Du hast nicht unrecht, Dieter, mit der Einkreuzung (und nein, ich nehme dir nichts übel, obwohl evtl. die Einkreuzung von Portugiese in Spanier übel ausgehen könnte
).
Diese Einkreuzung ist aber nicht eben mal so gemacht.
Sonst könnten wir ja auch wieder behaupten, Mixe seien gesünder als Rassehunde.
Z.B. ist durch Kreuzung Labrador und Pudel, eine neue Augenproblematik beim Labradoodle entstanden, mit der keine der einzelnen Rassen vorher zu tun hatte.
Auch unter Hautproblemen leidet der Doodle oft.
Und ich will nicht unterstellen, dass nur kranke, belastete Tiere zur Zucht dieser Designerrasse genommen wurden.
Eine Einkreuzung sollte nie der erste Weg sein, finde ich.
Auch unter dem Gesichtspunkt, dass solche Einkreuzungen auch der Rasse und dem Standart sehr abträglich sein können.
Der Schäferhund, der hier ja als Beispiel genannt wurde, ist ja aufgrund seines Standarts so belastet, aber andere Rassen eben nicht.
Würde man beim Schäfi erst den Standart ändern und dann selektieren, bräuchte man auch nicht einkreuzen. Genug Schäferhunde gibt es allemal.
Bei anderen Rassen, wie Goldie, Labbi, Neufundländer, Bobtail,....eben besonders den großen Rassen, wäre ein Verbot für C-Hüften auch ganz gut. Und auch diese Rassen sind so häufig vertreten, dass man nicht einkreuzen müsste.
Zudem kann man auch Kontakte zu Züchtern im Ausland knüpfen, zusammenarbeiten, Welpen importieren,......
Ich nehme immer wieder gern den Hovavart Verein als Beispiel.
Die Rasse war wirklich vor einigen Jahren noch stark HD belastet. Durch eine gute Zucht und der Auflage, nur noch A und B Hunde zuchttauglich zu schreiben, haben sie aus dieser Rasse eine wieder sehr gesunde gemacht. Dieser Verein ist wirklich ein gutes Beispiel.
Beim Perro war einfach das Problem, dass diese Rasse ja erst seit ca. 15/20 Jahren den Weg ins Ausland gefunden hat. Die Hunde der ersten deutschen Züchter sind nun 14 und 15 Jahre alt. Und da die Spanier es nicht so mit Gesundheitsuntersuchungen haben und die Perros zudem aus einer Inzucht wieder hochgezüchtet wurden (es gab vor der Rettung der Rasse nur noch 20 Perros in Spanien), hatten die meisten dieser Hunde schlechte Hüften.
In Finnland z.B. wurden diese auch eingesetzt (allerdings nur die, die keine Anzeichen von Problemen hatten), weil man nicht mehr weiter groß aus Spanien importieren wollte. Die Spanier halten ja nicht nur nichts vom Röntgen, sondern auch anderen Untersuchungen, sie kupieren auch heute noch heimlich oder verpaaren ständig Stummelruten, was zu Defekten auch an anderer Stelle der Wirbelsäule führen könnte.
Und die Finnen haben es geschafft, ganz ohne Einkreuzung und ohne ständig kranke Hunde zu produzieren. Es wurden später auch Hunde aus Deutschland, Schweden und Co importiert,....
Willows Opa z.B., der in Finnland eine D-Hüfte diagnostiziert bekam, ist einer der Hunde, die öfter in finnischen Stammbäumen zu finden sind.
Er hat etliche Nachkommen (müssten so an die 30-35 sein), alle mit A und B Hüften, einer mit D, drei mit C.
Ich habe damals in Finnland eine Statistik über die HD bei den Perros gesehen und sie ging steil bergauf.
Ob das mit Einkreuzung auch so gut gegangen wäre, kann man nicht sagen.
Das Problem sind eigentlich nicht die Zuchtstrategien, sondern dass sie nicht vernünftig umgesetzt werden.
Edit:
Danke, Andrea.
Diese Zuchtstrategie hat sich schon bewährt, ist vielen aber auch zu mühsam, da es unheimlich viele Eintragungen in ein Register zu machen gibt.
Und das ist eben schade.
Wir arbeiten jetzt mit Hundescout.
Dort werden die Hunde mit kompletten Stammbaum, Gesundheit, Nachhkommen und deren Gesundheit,.....Stammbume der Ahnen,...eingetragen und man hat alles parat.
Das ist aber eine Heidenarbeit, obwohl wir nur ein kleiner Club sind. Ein großer Verein hat da vielleicht keine Lust zu.
Das mit dem Verschleiern der Röntgenbilder ist mir nie in den Sinn gekommen.
Vor allem da unsere welpenbesitzer selbst mit ihern Hunden zum Röntgen gehen.
Und und die wenigsten TA sagen was zu dem Bild wenn sie wissen, dass es zum VDH geschickt werden soll.
Wenn also Züchter die Bilder ihrer Nachkommen verschleiern, müssten sie ja zu jedem Röntgen mitfahren, weil das Bild ja vom TA sofort weiter geschickt wird.
Jedenfalls bei uns direkt betreuten.
Die Fraktion spanischer Wasserhunde grüßt alle Vierbeiner - auch die Wasserscheuen
Liebe Grüße,
Tina