Erfahrungen mit Hundetrainern........

Tipps und Anregungen zu Erziehungsfragen

Erfahrungen mit Hundetrainern........

Beitragvon gabi » 21.09.2013, 20:41

Na dann will ich auf vielfachen Wunsch mal von meinen Erfahrungen mit den Trainern berichten..............
Zur Vorgeschichte:
Wir haben Hachiko als Welpen gekauft, von Anfang an war es/er schwierig. Er tobte ohne Unterlass, schien nie zu schlafen oder zu Ruhen. Er zwickte, nein er biss allen kräftig in die Achillesferse, er klaute alles, was nicht angetackert war........... Er klaute und zerstörte nicht nur, er fraß alles auf, allerdings hat sein Magen das gut verkraftet.
Auf normale herkömmliche bekannte Methoden reagierte er nicht, im Gegenteil, er wurde immer wilder und biss immer kräftiger zu.
Wir wußten, dass die Rasse nicht so einfach ist und wollten alles richtig machen, also haben wir uns auch gleich in einer Welpenschule angemeldet.
Wir haben den Hacki am 16.10.10 geholt, am 02.01.11 hatten wir die 1. Welpenschulen-Stunde - und unsere 1. Trainerin - ach nee, schon bevor wir dort hin gingen, hatten wir eine hier. ich machte mir damals schon große Sorgen, weil er so garnicht ansprechbar war, auf nichts reagierte, ich hatte schließlich ja auch die Kids hier. Diese Trainerin fand unseren Hacki "normal", das wird schon, ich sollte sicher auftreten, und ihn auf den Boden drücken. Das hat sie mir dann gezeigt, auch den "Schnauzengiff" - beides machte ihn noch wilder, es schien, als wenn er alles als tolles Spiel sah...........

So also die Welpenschule, die Trainerin Nr. 2
8 Welpen, alle kleiner - außer einem Dalmatiner. Alle saßen völlig ruhig neben ihren Leuten, Hacki hing an der Leine und kläffte und tobte....... Ich sollte auf die Leine treten und ihn ignorieren - funktionierte nicht
Wir haben dann "normale" Übungen gemacht, nen Stück in den Wald gelaufen, Hunde los gemacht und zurückgerufen - bei allen klappte es, nur bei unserem nicht.......Die Trainerin kam dann auch zu uns nach Hause, Hachiko sprang jeden an, mit Karacho, er war schon ziemlich groß und sehr kräftig, er hatte eine unerschöpfliche Ausdauer, wir hatten inzwischen einen Kennel angeschafft, weil ich mich nicht mehr traute, den Hund frei in der Wohnung laufen zu lassen, wenn die Kids hier waren, in diesem Kennel kläffte er wie ein Verrückter, wir waren schon ziemlich verzweifelt. Sie stand ne Weile (fassungslos ???) vor dem Hund, amüsierte sich über die Angst meiner Tochter, die damals anwesend war und riet uns dann, eine laut klappernde Dose nach ihm zu werfen um ihn aus seinem "Wahn" zu holen. Beim ersten Mal erschrak er sich, dann fand er es toll :giggle: Dann der Junghundkurs, jetzt wurde es ernster. Vernünftig an der Leine laufen, Richtung wechseln, dem Hund vorher nicht sagen, dass wir umdrehen, er soll auf seinen Führer achten - alle Hunde lernten das gut - Hacki nicht. Die anderen waren schon viel weiter, da trabte ich immernoch mit Hachiko am Rand des Feldes auf und ab, er scherte sich nen sch....... um mich, um die Leinenführigkeit und überhaupt. Ich sollte ihn mit Fußtritten in die Flanken "aufmerksam" machen
Daraufhin war dann die Zusammenarbeit mit dieser Trainerin beendet.............

Fortsetzung folgt.
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Re: Erfahrungen mit Hundetrainern........

Beitragvon Getier » 21.09.2013, 23:49

Boah, Gabi - was gibt es bei euch denn für Spezis? :shock:

Das mit dem Ignorieren ist ne super Sache - ich war (damals 13 oder so, viel gelesen, Boomer knappe 12 Wochen alt) der festen Überzeugung, schlechtes Verhalten wird von mir ignoriert - irgendwann hört er dann schon auf.
Ja, öhm, nein, tat er nicht - meine Trainerin hat dann irgendwann ganz seltsam geguckt und mich gefragt, was ich da eigentlich mache. Und ich ganz stolz: Ich ignoriere schlechtes Verhalten!

Antwort kam prompt, ganz trocken: Du siehst aber schon, dass er da gerade einen Heidenspaß hat, oder?
Ich: Ja, klar.
Trainierin: Gut, dann wissen wir ja jetzt, wie störend der Hund das Ignorieren empfindet.
Ich: :oops: :facepalm: :fallover:
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Re: Erfahrungen mit Hundetrainern........

