Hagebutte auf dem Prüfstand
Das Spektrum der Therapieansätze zur Linderung arthrosebedinger Symptome konnte um standardisiertes Hagebuttenpulver erweitert werden. Als aktive Inhaltsstoffe konnten Galaktolipide identifiziert werden, die im Fokus neuerer Untersuchungen stehen und interessante wissenschaftliche Perspektiven eröffnen.
Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung und die häufigste Ursache körperlicher Behinderungen. Die Knorpelalterung, und damit auch der vermehrte Verschleiß beginnen üblicherweise schon im frühen Erwachsenenalter und betreffen überwiegend die Gelenke von Hüfte, Knie, Wirbelsäule und Händen. Der Knorpel wird immer rauer, verliert seine Funktion als Stoßdämpfer und Gleitschicht, es kommt zu Steifigkeit und Schmerzen in den Gelenken. Diese degenerative Schädigung bildet sich nicht mehr zurück. Die Chronizität der Knorpeldegeneration verlangt eine dauerhafte medikamentöse Behandlung. Zur Linderung der schmerzhaften Beschwerden werden nicht steroidale Antirheumatika und Cyclooxygenase-Hemmer eingesetzt. Der jüngste Neuzugang ist hier der selektive COX-2-Hemmer Lumiracoxib, der im Januar zur symptomatischen Behandlung von Patienten mit aktivierter Arthrose am Knie- oder Hüftgelenk zugelassen wurde.
Untersuchungen haben neuerdings gezeigt, dass das standardisierte Pulver aus Samen und Schale der Hagebuttenfrüchte bestimmte Funktionen der Leukozyten, die bei der Arthrose zu Entzündungen und Gewebeschädigungen führen können, normalisieren kann. Ferner weisen die Daten darauf hin, dass das Pulver antioxidativ und membranstabilisierend wirkt und dadurch den Aufbau und den Zerfall des Knorpelgewebes beeinflusst.
Aktiver Inhaltsstoff identifiziert
Kürzlich ist es drei Forschungseinrichtungen in Dänemark gelungen, den aktiven Inhaltsstoff zu identifizieren und mittels eines komplizierten Fraktionierungsverfahrens zu isolieren. Es handelt sich um ein aus einem Zuckeranteil und Fettsäuren bestehendes Galaktolipid.
Die Substanz hemmte in vitro die Migration polymorphkerniger Leukozyten (J. Nat. Prod. 66, 2003, 994-995) und senkte in vivo die Serumkonzentrationen von C-reaktivem Protein (JAMA Online Publikation vom 12. September 2006). In einer Studie mit standardisiertem Hagebuttenpulver senkte das Galaktolipid den Wert des C-reaktiven Proteins bereits nach zehn Tagen um durchschnittlich 39 Prozent (Inflammopharmacology 7, 1999, 377-386).
Zudem wird der Substanz ein antioxidativer Effekt zugeschrieben: Sie verhindert die Bildung toxischer freier Radikale und wirkt dadurch membranstabilisierend. Als Beleg für diese Eigenschaft wird angeführt, dass in Blutbanken gelagerte Erythrozyten von Personen, die Hagebuttenpulver eingenommen hatten, weniger Hämoglobin als erwartet abgaben ...
[url=http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=2581&fb_action_ids=428449193903837&fb_action_types=og.recommends&fb_source=timeline_og&action_object_map={%22428449193903837%22%3A10150139995821595}&action_type_map={%22428449193903837%22%3A%22og.recommends%22}&action_ref_map=[]]Hagebutte auf dem Prüfstand[/url]
LG
Andrea