Mit dem Besitzer an der Seite ist ein Hund neugieriger

Caniden ticken anders als Primaten

Mit dem Besitzer an der Seite ist ein Hund neugieriger

Beitragvon chino » 23.06.2013, 23:08

Forscher sehen im Wechselspiel zwischen Zwei- und Vierbeiner Parallelen zur Eltern-Kind-Beziehung

Wien - Das Verhältnis zwischen einem ausgewachsenen Hund und seinem Besitzer ähnelt in mancher Hinsicht dem eines Kindes zu seinen Eltern, berichtet die Veterinärmedizinische Universität Wien. Hunde sind deutlich motivierter, ihre Umwelt zu erkunden und Probleme zu lösen, wenn "Frauchen" oder "Herrchen" anwesend sind. Ihre Ergebnisse publizierten die Forscher im Journal "PLoS ONE".

Dahinter steckt der sogenannte "Sichere-Basis-Effekt", den es auch in der Eltern-Kind-Beziehung gibt: Die Bezugsperson gibt den Kindern dabei Sicherheit beim Erkunden ihrer Umwelt. Lisa Horn aus der Abteilung für Vergleichende Kognitionsforschung des Messerli-Forschungsinstituts untersuchte, wie sich die An- oder Abwesenheit des Besitzers auf das Erkundungs- und Spielverhalten, aber auch auf die Problemlösungskompetenz des Hundes auswirkt.
Versuchsreihe

Dazu führte sie zwei Versuche durch, in denen Hunde die Möglichkeit hatten, sich durch Manipulieren von interaktivem Hundespielzeugen eine Futterbelohnung zu erarbeiten. Es stellte sich heraus, dass die Hunde weit weniger motiviert waren, sich Futter zu erarbeiten, wenn ihre Bezugsperson nicht da war. In Anwesenheit ihres vertrauten Tierhalters waren die Tiere motivierter und arbeiteten lieber mit dem Spielzeug. Ob die Besitzer ihre Hunde während der Aufgabe noch zusätzlich motivierten oder stumm blieben, hatte kaum Einfluss auf die Motivation der Tiere.

Und es geht eindeutig um die Person: In einem weiteren Versuch ersetzte Horn nämlich die Bezugsperson durch einen Menschen, der dem Hund unbekannt war. Die Forscher beobachteten dabei, dass Hunde sich kaum mit der fremden Person auseinandersetzten. Die Tiere waren in dieser Konstellation ähnlich gering motiviert wie in der Situation ohne Bezugsperson - die Anwesenheit eines Menschen an sich reicht also nicht aus, um einem Hund das Gefühl der sicheren Basis zu geben.


Die Zusammenfassung der Studie The Importance of the Secure Base Effect for Domestic Dogs – Evidence from a Manipulative Problem-Solving Task kann man HIER nachlesen.
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