Für Hunde giftige Lebensmittel

Tipps und Anregungen zu Gesundheitsfragen können und sollen keinen Tierarztbesuch ersetzen!

Für Hunde giftige Lebensmittel

Beitragvon chino » 22.11.2015, 20:29

Hallo,

zur Abwechslung mal nicht als Liste, sondern als Video von einem TA:



LG
Andrea
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Re: Für Hunde giftige Lebensmittel

Beitragvon chino » 25.03.2017, 09:19

Weintrauben: Tödliche Gefahr – aber nicht für jeden Hund

Immer wieder geht die Botschaft durchs Netz: „Weitrauben und Rosinen sind tödlich-giftig für Hunde.“ Stimmt das wirklich? Hypothesen gibt es viele, doch die Gründe sind nicht eindeutig geklärt: Tanninintoleranz, Belastung der Früchte mit Schwermetallen, Pestiziden oder Pilzgiften, zu viel Zucker oder Vitamin D. Bewiesen ist: Nicht alle Hunde leiden darunter.

Von Henrik Hofmann

Die britischen Giftzentrale für Veterinärmedizin in London hat vor einigen Jahren die Daten von 169 Hunde ausgewertet. Ziel war es, die gefährliche Dosis zu ermitteln und auch effektive Behandlungsmöglichkeiten zu identifizieren. Die Tiere hatten zuvor bis zu zwei Kilogramm Weintrauben, Rosinen und Sultaninen gegessen.

101 Hunde blieben symptomfrei, 68 entwickelten klinische Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Apathie und akutes Nierenversagen. Von ihnen erholten sich 50 wieder vollständig, ein Hund erkrankte chronisch. Aber es starben auch 13 Tiere starben und vier mussten eingeschläfert werden – zwei davon jedoch wegen anderer Erkrankungen.

Symptome eines Nierenversagens wie Oligurie, Anurie, Polydipsie, Proteinurie und erhöhte Nierenwerte wurden bei 13 der 15 wegen der Vergiftung verstorbenen Hunde festgestellt, aber nur bei vier der wieder gesundeten Tiere. Es bestand zwar ein Zusammenhang zwischen der aufgenommenen Menge an Trauben mit der Schwere der Symptome. Manche Hunde blieben allerdings selbst nachdem sie ein Kilo Rosinen gefressen hatten symptomfrei.

Hund sind unterschiedlich empfindlich
Die Autoren vermuten, dass die Empfindlichkeit gegenüber Weintrauben und Rosinen innerhalb der Hundepopulation unterschiedlich ist. Eine Weintraubenvergiftung können bereits bei Aufnahme von 10 g Weinbeeren pro kg/Körpergewicht (KGW) beziehungsweise weniger als 2,8 g Rosinen pro kg/KGW auftreten. Auch der oft in abgeernteten Weinbergen ausgebrachte Trester kann eine Vergiftung verursachen.

Jutta Schmidt züchtet Australien Cattledogs. Ihre Tiere sind lebender Beweis, dass Trauben nicht für alle Hunde giftig sind. „Wir bauen auf 30 Hektar Wein an. Es ist einfach unmöglich, die Hunde von den Trauben fern zu halten,“ sagt Schmidt. Im Video ist zu sehen, wie einer ihrer Hunde kiloweise Trauben vertilgt.

Symptome
Erbrechen und/oder Durchfall
Bauchschmerz
Apathie
Appetitmangel
Veränderte Blutwerte, v.a. Ca, Phosphat, Creatinin, Harnstoff
Dehydratation
Oligurie (ungenügender Harnabsatz)
Anurie (kein Harnabsatz)
Nierenversagen bis hin zum Tod

Die Sterblichkeitsrate bei betroffenen Hunden beträgt bis zu 50 Prozent. Pathohistologisch zeigen betroffene Tiere Nekrosen der Nierentubuli.

Therapie-Empfehlung
Die besten Ergebnisse in der Therapie wurden erzielt, wenn die Patienten möglichst früh beim Tierarzt vorgestellt wurden. Dann sollte man sie zum Erbrechen bringen. Berichte in der Literatur legen nahe, dass die Früchte eine besonders lange Verweildauer im Magen haben. Ebenfalls empfohlen wird die wiederholte Eingabe von Aktivkohle, da diese an die Früchte bindet.

Emetika (erbrechen lassen)
Aktivkohle
aggressive Flüssigkeitstherapie incl. Diurese
evtl. Dialyse

Je nach Schwere der Symptome ist eine aggressive Flüssigkeitstherapie nötig, eventuell in Begleitung von Diurese, um den Urinabsatz zu fördern. Die Nierenfunktion muss engmaschig überwacht werden. Ebenfalls wirksam – aber nicht immer zu bezahlen und nicht in allen Praxen durchzuführen – sind die Hämodialyse und die Peritonealdialyse.

In der von den Briten ausgewerteten Datenbank fallen auch zwei Fälle von akutem Nierenversagen bei Katzen und ein Todesfall bei einem Frettchen nach Aufnahme von Weintrauben auf. Also ist auch bei diesen Tierarten Vorsicht geboten. Bis die genauen Zusammenhänge geklärt sind, sollten Besitzer auf jeden Fall spätestens dann zum Tierarzt gehen, wenn ihre Tiere erste Symptome zeigen.
Quellen:
Journal of Veterinary internal Medicine
cabDirect
Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz

Quelle
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