Diabetikerwarnhunde - meine Meinung dazu

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Diabetikerwarnhunde - meine Meinung dazu

Beitragvon Newi » 01.06.2014, 00:36

Weil ich immer öfter Anfragen von Interessenten bekomme, die einen Diabetikerwarnhund ausbilden lassen wollen, hier mal meine bisherigen Erfahrungen dazu:

Immer öfter wird der Perro von Ausbildungsstätten auf Grund seines ausgeprägten Geruchssinns als geeignete Rasse zur Ausbildung zum Diabetikerwarnhund genannt.
Hierbei lernt der Hund, den veränderten Geruch des Diabetikers bei Unterzuckerung zu melden.
Dabei lernt er 2 verschiedene Arten des "meldens".
Zum Einen das Ansagen durch "normales" Gebell, wenn der Zuckerspiegel sinkt.
Zum Anderen ein durchgehendes Warnbellen, wenn der Diabetiker schon in den Zuckerschock gefallen und Ohnmächtig ist.
Ist ein Kind betroffen, so begleitet es der Hund in der Regel dann auch in Schule, etc.
Genau so eine Hündin kenne ich. Sie hat die Ausbildung fast fertig abgeschlossen und zeigt super an, wenn ds Kind der Familie Hilfe benötigt. Nur Nachts klappt es noch nicht perfekt. Da muss sie noch lernen, dass ihre Arbeit auch wichtig ist, wenn alles schläft.

Wie genau die Ausbildung abläuft, ist mir nicht bekannt.
Man kann aber...
1. Mit seinem Hund gemeinsam die Ausbildung machen
2. Den Hund zur Ausbildungsstätte brimgen und irgendwann nach fertiger Ausbildung wieder abholen
3. Einen Mix aus 1. und 2. machen
Wobei mir 2. und 3. nicht sonderlich zusagen.

Positiv finde ich auf jeden Fall die Aufgabe des Hundes. Das konnte ich an der mir bekannten Hündin sehen. Sie ist Familienhund, nach der 1. Methode ausgebildet und wird durch ihre Arbeit ausgelastet.
Negativ empfinde ich, dass Hündinnen bevorzugt werden (sie scheinen sich, warum auch immer, besser zu eignen) und bisher jede Ausbildungsstätte dazu drängt, die Hündin vor Beginn der Ausbildung zu kastrieren. Denn wird sie währenddessen läufig, wird die Ausbildung (wohl wegen der anderen Hunde nehme ich an) abgebrochen und muss dann wieder von Neuem beginnen.
Tja...und da so eine Ausbildung ja möglichst früh begonnen werden soll, erleben etliche Hündinnen nichtmal ihre erste Läufigkeit.
Die Fraktion spanischer Wasserhunde grüßt alle Vierbeiner - auch die Wasserscheuen

Liebe Grüße,
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Re: Diabetikerwarnhunde - meine Meinung dazu

Beitragvon Getier » 01.06.2014, 12:49

Interessant, dass gerade Perros "die Auserwählten" der Ausbildungsstätten sind. Man sieht sie ja eher selten und als Arbeitshund (Rettung, Zoll, etc.) habe ich sie noch nie gesehen. Vielleicht kommt das jetzt? :thumb:

Negativ empfinde ich, dass Hündinnen bevorzugt werden (sie scheinen sich, warum auch immer, besser zu eignen) und bisher jede Ausbildungsstätte dazu drängt, die Hündin vor Beginn der Ausbildung zu kastrieren. Denn wird sie währenddessen läufig, wird die Ausbildung (wohl wegen der anderen Hunde nehme ich an) abgebrochen und muss dann wieder von Neuem beginnen.
Tja...und da so eine Ausbildung ja möglichst früh begonnen werden soll, erleben etliche Hündinnen nichtmal ihre erste Läufigkeit.

Das leuchtet mir ja nicht ein. Wenn ich einen Hund ausbilde, der Leben retten soll, dann MUSS dieser Hund doch einer läufigen Hündin wiederstehen können, oder nicht?

Auf Hundeplätzen wird auch mit läufigen Hündinnen trainiert und das lernen die Rüden als "normal" kennen und verhalten sich dementsprechend normal.
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Re: Diabetikerwarnhunde - meine Meinung dazu

Beitragvon Newi » 01.06.2014, 14:05

Mir leuchtet das auch nicht ein.
Aber tatsächlich, die mir bekannte Hündin sollte vor der Ausbildung kastriert werden, weil man bei einer Läufigkeit diese unterbrechen und dann neu beginnen müsste.
Wir konnten die Hundebesitzer überzeugen, wenigstens die erste Läufigkeit abzuwarten.
Immerhin war die 13jährige Tochter vorher auch ohne Warnhund ausgekommen.

Perros werden leider auch immer häufiger als Therapiehunde angepriesen (selbst von Züchtern - aber die schreiben auf ihren HP teilweise auch "für Allergiker geeignet").
Davon rate ich lieber ab. Der Hund würde das dem Besitzer zuliebe vielleicht machen, aber oft genug haben sie nicht so viel Spaß daran, sich ständig von fremden Menschen betatschen zu lassen.
Da sind andere Rassen viel besser geeignet.

Beim Zoll und in der Rettungshundearbeit sieht man sie eher im spanischen Raum. Generell ist die Rasse hier ja nicht wie Sand am Meer vertreten und die meisten machen Sport mit ihren Hunden. Obwohl da jetzt auch schon wieder eine Tendenz zum "agilitygeeigneten Hund" geht. Ich mag solche Abstempelungen nicht.
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Re: Diabetikerwarnhunde - meine Meinung dazu

Beitragvon Dieter » 01.06.2014, 15:38

Ich denke, das ist eher der immer mehr zunehmenden generellen Kastrationsvorliebe geschuldet.
Und es wird dann halt irgendein Grund gesucht.
Viele Grüße
Dieter

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