Barf vs. Reinfleischdose

Biologisch artgerechte Rohfütterung

Barf vs. Reinfleischdose

Beitragvon Shnarph » 28.06.2014, 16:53

Ich möchte mal kurz etwas in die Runde werfen: wir waren ja eine Woche im Urlaub und Kritzel bekam in der Zeit reine Fleischdosen (ohne Aromen, ohne künstliche Zusätze, etc.) und ich habe sie auch diese Woche noch weiter damit gefüttert. Hatte wegen dem Preis ein großes Paket bestellt und möchte die jetzt erst noch aufbrauchen. Obwohl auch da nur Fleisch enthalten ist, habe ich einige Unterschiede zu barf erkennen können.

barf: tägliche Ration beträgt ca. 300g Fleisch, Innereien, Knochen plus Fett, etc.
Dose: eine Dose beinhaltet 800g, davon benötigte sie eine dreiviertel bis ganze Dose.

barf: schönes, weiches, glänzendes Fell.
Dose: Fell ist nicht mehr so weich, wirkt stumpfer.

barf: sie kratzt sich im normalen Verhältnis.
Dose: sie kratzt sich wieder vermehrt.

barf: je nach Futtermenge 1-2 kleine Haufen am Tag.
Dose: 1-3 größere Haufen am Tag. (im Vergleich zu anderem Futter immer noch wenig, aber im Vergleich zu barf doch deutlich mehr)

barf: sie hatte eine super Figur, hatte auch endlich mal mehr auf den Rippen.
Dose: im Urlaub habe ich Käse und Fleischwurst zugefüttert (wegen dem Fettanteil) und das Gewicht hielt sich soweit. Diese Woche habe ich das weggelassen und trotz der doppelten Menge im Vergleich zu barf hat sie abgenommen und ist mir schon wieder zu dünn.

Ich finde es interessant zu sehen, wie gut doch Rohfutter verwertet wird und für mich kommt definitv nichts anderes mehr in den Napf.
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Re: Barf vs. Reinfleischdose

Beitragvon chino » 28.06.2014, 16:58

Hallo,

hast du vielleicht den Produktnamen oder die Deklaration auf der Dose zur Hand?

LG
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Re: Barf vs. Reinfleischdose

Beitragvon Shnarph » 28.06.2014, 17:13

Sorte Lamm:

Zusammensetzung: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (100% Lamm)
Analytische Bestandteile: Protein 10,30%, Fettgehalt 6,70%, Rohfaser 0,50%, Rohasche 2,00%, Feuchtigkeit 75,00%


Sorte Hirsch:

Zusammensetzung: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (100% Hirsch)
Analytische Bestandteile: Protein 11,50%, Fettgehalt 7,30%, Rohfaser 0,50%, Rohasche 2,10%, Feuchtigkeit 75,00%


Sorte Kaninchen:

Zusammensetzung: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (100% Kaninchen)
Analytische Bestandteile: Protein 10,10%, Fettgehalt 5,00%, Rohfaser 0,20%, Rohasche 2,20%, Feuchtigkeit 75,00%


Sorte Huhn:

Zusammensetzung: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (100% Huhn)
Analytische Bestandteile: Protein 10,90%, Fettgehalt 6,90%, Rohfaser 0,50%, Rohasche 2,00%, Feuchtigkeit 75,00%


Gibt noch Pferd und Truthahn, glaub ich.

Die schmackhaften Fleischmahlzeiten von haustierkost.de werden ausschließlich aus frischen, gesetzlich fir die Lebensmittelproduktion zugelassenen Schlachtprodukten hergestellt. Die haustierkost.de Dosen enthalten keine künstlichen Aroma-, Farb- und Konservierungsstoffe.


Quelle
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Re: Barf vs. Reinfleischdose

Beitragvon Dieter » 28.06.2014, 17:33

Das Ergebnis bei Kritzel wundert mich nicht. Mit dieser Ration sind weder Fett- noch Proteinbedarf des Hundes hinreichend gedeckt und auch keine Kohlenhydrate zum (energetisch schlechteren, aber immerhin) Ausgleich vorhanden.

Im übrigen - und das ist hier das Entscheidende im Sinne eines Vorwurfes an den Hersteller - sind diese Dosen als Ergänzungsfuttermittel und eben nicht als Alleinfutter deklariert.

Wer sich in den Tiefen der Fertigfutterindustrie nicht auskennt ist vor allem eines ganz schnell: übervorteilt. Und von bunten Bildern und tollen Produktbeschreibungen wird ein Hund weder satt noch ordentlich ernährt.

Das möge nun bitte nicht als Vorwurf gegen Lena aufgefasst werden.

