Wenn der Welpe erwachsen wird...

Freude und Stress mit hilflosen Fellknäueln und pubertierenden Revoluzzern.

Wenn der Welpe erwachsen wird...

Beitragvon Xafira » 20.09.2013, 18:46

Hallo,

gerade Maren, Janett und Lisa können derzeit sicher einiges zu diesem Thema erzählen, aber ich bin mir sicher, dass auch dem ein oder anderen etwas zum Thema "Pubertät beim Hund" einfällt.

Mich würde interessieren, woran ihr gemerkt habt, dass der kleine Zwerg - euer Baby - jetzt zum pubertierenden Junghund wird, der knapp vor dem Erwachsenwerden/-sein steht.
Hat sich das Verhalten von heute auf morgen plötzlich geändert oder war es ein schleichender Prozess?
Was hat sich am Verhalten eures Hundes geändert?
Habt ihr überhaupt eine Veränderung bemerkt oder verlief diese Phase im Leben eures Hundes eher unauffällig?
Gab es diese typischen Situationen, wie "taube Ohren", Hinterfragen eines Hörzeichens, etc.?

Zum Abschluss noch ein schöner Artikel von Heike Benzing zu diesem Thema:
Adoleszenz – Der faszinierende Weg der Jugendentwicklung des Hundes
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Re: Wenn der Welpe erwachsen wird...

Beitragvon Wolfskralle » 20.09.2013, 20:03

Hach ja... bye bye Baby heißt es derzeit bei uns. :xsad:

Ich dachte immer, die Beauci-Leute übertreiben, wenn sie sagen, von einem auf den anderen Tag wäre das Baby weg, aber: sie haben Recht!

Bei uns war es von einem auf den anderen Tag so. Ich sah Jegi morgens in die Augen und dieser kindliche, naive, treu-doofe Blick war weg. Sein kompletter Ausdruck hatte sich verändert. Gut, dachte ich, nun ist es wohl soweit. Oh ja.
Das Halsband anziehen war ein Kampf. Es wurde nach meinem Händen "geschnappt" (nur sanft - er wollte mir nicht wehtun), sich gewehrt und weggelaufen. "Dijego, komm". Keinerlei Reaktion. Als das Halsband endlich angelegt war, sprang das Vieh mich erst mal an. Dauerte ein paar Minütchen, bis ich ihn beruhigt hatte. Nach draußen ging es. Und mein Arm wurde fast ausgekugelt. Jegi zog an der Leine wie ein verdammtes Zugpferd. Als wir an der Straße standen, wurde dann das sonst schon von automatisch ausgeführte "Sitz" vollkommen ignoriert. Der zweite Durchsetzungskampf an diesem Morgen. Auf dem Feld angekommen, ließ ich ihn wie gewohnt von der Leine - fataler Fehler: Jegi rannte erst mal den Tauben hinterher. Ohren auf Durchzug. Okay, gut, verzweifeln bringt nichts, also einfach in entgegengesetzter Richtung weggelaufen. Hund kam. An die Leine. Wieder extremes Ziehen. Ein anderer Hund kam uns entgegen, Jegi ging - wunderlicherweise - artig dran vorbei. Ich wollte ihm zum sprachlichen Lob noch ein Leckerlie geben, doch das nahm er nicht an. Wenige Meter weiter sollte ich den Grund erfahren: Eine läufige Hündin. Mit vollem Karacho hat das Vieh sich in die Leine gelegt um zu ihr zu gelangen. Ich hab ihn dann irgendwie dran vorbeigezogen und war nur noch froh, als wir endlich Zuhause waren... Jegowski will jeden Meter alles anpinkeln und verhält sich wie ausgewechselt.
Die Zeit gerade ist wirklich extrem anstrengend - nervlich und körperlich!
Jeden Tag muss ich mich mehrmals gegen 40 Kilo durchsetzen. Sei es nun, weil ein "weiter" ignoriert oder ein "sitz" in Frage gestellt wird.
So komisch es auch klingen mag: Ich genieße diese Zeit dennoch. Man denkt um, denkt anders und entwickelt sich ein Stück mit dem Hund mit.

Den Artikel tu ich mir gleich zugute ... Timmy muss :d
"Ignoranz hab ich von meinem Hund gelernt".
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Re: Wenn der Welpe erwachsen wird...

Beitragvon Treasure Bay » 20.09.2013, 21:42

Nicht böse sein, ich bin nur kurz hier. Habe momentan etwas viel um die Ohren, schreibe in ein paar Tagen was dazu...
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Re: Wenn der Welpe erwachsen wird...

Beitragvon Shnarph » 21.09.2013, 08:10

Also entweder verlief/verläuft die Pubertät bei Kritzel im Geheimen oder aber sie überrascht mich noch. :think3:

Zu Sepp&Schorsch kann ich nur eins sagen: im Alter von 1-3 (oder war es 4?) waren sie Horror² :D
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

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Re: Wenn der Welpe erwachsen wird...

