Kinder lernen Umgang mit Vierbeinern
Mit Labrador-Mix Hündin Minja lernen Kinder ihre sozialen Kompetenzen zu stärken und erfahren mehr über die Sprache der Hunde. Das Angebot, das derzeit in der Kinderwerkstatt Bockenheim läuft, wird von der „Aktion Mensch“ mitgetragen.
Bockenheim.
Bora (11) ist begeistert von Minja, einem eineinhalb Jahre alten schwarzen Labrador-Mix. Mit einem Leckerli belohnt er die Hündin immer dann, wenn diese sich zu ihm wendet und mit ihm ganz entspannt an der Leine läuft. In Kombination mit einem klickenden Geräusch lernt Minja so, dass ihr Verhalten genau richtig ist. Nicht nur die Hündin lernt in diesem Prozess etwas, sondern auch Bora. Der Schüler, der zusammen mit fünf weiteren Kindern im Alter von neun bis elf Jahren beim Kurs „Unterwegs mit Hund“ mitmacht – ein Angebot, das es derzeit in der Kinderwerkstatt Bockheim gibt – übernimmt so spielerisch und mit viel Freude Verantwortung, er geht respekt- und gefühlvoll mit Minja um und findet eine Ebene, auf der er mit ihr kommunizieren kann.
Bora darf die Hündin zum ersten Mal an der Leine führen. Unterstützt wird er dabei von Sozial- und Umweltpädagogin Elisabeth Mann (32), dem Frauchen des Hundes. Sie hat eine zweite Leine an Minjas Geschirr befestigt und kann so eingreifen, falls es notwendig wird. Minja ist entspannt und läuft brav mit ihrem Frauchen und dem Schüler zum Park, als sei es ganz selbstverständlich.
An der Leine ziehen
Zuvor haben Bora und die anderen Kinder aus der Gruppe in einer Teamübung in der Halle 1 der Kinderwerkstatt geübt, wie es sich anfühlt, wenn an der Leine zu fest gezogen wird. Dafür schlüpfte jeweils einer im Team in die Rolle des Hundes und bekam eine Leine um die Hände gebunden. Der andere Teil des jeweiligen Duos durfte ziehen. Dann wurde gewechselt. Schnell sind sich die Mädchen und Jungen einig, dass festes Ziehen kein angenehmes Gefühl ist. Und so ist jeder von ihnen ganz vorsichtig, als er mit dem „Gassigehen“ an der Reihe ist. Schließlich möchte niemand, dass sich Minja unwohl fühlt.
Im Umgang mit der Hündin, die als Therapiehund eingesetzt wird, werden die sozialen Kompetenzen der Kinder gefördert, das Selbstbewusstsein gestärkt, die Konzentrations- und Lernfähigkeit verbessert sowie motorische Fähigkeiten und die Sprache gefördert. Tiergestützte Pädagogik wird dies genannt. Dabei steht der Gedanke im Vordergrund, dass die positive Wirkung von Tieren eine öffnende Wirkung hat. Elisabeth Mann bietet die tiergestützte Pädagogik an. Einmal pro Woche kommt sie mit ihrer Hündin in die Räume der Kinderwerkstatt in der Falkstraße 72...
Gesamter Artikel: Auf den Hund kommen