Neues Zeckenmittel?

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Re: Neues Zeckenmittel?

Beitragvon chino » 01.06.2014, 12:13

Hallo,

dieses Jahr hilft offenbar gar nichts.
Wir sind ja hier in einer auf jeder Zeckenkarte als tiefdunkelrot markierten Zone und somit eine Menge gewöhnt. Aber was da im Augenblick los ist, das spottet jeder Beschreibung. :headbang:

Für gewöhnlich packe ich irgendwann Mitte März die erste Ladung Ex-Spot auf den Hund, danach alle 6-8 Wochen eine weitere Ladung, abhängig davon, wie viel er im Wasser ist (verkürzt die Wirkdauer). Nach spätestens 48h hat sich das Zeug auf/im gesamten Hund verteilt und hält für die o.g. Zeit sämtliche Saugbiester fern. Diesmal war eine Woche nach dem ersten Auftragen noch immer Viechzeugs zu finden. Dann folgte eine Phase von knapp vier Wochen, wo ich keine Zecke AM Hund fand, danach ging es wieder los. Also habe ich "nachgeschossen", früher als sonst. Derzeit finde ich etwa alle 3-4 Tage so ein Monster. Extrem unbefriedigend, aber immer noch besser als ohne Chemiekeule.

Schwarzkümmelöl ist eine denkbare Ergänzung, vielleicht hilft uns das dieses Jahr aus der Misere.

LG
Andrea
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Re: Neues Zeckenmittel?

Beitragvon chino » 25.03.2017, 10:17

KNOBLAUCH gegen ZECKEN?

Im 7. Teil unserer ZECKEN-Serie geht es um eine die vermeintlich natürlich eierlegende Wollmilchsau in Form der Knoblauchs.

Jeder darf hier seine sachliche Meinung schreiben, aber erst nachdem er den gesamten Text gelesen hat. Denn dann sollten Aussagen wie "meiner kriegt das ständig und lebt immer noch" o.ä. echt überflüssig sein.

Es hält sich krampfhaft der Irrglaube, dass Knoblauch zuverlässig gegen diverse Parasiten und Krankheitserreger schützen und dabei vollkommen ungefährlich sein soll - z.B. gegen Zecken, Flöhe, Würmer und zeitweise auch Tollwut.... So, das erstmal sacken lassen.

Fakt ist, dass Knoblauch (Sativum allium) genauso wie Bärlauch zu den Lauchgewächsen gehört und giftige Stoffe für Hund und Katze enthält. PUNKT!
Diese schwefelhaltigen Verbindungen bewirken bei Hunden u. Katzen eine sogenannte Hämolyse - das bedeutet, dass rote Blutkörperchen zerstört werden. Dem Mund des klugen Schweizer Arztes Paracelsus entfuhr aber schon lange vor unserer Zeit einmal der gern zitierte Satz: "Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei." Auch PUNKT. Nochmal sacken lassen.

So gibt es folgende "offizielle" Dosisangabe zum Knoblauch:
Toxische Dosis für Hunde bei 5g/kg Körpergewicht ganzer Knoblauch oder 1.25 ml/kg Körpergewicht Knoblauchextrakt während 7 Tagen (Lee et al., 2000; Means, 2002)
Hmmm. Das ist schon 'ne Menge, die man da verfüttern müsste, um laut dieser Studie in den toxischen Bereich zu kommen...
ABER es gibt einige klitzekleine Haken an diesen pauschalisierten Angaben:
1. gibt es bei jedem Wirkstoff individuelle Schwankungen (tatsächlich auch bei den Natürlichen) - so braucht mancher Patient bis zu Symptomen schon deutlich weniger
2. das Fehlen von Symtomen bedeutet nicht, dass er/sie trotzdem gesund ist
3. es gibt meines Wissens nach keine seriöse Studie, die die vermeintlichen Abwehrmechanismen belegt (eine skandinavische ‘Soldaten-Studie‘ konnte da auch nicht überzeugen)
4. mit frei verkäuflichen Medikamenten, die hohe Knoblauch-Konzentrationen aufweisen, kommt es leider schneller als gedacht zur "Überdosierung" - leider schon selbst bei Patienten erlebt...

Daher rate ich jedem, der nur das Beste für seinen Liebling will, TÄGLICH seine Familienmitglieder (egal ob mit oder ohne Fell) in den warmen Jahreszeiten nach Zecken abzusuchen. Oder anderweitig vorzubeugen.
Beispielsweise soll Kokosöl IM FELL helfen - dazu erreichen mich zwar von Herrchen/Frauchen immer wieder gegenteilige Meldungen, aber dafür ist es definitiv ungiftig.

Dass es synthetische Wirkstoffe zur Zeckenprophylaxe gibt dürfte jedem klar sein - darauf soll hier aber mal nicht eingegangen werden. Genauso wenig wie auf Impfungen, BARF oder sonstige Dauerthemen - auch wenn's Vielen schwerfallen wird... ;)

Jedem Leser sollte nach der Berichterstattung über mögliche zeckenübertragene Erkrankungen der letzten Tage (u.a. Anaplasmose oder Babesiose) klar sein, dass man etwas tun muss!
Was im Einzelfall aber das Vernünftigste ist bleibt jedem Halter selbst überlassen.

Zur Vollständigkeit die möglichen SYMPTOME einer Intoxikation durch Knoblauch: Erbrechen, Durchfall, Schwäche, gesteigerte Atemfrequenz, gesteigerte Herzfrequenz, Blutarmut, Gelbsucht, blutiger Urin, ...

Nur weil etwas natürlich ist muss es noch lange nicht ungefährlich sein!

Übrigens hatte mein früherer Hund auch kaum bis keine Zecken - und das ganz ohne Chemie. Auch kein Knoblauch. Denn tatsächlich gibt es da individuelle Unterschiede. Manche ziehen die Biester an wie ein Magnet und Andere scheinen nicht zu "schmecken". Obwohl Zecken den Geruch von Knoblauch tatsächlich nicht mögen, (wer tut das schon?), ist das gesamte Duftspektrum eines Säugetieres ausschlagend wie appetitlich es auf Zecken wirkt...

Quelle
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Re: Neues Zeckenmittel?

Beitragvon THT » 25.03.2017, 23:56

Wir kommen mit pflanzlichem Spot On aus. Beide brauchen es nur 3-4 mal im Jahr.


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