Riepes Hundetalk - Hunde und Stress

Caniden ticken anders als Primaten

Riepes Hundetalk - Hunde und Stress

Beitragvon Xafira » 23.07.2013, 13:39

Diesmal ist Maria Hense (sicherlich allen ein Begriff) zu Gast bei Thomas Riepe.

Gemeinsam sprechen die beiden über Stress bei Hunden, Stress im Alltag, welche Auswirkungen hat Stress auf den Körper und das Verhalten, über positiven Stress und negativen Stress, Stress, durch den der Hund durch muss, wie man ihm nach der Situation helfen kann, was man beachten sollte und Stress, dem man entgehen kann.

Kurz angeschnitten wird auch das Thema: Medikamente, Futtermittelzusätze und Psychopharmka bei dauergestressten Hunden.

Riepes Hundetalk - Hunde und Stress


Wie sieht das bei euch im Alltag aus?
Habt ihr auch so Situationen, wo ihr sagt: Da muss der Hund jetzt durch?
Wenn ja, welche?
Achtet ihr bei eurem Tagesablauf darauf, dass der Stresspegel des Hundes nicht zu sehr ansteigt, oder muss der Hund euer Leben quasi mit(er)leben?
Konntet ihr Situationen beobachten, wo ihr selbst gemerkt habt, dass der Hund an Selbstvertrauen gewann, als er diese Situation allein meistern konnte und durfte?
Welche waren das?
Wann entscheidet ihr euch, eurem Hund in einer Stresssituation weiterzuhelfen oder ihm die Entscheidung, wie er damit umzugehen hat, abzunehmen?
Lasst ihr euren Hund auch erstmal selbst einen Lösungsweg finden oder nehmt ihr ihm die Entscheidung beim ersten Stressanzeichen ab?
Natürlich gibt es Situationen, wo man einen Hund nicht großartig selbst herumprobieren lassen kann. Welche wären dies, eurer Meinung nach?

Liebe Grüße
Birgit
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Re: Riepes Hundetalk - Hunde und Stress

Beitragvon gabi » 25.07.2013, 12:23

Da mein netbook streikt und der PC meines Mannes keine Lautsprecher hat, kann ich das jetzt leider nicht ansehen, wäre ja mal interessant.

Wie sieht das bei euch im Alltag aus?

Hachiko ist dauerhaft im Stress - neee, so stimmt das auch wieder nicht, wenn ich allein mit ihm bin, ist er ruhig, aber schon wenn ich irgendwas anders mache, als sonst, wenn es klingelt, wenn ich mittags statts morgens dusche, wenn irgendwas geringfügig anders ist als sonst, hat er STress

Habt ihr auch so Situationen, wo ihr sagt: Da muss der Hund jetzt durch?Wenn ja, welche?

Ja, er muss dadurch, wenn mir mittags einfällt zu duschen, wenn es klingelt, wenn ich ohne ihn einkaufen gehe, alltägliches halt.
Ansonsten geht er in einen separaten Raum, dort steht auch seine Box, die offen ist. Ich schick ihn rein und er bleibt völlig ruhig und entspannt da drin, auch wenns klingelt, auch wenn hier ne Fete tobt, in diesem Raum ist er ruhig

Achtet ihr bei eurem Tagesablauf darauf, dass der Stresspegel des Hundes nicht zu sehr ansteigt, oder muss der Hund euer Leben quasi mit(er)leben?

Ich weiß inzwischen, was mit Hachiko gar nicht geht und bringe ihn vorher in seinen "Käfig" s.o.

Konntet ihr Situationen beobachten, wo ihr selbst gemerkt habt, dass der Hund an Selbstvertrauen gewann, als er diese Situation allein meistern konnte und durfte?
Welche waren das?


nein leider nicht. Wenn Hachiko total im STress ist, dreht er auf, ist nicht mehr ansprechbar

Wann entscheidet ihr euch, eurem Hund in einer Stresssituation weiterzuhelfen oder ihm die Entscheidung, wie er damit umzugehen hat, abzunehmen?

