Sonderausstellung „Kamerad auf 4 Pfoten“
Zahlreiche historische Fotos, Filme, Dokumente, Exponate sowie Dioramen im Maßstab 1:1 präsentieren im "MUSEUM 1915-1918" in Kötschach-Mauthen/Kärnten vom 15. Juni bis 15. Oktober 2013 nicht nur die unglaublichen Leistungen der Hunde im Ersten Weltkrieg, sondern auch die neuen Ausbildungsmethoden, die auf den Erkenntnissen von damals beruhen und heute noch Verwendung finden. (...)
Bereits 2000 Jahre v. Chr. führten Babylonier, Assyrer und andere Völker kräftige Hunde mit sich, um feindliche Dörfer und Städte zu überfallen. Um die Hunde vor Speer- und Pfeilspitzen zu schützen, trugen diese regelrechte „Kampfanzüge“ aus starkem Leder. (...)
Der moderne Kriegshund jedoch entstand um etwa 1900. Im Ersten Weltkrieg wurden Hunde je nach Veranlagung u.a. zu Melde-, Sanitäts- oder Zughunden ausgebildet.
Zughunde wurden an allen Fronten zur Entlastung der Tragtiere eingesetzt und bewährten sich sogar im Hochgebirge. Durchschnittlich konnte für ein zweispänniges Hundegespann bei einer Belastung von 200 kg eine Tagesleistung von 15-20 km angenommen werden. Je nach Bespannung erhöhte sich das Zuggewicht bei sehr günstigen Umständen sogar auf 450 kg, ohne dass die Tiere dabei Schaden erlitten.
In der Sonderausstellung wird u.a. auch die Verwendung von Hunden im Rettungsdienst gezeigt. Bereits vor 1900 wurden Hunde dazu ausgebildet, Verwundete aufzuspüren und den Sanitätssoldaten anzuzeigen. Bediente man sich vorerst des „Verbellens“ oder des Apportierens der Kappe, so setzte sich letztendlich die lautlose Methode des „Bringsel-Verweisens“ immer mehr durch.
Die in der Kriegszeit gewonnenen Erkenntnisse und die damit verbundenen neuen Ausbildungsmethoden werden heute noch bei den Rettungshundebrigaden angewandt.
Im Zweiten Weltkrieg dressierten spezielle sowjetische Verbände sogenannte "Minenhunde". Während einer 40 Tage dauernden Ausbildung wurden die Hunde dazu abgerichtet, unter Panzern nach Futter zu suchen. Unmittelbar vor dem Einsatz wurde den ausgehungerten Tieren eine Sprengladung umgeschnallt und mittels eines Knickzünders zur Detonation gebracht.
An allen Fronten waren im Zweiten Weltkrieg über 200.000 Hunde im Einsatz, von denen alleine auf deutscher Seite 25.000 im Krieg starben.
Keine moderne technische Errungenschaft konnte bis heute die überragenden Sinne des Hundes vollständig ersetzen. Auch im 21. Jahrhundert erfüllen Hunde konkurrenzlos ihre Aufgaben, sei es beim Militär, im Sicherungsdienst, im Such- und Rettungseinsatz bei Naturkatastrophen, oder im sozialen Bereich.
In dieser Sonderausstellung zeigt das MUSEUM 1915-1918 in Kötschach-Mauthen/Kärnten auf rund 300 m² mit zahlreichen Bildern, Dokumenten, Filmen, Exponaten sowie Dioramen im Maßstab 1:1 die vielseitige Verwendung der Hunde von der Antike bis zur Gegenwart.
Ausstellungsdauer: 15. Juni bis 15. Oktober
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10-13 und 15-18 Uhr, Sa, So, Feiertag 14-18 Uhr.
Eröffnung: 15. Juni - 14.00 Uhr in Kötschach-Mauthen/Kärnten mit einer Tiersegnung sowie Vorführungen der Österreichischen Rettungshundebrigade und der Bergrettungshunde vor dem Rathaus.
Hunde dürfen in die Sonderausstellung mitgenommen werden.
http://www.dolomitenfreunde.at
Quelle