Hach ja... bye bye Baby heißt es derzeit bei uns.
Ich dachte immer, die Beauci-Leute übertreiben, wenn sie sagen, von einem auf den anderen Tag wäre das Baby weg, aber: sie haben Recht!
Bei uns war es von einem auf den anderen Tag so. Ich sah Jegi morgens in die Augen und dieser kindliche, naive, treu-doofe Blick war weg. Sein kompletter Ausdruck hatte sich verändert. Gut, dachte ich, nun ist es wohl soweit. Oh ja.
Das Halsband anziehen war ein Kampf. Es wurde nach meinem Händen "geschnappt" (nur sanft - er wollte mir nicht wehtun), sich gewehrt und weggelaufen. "Dijego, komm". Keinerlei Reaktion. Als das Halsband endlich angelegt war, sprang das Vieh mich erst mal an. Dauerte ein paar Minütchen, bis ich ihn beruhigt hatte. Nach draußen ging es. Und mein Arm wurde fast ausgekugelt. Jegi zog an der Leine wie ein verdammtes Zugpferd. Als wir an der Straße standen, wurde dann das sonst schon von automatisch ausgeführte "Sitz" vollkommen ignoriert. Der zweite Durchsetzungskampf an diesem Morgen. Auf dem Feld angekommen, ließ ich ihn wie gewohnt von der Leine - fataler Fehler: Jegi rannte erst mal den Tauben hinterher. Ohren auf Durchzug. Okay, gut, verzweifeln bringt nichts, also einfach in entgegengesetzter Richtung weggelaufen. Hund kam. An die Leine. Wieder extremes Ziehen. Ein anderer Hund kam uns entgegen, Jegi ging - wunderlicherweise - artig dran vorbei. Ich wollte ihm zum sprachlichen Lob noch ein Leckerlie geben, doch das nahm er nicht an. Wenige Meter weiter sollte ich den Grund erfahren: Eine läufige Hündin. Mit vollem Karacho hat das Vieh sich in die Leine gelegt um zu ihr zu gelangen. Ich hab ihn dann irgendwie dran vorbeigezogen und war nur noch froh, als wir endlich Zuhause waren... Jegowski will jeden Meter alles anpinkeln und verhält sich wie ausgewechselt.
Die Zeit gerade ist wirklich extrem anstrengend - nervlich und körperlich!
Jeden Tag muss ich mich mehrmals gegen 40 Kilo durchsetzen. Sei es nun, weil ein "weiter" ignoriert oder ein "sitz" in Frage gestellt wird.
So komisch es auch klingen mag: Ich genieße diese Zeit dennoch. Man denkt um, denkt anders und entwickelt sich ein Stück mit dem Hund mit.
Den Artikel tu ich mir gleich zugute ... Timmy muss
"Ignoranz hab ich von meinem Hund gelernt".