Ich hatte vor vielen Jahren mal beruflich an die 30 Diensthunde der Royal Air Force Germany, Base Laarbruch, zu füttern, allesamt Schäferhunde.
Die bekamen pro Tag 1 Dose Nassfutter (800 oder 100 Gramm, weiss ich nicht mehr), dazu ca. 300 Gramm Crockies (eine Art Kekse) und ich hatte 6 engl. Pfund Frischfleisch als Zusatznahrung für rekonvaleszente Hunde zur Verfügung. Die Futtermengen waren aufs Gramm genau rationiert und wurden entsprechend geliefert, sodass ich nicht einfach erhöhen konnte.
Die Viecher sahen durchweg schlecht ernährt aus und wurden von Fellproblemen, Juckreiz und Ekzemen geplagt. Ich hab wie ein Blöder da rumgemacht, um halbwegs vernünftig füttern zu können, dem einen Hund, der 1 Pfund Fleisch kriegen sollte nur 350 Gramm gegeben, damit ein anderes armes Schwein wenigstens 100 Gramm kriegen konnte. Das Fleisch gekocht und mit der Brühe die Crockies veredelt und und und.
Seitdem hasse ich diese Dosen wie die Pest.
Viele Grüße
Dieter

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Re: Barf vs. Reinfleischdose

Beitragvon chino » 28.06.2014, 18:46

Hallo,

der Großteil erklärt sich ja schon durch Dieters Antwort. :thumb:
Was ich noch nicht ganz nachvollziehen kann, ist der Ursprung des vermehrten Kotabsatzes. :?

LG
Andrea
PS: dem Hersteller kann ich keinen Vorwurf machen, da die Deklaration soweit korrekt ist, auch wenn ihre Bedeutung sich evtl. nicht jedem Käufer erschließt.
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Re: Barf vs. Reinfleischdose

Beitragvon Dieter » 28.06.2014, 22:51

chino hat geschrieben:Was ich noch nicht ganz nachvollziehen kann, ist der Ursprung des vermehrten Kotabsatzes. :?

"Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse", Andrea. Die unterschiedlichen Gehalte sind nicht näher quantifiziert, sodass sowohl 80% Fleisch und 20% tierische NE enthalten sein können wie auch 90% tierische NE und 10% Fleisch.

Tierische Nebenerzeugnisse im Sinne des EU-Futtermittelrechts (Verordnung EU Nr. 178/2002) der zulässigen Kategorie 3 sind z.B.:

gemahlene Federn oder Schnäbel, zermörserte Hufe oder Hörner, Blut, Euter, Innereien, Häute, Därme, Grieben und sowas - alles von genusstauglichen Tieren.

Rechnerisch viel Eiweiss, dieses aber schlecht verwertbar. Oder viel Bindegewebe, wie Euter, ebenfalls schlecht verwertbar und daher vermehrt ausgeschieden.

Da kommt auch der Trick mit der Formulierung "100% Lebensmittelqualität" her. Das ist Fleisch von als für den menschlichen Verzehr geeignet eingestuften Tieren, die in einem Schlachthof geschlachtet wurden. Genusstauglich sind daher auch Nebenerzeugnisse eines solchen Tieres, also sind auch Därme "formal" genusstauglich. Dieses Zeugs wird lediglich aus kommerziellen Gründen nicht für den menschlichen Verzehr verwendet.

Übrigens wird eine nicht geringe Zahl tragender Kühe geschlachtet. Ob allerdings die Föten auch in dieses Futter gedreht werden, will ich damit natürlich nicht behaupten.


PS: dem Hersteller kann ich keinen Vorwurf machen, da die Deklaration soweit korrekt ist, auch wenn ihre Bedeutung sich evtl. nicht jedem Käufer erschließt.


Ich auch nicht, das war oben mit der Formulierung - die etwas schief war - gemeint. Er hat ordnungsgemäß deklariert.
Viele Grüße
Dieter

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Re: AW: Barf vs. Reinfleischdose

Beitragvon Shnarph » 29.06.2014, 08:48

Ich möchte noch kurz anmerken, dass ich das Futter nur als Zwischenlösung geholt hatte und es auch nicht für den Dauergebrauch nehmen würde.
Aber erfahrungsgemäß könnte ich da bei Kritzel jedes beliebige Dosenfleisch einsetzen, z.B. auch Rinti. Da haben wie dieselben Erfahrungen gemacht.
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Re: Barf vs. Reinfleischdose

Beitragvon chino » 29.06.2014, 08:58

Hallo,

hast du es schon mal DAMIT versucht?

LG
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Re: Barf vs. Reinfleischdose

Beitragvon Shnarph » 29.06.2014, 10:30

Nein, noch nicht. Aber da wir ja jetzt in nächster Zeit nicht in den Urlaub fahren, brauchen wir da vorerst keine Alternative.

Werde ich mir mal abspeichern. :wave:
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