Beitragvon Getier » 21.09.2013, 11:23

Bei Boomer habe ich die Pubertät nicht so richtig gemerkt, der war schon immer irgendwie pubertär - mit tauben Ohren, Vögel jagen, Rüden anprollen, etc. Er ist im Laufe der Zeit natürlich etwas ernster geworden, das kindliche Rumgehüpfe und "Schleimen" fehlte nach einer Zeit; das war wohl ein schleichender Prozess, den ich so kaum wahrgenommen habe.

Bei ESsi merkt man erstaunlicherweise auch nicht wirklich etwas, einzig die Veränderung(en) nach der Läufigkeit, etc.
Sie zeigt - mir gegenüber - immer noch ihr welpiges Rumgehüpfe, freut sich wie Irre wenn ich mich mit ihr beschäftige, ist immer ansprechbar und neugierig wie eh und je.
Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
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Re: Wenn der Welpe erwachsen wird...

Beitragvon Treasure Bay » 02.10.2013, 19:49

Hm, wo fange ich an?

Es begann damit, daß Madame meinte, sie könne jetzt von alleine mal in der Nachbarschaft schauen, was da so los ist.
Da merkte ich, das Baby gibt es nicht mehr.

Dann wurde sie ab und an bei Dingen unsicher, die sie eigentlich schon kannte und noch nie davor Angst gehabt hatte. Sei es ein Auto, ein Radfahrer oder die Mülltonne am Gehweg.
Dann Tage, wo sie abgeschlagen und immer müde war.
Nach Erkundigungen fand ich heraus, daß es mit den Hormonen zu tun hat. Jaja, die erste Läufigkeit schickt wohl ihre Boten voraus.

Dann ist sie ernsthafter als der Welpe, der sie war. Als Welpe immer lustig, immer zu Streichen aufgelegt. Als Junghund, auf dem Weg zur erwachsenen Hündin, ist sie sehr ernsthaft. Sie denkt viel, legt die Stirn in Falten und lässt sich alles durch den Kopf gehen.

Als Welpe nie Zeit zum Kuscheln, jetzt sucht sie des Abends meine Nähe, setzt sich neben möchte und geniesst das Kraulen. Also sie wird auch ruhiger.

Ich liebe sie. Egal, ob als unbändiger Welpe oder ernsthafte Junghündin. Und ich freue mich auf die erwachsenen Hündin...
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Re: Wenn der Welpe erwachsen wird...

Beitragvon Wolfskralle » 03.10.2013, 11:43

Treasure Bay hat geschrieben:Dann Tage, wo sie abgeschlagen und immer müde war.
Nach Erkundigungen fand ich heraus, daß es mit den Hormonen zu tun hat.


Oh, das ist bei Jegi auch, der ist dauermüde - mit dem ist gar nichts mehr los.

Jegi entwickelt so langsam Interesse für Hündinnen und andauernd guckt der Prängel heraus.
Das Baby ist weg. :(

In letzter Zeit ist er auch sehr schreckhaft und teilweise unsicher in alltäglichen Situationen.
UND: dieses schreckliche "ich seh was und muss hinziehen"-Syndrom ist wieder da. -.-'
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Re: Wenn der Welpe erwachsen wird...

Beitragvon Treasure Bay » 03.10.2013, 13:12

Ja, sie haben ja immer mal wieder so´ne Gruselzeit.
Ich mache mir da keine Gedanken, ich kenne es ja von Eddy. Völlig normal und gibt sich wieder.

Dafür hab ich es eben geschafft, meine Kleine aus einer Gruppe spielender Hunde abzupfeifen. Yeeeeaaaah...
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Re: Wenn der Welpe erwachsen wird...

Beitragvon Treasure Bay » 03.10.2013, 13:23

Zum Artikel von Heike Benzing:

Warum habt ihr mir den nicht früher zu lesen gegeben?

Mein Eddy, meine Knalltüte, ist so ein typischer Fall von Spätentwickler. Jetzt erst, mit vier Jahren, wird er klar im Kopf.
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Re: Wenn der Welpe erwachsen wird...

Beitragvon Xafira » 03.10.2013, 15:30

Eigentlich seltsam und sicher nicht ideal für den Hund, dass viele noch immer zwölf Monate als "erwachsen" titulieren, oder?

Wenn man bedenkt, dass sehr viele Hunde erst mit drei bis vier Jahren psychisch völlig ausgereift sind - was man da den Hunden antut, wenn man sie zu früh in dieses Erwachsenenschema presst. :(

Bei den Malinois sagt man auch, dass sie erst mit drei bis dreineinhalb Jahren den richtigen ernst entwickeln, wo sie dann auch mal zeigen, was sie wirklich können.
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