Lustbeißer - Wenn beißen Spaß macht

Caniden ticken anders als Primaten

Lustbeißer - Wenn beißen Spaß macht

Beitragvon Getier » 14.06.2013, 15:58

Hallo,

ich bin eben am Zeitschriftenlädchen vorbei geschlendert und habe mir eine Zeitschrift gegönnt. Die aktuelle "WUFF" ist es geworden (übrigens einige interessante Themen drin!).

Dort auch der Artikel zur Aggression. Ganz kurz wird auf den "Lustbeißer" hingewisen, der angeblich erlernt hat, ein Dopamin-gesteuertes Lustgefühl zu empfinden, wenn er zubeißt, weshalb er dieses Verhalten immer wieder zeigt.

Auch im NDR Beitrag "Legale Beißmaschinen" wurde das Thema glaube ich kurz angerissen.

Frage: Was ist dran, am Lustbeißer? Und was ist damit überhaupt konkret gemeint? Wie kommt es dazu? :roll:
Ist jetzt jeder Hund, der gerne in sein Spielzeug oder sein Rinderohr beißt ein Lustbeißer und damit eine potetielle Gefahrenquelle?
Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
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Re: Lustbeißer - Wenn beißen Spaß macht

Beitragvon Xafira » 15.06.2013, 05:11

Hm, schade, dass man darauf wohl nicht näher eingegangen ist.

Spricht man hier vom Beißen zu Wehrzwecken?
Das normale Beutespiel kann ja nicht gemeint sein...
Beim Beutespiel kann ich mir schon vorstellen, dass der Hund Lust empfindet, wenn er seine Beißwurst endlich ergattert hat.

Schade, dass Artikel ohne genauere Erklärungen veröffentlich werden - ich werde dort mal hinschreiben. :)
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Re: Lustbeißer - Wenn beißen Spaß macht

Beitragvon Getier » 15.06.2013, 09:13

Die Thematik dazu umfasst genau vier Sätze.
Nett, dass du nachfragst. :-)
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Re: Lustbeißer - Wenn beißen Spaß macht

Beitragvon Dieter » 15.06.2013, 11:17

Getier hat geschrieben:Frage: Was ist dran, am Lustbeißer? Und was ist damit überhaupt konkret gemeint? Wie kommt es dazu?


Nix ist dran. Und es ist - denke ich - auch konkret nix besonderes damit gemeint. Lediglich einer von vielen Begriffen für einen aggressiven Hund.
Der Begriff könnte aus dem Beitrag des NDR stammen, Kia hat ihn oben bereits erwähnt.

Dort wird in diskriminierender Art und Weise und mehr als polemisch auch gegen den Hundesport "Stimmung gemacht" und als Experte muss Udo Gansloßer herhalten, der den Begriff "Lustbeisser" im Zusammenhang mit "Aggressions-Junkie" verwendet (vgl. ab 3.00).

http://www.ndr.de/regional/schutzhunde101.html

Somit wird eine Art "Lustmörder" assoziiert und es wurde - natürlich - unterlassen, wenigstens einige der zahllosen VPG-Hunde zu zeigen, die trotz Schutzdienstausbildung völlig normale sozialisierte Verhaltensweisen zeigen.

Also: einer prägt einen Begriff und andere plappern ihn nach.

Ich persönlich kenne nur einen "Lustbeisser" - im Sinne von "Spass, Spiel", und das war mein eigener Schäferhund Prinz. Dem machte - auf dem Hundeplatz - der Schutzdienst einfach nur Spass, der sass neben mir und strahlte über das ganze Gesicht, wenn er zur langen Flucht (wie das heute genannt wird, weiss ich nicht) losdurfte. Keinerlei Zeichen von Aggression, nur strahlende Augen und Lachen. Bei dem konnte man den Arm wegschmeissen, er brachte ihn zurück, stellte sich kläffend über den und wartete, bis man den wieder "angezogen" hatte und es "weiterging".
Im Grunde nix anderes als ein Hund, der jiepernd neben dir sitzt und wartet, bis der Ball geworfen wird um ihn anschliessend zurückzubringen und auffordernd bellend vor die Füsse zu schmeissen.

Der Hund wurde immer von den Ausbildern damals im SV kritisiert, weil er eben nicht aggro war. "Irgendwann hat der keine Lust mehr und dann stehste da", hiess es immer.
"Ausserdem hat der keine Papiere" und "der hat ja eine amputierte Rute, wie sieht das denn aus" - "kauf dir mal einen ordentlichen Hund" hiess es auch.
Viele Grüße
Dieter

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Re: Lustbeißer - Wenn beißen Spaß macht

Beitragvon Getier » 15.06.2013, 11:45

Dieter hat geschrieben:Dort wird in diskriminierender Art und Weise und mehr als polemisch auch gegen den Hundesport "Stimmung gemacht" und als Experte muss Udo Gansloßer herhalten, der den Begriff "Lustbeisser" im Zusammenhang mit "Aggressions-Junkie" verwendet (vgl. ab 3.00).

Ich habe den Bericht vor einiger Zeit auch angesehen - wie/wo die Journalisten da recherchiert haben, würde mich ja durchaus interessieren. Verstanden haben sie auf jeden Fall nicht viel.

Dass in dem Artikel einfach nur nachgeplappert wurde, kann natürlich sein - sehr schade, wenn sowas dann abgedruckt wird ...
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