Wenn nur 1 Besucher kommt, der keine Angst vor durchgeknallten Hunden hat, lass ich Hacki draußen. Er darf dann schnuppern und begrüßen und dann zur Ruhe kommen, oft funktioniert das gut, aber manchmal eben auch nicht.
Wenn ich merke, dass er zu sehr aufdreht, schick ich ihn in den Käfig

Sobald ich hier Lautsprecher dran hab, oder mein Netbook wieder funktioniert, seh ich mir den Beitrag an, hab ihn gespeichert
Liebe Grüße aus Berlin
Gabi
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Re: Riepes Hundetalk - Hunde und Stress

Beitragvon Getier » 25.07.2013, 20:56

Wie sieht das bei euch im Alltag aus?
Habt ihr auch so Situationen, wo ihr sagt: Da muss der Hund jetzt durch?
Wenn ja, welche?

Das ES ist allgemein sehr schnell aufgeregt und fährt sich dann auch immer weiter hoch, wenn man ihr nicht sagt, wann es genügt - wer hätte es geahnt. ;)
Stress gehört für mich zum Leben dazu, er sollte natürlich nicht übermäßig sein und im Rahmen des Erträglichen (tja, was ist erträglich? wer bestimmt das?) gehalten werden, aber ein gewisses Maß an Stress finde ich in Ordnung und das sollte ein Hund auch aushalten. Anders geht es auch gar nicht, schließlich wohne ich nicht auf einer einsamen Insel oder irgendwo in den Bergen.
Das ist zwischenzeitlich ein ganz schöner Balanceakt, denn ist das Erregungslevel erstmal oben, dauert es - vor allem im Straßenverkehr, nach/bei Hundebegegnungen etc. - bis sie wieder entspannt und so "hochgefahren", vergisst sich Madame schon mal ganz gern. Für mich ein Zeichen, dass es eindeutig zu viel für sie war. Trotzdem übe ich - ganz nebenbei - solche Situationen oder fahre auch schon mal mit dem Hund Bahn oder gehe quer über den Marktplatz. Ich bilde mir zumindest ein, dass ein Hund dadurch lernt (sofern er noch aufnahmefähig ist und nicht vor Stress im Kreis rennt!) neue Situationen entspannter zu betrachten.

Achtet ihr bei eurem Tagesablauf darauf, dass der Stresspegel des Hundes nicht zu sehr ansteigt, oder muss der Hund euer Leben quasi mit(er)leben

Ich achte schon darauf und alle Familienmitglieder sind mittlerweile wahre Spezialisten darin zu erkennen, wann es "zu viel" wird. :d Wenn Besuch kommt, verzichten ich z. B. häufig darauf den Hund in den Raum zu werfen und alle "mal gucken" zu lassen. In meinem Zimmer ist sie ruhig, legt sich in ihre Box und schläft. Ich verzichte auch darauf mit der Hündin im "Hundeauslauf" spazieren zu gehen - den Stress tue ich MIR nicht an!
Ich wusste vor ihrer Ankunft, dass es wahrscheinlich kein Hündchen für den Mittelaltermarkt wird. Das ist völlig in Ordnung!

Für sowas gibt es andere Hunde - Boomis zum Beispiel, den juckt sowas nämlich kaum. Den kann man mit in die Stadt schleppen, ohne dass er einen Schock bekommt, der fährt Bahn ohne mit der Wimper zu zucken und den Zwerg kann ich mitnehmen, wenn ich mit Freunden unterwegs bin oder Lust auf eine Runde "allgemeines Hundegewusel im Feld" habe. :) :love:

Es kann und muss nicht jeder Hund täglich U-Bahn fahren oder mit mir Schuhe kaufen.

Konntet ihr Situationen beobachten, wo ihr selbst gemerkt habt, dass der Hund an Selbstvertrauen gewann, als er diese Situation allein meistern konnte und durfte?
Welche waren das?

