - Zack. Steht Fraule vor ihm.

Wir haben auch ein positiv aufgebautes Abbruchsignal. "Lass es" - Lehrbuchmäßiger Aufbau mit Leckerlie. Das klappt auch wunderbar. Aber eben nur mit Essbaren :roll: Mein Ey klappt irgendwie besser, obwohl darauf nie eine "Strafe" folgte. Ich glaube in dem Moment ist es für ihn Strafe genung, dann er sieht an meiner Körperhaltung und hört in meiner Stimme, dass es jetzt doofes Verhalten war.

In "brenzlichen" Situationen gibt es ein Alternativverhalten. Wenn er meint er müsse auf die Pferdekoppel laufen um Äppel zu fressen gibt es nur ein "Nein, Freuuuundchen" und er darf sich seine Alternative selber aussuchen. Meist schnüffelt er dann weiter und wartet auf den Moment, in dem er durchstarten kann :d
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