Tierheim in Dellbrück: „Wir würden niemals Tiere abweisen"

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Tierheim in Dellbrück: „Wir würden niemals Tiere abweisen"

Beitragvon Xafira » 24.12.2014, 09:54

Das Dellbrücker Tierheim platzt aus allen Nähten. Gerade erst 20 neue Hunde hinzugekommen. Sie waren bei einer Polizeikontrolle in einem bulgarischen Transporter entdeckt worden, der sollte sie von Rumänien nach Holland bringen. Von Inga Sprünken

Köln.

Bellen und Jaulen begrüßt jeden, der auf das Gelände des Tierheims Dellbrück kommt. Den Unterschied, ob es aus 140 oder 100 Kehlen schallt, erkennt der Besucher nicht. Drinnen ist dies jedoch wesentlich, denn das vom Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt) betriebene Tierasyl platzt derzeit aus allen Nähten – sind doch gerade erst 20 neue Hunde hinzugekommen. Sie waren bei einer Polizeikontrolle in einem bulgarischen Transporter entdeckt worden, der sollte sie von Rumänien nach Holland bringen.

Laut Polizei hatten die Tiere weder Pässe noch Mikrochips und sprangen alle frei im Auto herum. Lediglich drei Welpen lagen in einer Schüssel. Die drei Hündinnen mit Welpen verschiedenen Alters sowie die übrigen erwachsenen Tiere hatten die fünftägige Tour in einem extrem schlechten Zustand überstanden. Sie wiesen Hautinfektionen, Parasitenbefall und Bissverletzungen an Pfoten und Schnauze auf.

„Einen sehr kleinen Welpen mussten wir gestern direkt an eine Infusion legen, er war unterernährt und hat zwei eitrige Abszesse“, berichtet Sprecherin Sylvia Hemmerling. Im Gegensatz zu einer Schäferhund-Mischlingshündin kam er jedoch durch. Die Hündin war hinten komplett gelähmt, und der Tierarzt entdeckte eine Kugel in ihrer Wirbelsäule. Sie musste daher eingeschläfert werden.

„Wir würden niemals Tiere abweisen, auch wenn wir restlos überfüllt sind. Da müssen wir eben improvisieren“, sagt Bernd Schinzel. Der Leiter des Tierheims sorgt sich derzeit allerdings weniger um die Neuzugänge, als um andere Bewohner. Dazu gehören insbesondere die Hunde, die wegen ihrer Rassenzugehörigkeit, ihrer Krankheiten oder ihres Alters schwer vermittelbar sind. „Bubu“ etwa ist eine von ihnen. Die bildschöne braune, etwa 13 Jahre alte Hündin leidet an einer Herzinsuffizienz. „Sie bekommt jeden Tag eine Tablette, dann geht es ihr gut“, sagt Schinzel. Wie ihre „Zellengenossinnen“, die zehnjährige „Nexie“ und die gleichaltrige „Kolbi“ war Bubu einfach ausgesetzt worden.

Das gleiche Schicksal erleiden derzeit laut Schinzel auch viele Kleintiere. Zwei Hamster wurden in ihren Käfigen neben einem Müllcontainer abgestellt. „Die Zooläden beraten oftmals falsch oder verkaufen vermeintlich gleichgeschlechtliche Tiere, die dann nach kurzer Zeit Junge kriegen“, weiß Schinzel. Zudem bevölkern derzeit auch an die 100 Katzen die Gehege. Wenn die Lebensumstände passten und die Interessenten einen seriösen Eindruck machten, könne eine Vermittlung auch schon mal schnell gehen. „Es gibt aber auch Kandidaten, denen wir kein Tier geben, auch wenn wir es noch so nötig haben“, sagt der Tierheimleiter.


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Re: Tierheim in Dellbrück: „Wir würden niemals Tiere abweisen"

Beitragvon chino » 25.12.2014, 10:18

Auch wenn man es nach dem, was man davon im TV so sieht, natürlich nur eingeschränkt beurteilen kann: dieses TH vermittelt einen sehr engagierten und kompetenten Eindruck. :thumb:
Hundetrainer? Wir brauchen einen EXORZISTEN!
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