Meine Hunde haben Stress, wenn sie nicht wissen, was ich von Ihnen will oder wenn sie eine Aufgabe nur sehr schwer bewältigen können. Ich halte nicht viel davon, einen Hund immer davor zu bewahren sich einer Herausforderung im Training zu stellen - wenn ich mit den beiden Suchspiele mache, dann ist da auch mal ein Versteck dabei, was so noch nie vorgekommen ist und wo die Hunde sich wirklich ANSTRENGEN und ihren Kopp einschalten müssen um ihr Ziel zu erreichen. Da hängt der Dummy plötzlich in einem Baum, liegt halb verbuddelt in einem Maulwurfshügel oder wurde im Bach deponiert.
Ich weiß, ist nicht lehrbuchmäßig (kleinschrittig und so, langsam Anforderungen steigern...) aber es hilft ungemein Hunden Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen nahezubringen. Sofern sie zum Erfolg kommen (möglichst allein, aber zur Not helfe ich auch geringfügig). Ich weiche ab...

Wann entscheidet ihr euch, eurem Hund in einer Stresssituation weiterzuhelfen oder ihm die Entscheidung, wie er damit umzugehen hat, abzunehmen?
Lasst ihr euren Hund auch erstmal selbst einen Lösungsweg finden oder nehmt ihr ihm die Entscheidung beim ersten Stressanzeichen ab?

Ich lasse gern selbst einen Lösungsweg suchen, wenn ich der Meinung bin, die Situation kann der Hund in seinem und in meinem Interesse lösen. Klar, hat ein Hund dabei Stress - hab ich auch, wenn ich vor neue Aufgaben gestellt werde und mich ausprobieren muss. ;)

Nicht Akzeptabel sind Situationen wo Andere gefährdet werden könnten - ich möchte nicht wissen, wie ESsis Lösungsstrategie für rumschreiende Betrunkene ist.

Und ich möchte festhalten: Das Leben mit einem stressresistenten Hund ist einfach - das Leben mit einem weniger stressresistenten Hund, kann genauso einfach sein. ;)

Zum Video: Später...
Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
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Re: Riepes Hundetalk - Hunde und Stress

Beitragvon Xafira » 26.07.2013, 08:48

Getier hat geschrieben:Ich wusste vor ihrer Ankunft, dass es wahrscheinlich kein Hündchen für den Mittelaltermarkt wird. Das ist völlig in Ordnung!


Ich erinnere mich: Kathy, schreibst du Kia bitte, dass ihr Hund unverträglich ist. :giggle:

Und ich möchte festhalten: Das Leben mit einem stressresistenten Hund ist einfach - das Leben mit einem weniger stressresistenten Hund, kann genauso einfach sein. ;)


Einfach in Form von was viele sich darunter vorstellen nicht, aber man lernt damit zu leben und für einen selbst wird das völlig normal. Dinge, die andere nicht einmal im Ansatz beachten oder bemerken sind für Hundehalter mit Hunden die über eine niedrige Reizschwelle/niedrige Stresstoleranz verfügen, normal und werden sofort bemerkt.

Man lebt anders, ja, aber man lebt dehalb nicht schlechter und man hat sich ja bewusst für diese Art Leben entschieden. :)
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Re: Riepes Hundetalk - Hunde und Stress

Beitragvon gabi » 07.08.2013, 08:16

So, jetzt hab ich die Sendung angesehen, ich fand sie ganz gut. Solche Informationen hätte ich vor 2 Jahren gebraucht..........
Vieles, was angesprochen wurde, hab ich inzwischen herausgefunden bzw. hat mein Bauchgefühl mich richtig geführt (jetzt weiß ich auch, wofür der so dick ist :d ).
Bemerkenswert fand ich, dass Medikamente hier nicht total verteufelt werden, das ist ja oft der Fall
Hachiko kommt bisher ohne aus - zum Glück, ich hätte sie aber letztendlich auch eingesetzt, um ihm und uns zu helfen.
Liebe Grüße aus Berlin
Gabi
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