Beitragvon Xafira » 22.09.2013, 05:45

:shock: :shock:
Das ist ja ein Griff ins Klo nach dem anderen! :shock:

Runterdrücken, Schnauzgriff, Rappeldose, Tritt in die Flanken - das ist ja fast die komplette Bandbreite...
Bei so einem jungen Hund - unglaublich! :shock:

Ich bin ja kein typischer Wattebauschwerfer, ich mach klare Ansagen und die sind dann Gesetz, aber wenn ich das so lese, dann bin ich schon irgendwie schockiert. :shock:

Natürlich gibt es solche bei uns auch - wobei man hier das mit dem Problemverhalten und den Hunden nicht so wirklich eng sieht - wird der Hund halt erschossen statt mit ihm trainiert.
Wir hier sind - was Hundesport, Hundehaltung und Hundeausbildung betrifft sehr steinzeitmäßig, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Aber die Hunde sollen vielfach einfach nur nicht auffallen, der Rest ist egal.

Doch habe ich gerade in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass der Hund auf positive Art und Weise quasi "zu Tode" therapiert wird. Alles wird geclickert oder sonst irgendwie mit einem Markersignal versehen, der Hund kann und darf kaum noch selbst entscheiden, wird in ein Schema gepresst... Ja, natürlich mit positiven Methoden, aber macht es das besser?
Wenn man Hundesportlern vorwirft, sie würden Kadavergehorsam des Hundes bevorzugen und viele dieser Positiv-Leute nicht anders handeln, es nur anders aussehen lassen? :sorry:

Sorry, ich schweife ab. :shock:

Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht, Gabi!
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Re: Erfahrungen mit Hundetrainern........

Beitragvon Marie » 22.09.2013, 16:36

Hm, hast du auch mal überlegt, dass der Fehler, warum dein Hund abdreht, bei dir liegt? Ich meine das nicht böse, aber gerade wenn du weißt, was für eine Rasse er ist und dann steht im ersten Satz, dass er nicht ruhen konnt .. sorry, da gehen bei mir direkt die Alarmglocken an. :oops: Hab ja die gleiche Rasse hier neben mir sitzen. ;)
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Re: Erfahrungen mit Hundetrainern........

Beitragvon Xafira » 22.09.2013, 16:54

Von der wir immer noch gespannt auf Fotos warten. ;)

Abgesehen davon ist es gar nicht so selten, dass die typischen Arbeitsrassen das Ruhen erst lernen müssen - Welpen sind wie kleine Kinder, die wissen selten, wann sie genug oder zuviel haben.
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Re: Erfahrungen mit Hundetrainern........

Beitragvon Getier » 22.09.2013, 16:55

Marie hat geschrieben:Hm, hast du auch mal überlegt, dass der Fehler, warum dein Hund abdreht, bei dir liegt? Ich meine das nicht böse, aber gerade wenn du weißt, was für eine Rasse er ist und dann steht im ersten Satz, dass er nicht ruhen konnt .. sorry, da gehen bei mir direkt die Alarmglocken an. :oops: Hab ja die gleiche Rasse hier neben mir sitzen. ;)

Na ja, "Fehler bei dir" ist immer leicht gesagt - auch solche oder gerade solche Rassen müssen viel ruhen und nicht pausenlos bespaßt werden.
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Re: Erfahrungen mit Hundetrainern........

Beitragvon gabi » 23.09.2013, 06:56

Das ich was falsch mache, nicht die richtige Sprache" spreche, war mir schon klar, sonst hätte ich ja nicht ständig versucht, mir Hilfe zu holen...............

So, beim 1. Post ist mir ein Fehler unterlaufen, Hacki ist im Oktober geboren, wir haben ihn am 16.12.gekauft und sind dann direkt nach den Feiertagen in diese HuSchu

Inzwischen sind wir im April/Mai 2011 - im Rückblick eine superschwierige Zeit...........
Meine Tochter nebst Enkeltochter war in den Osterferien hier eingezogen, sie war physisch und psychisch ziemlich krank und konnte nicht mehr allein mit dem Kind (6 Jahre zu dem Zeitpunkt) wohnen.
Also ziemlich enge Wohnverhältnisse und den durchgeknallten, nicht zu bändigenden Hacki......
Meine Tochter hatte panische Angst vor ihm, weil er soooooooooooooo wild war und das übertrug sich natürlich auch auf meine Enkeltochter.
Die beiden kamen sogar mit zur HuSchu, weil sie sich von der Trainerin Tipps für den Umgang holen wollten - sie wurden beide mit einer Klapperdose ausgestattet :xlol:
Im Nachhinein ist das schon lustig, aber damals war ich ziemlich verzweifelt............
Hachiko wurde oft in einen "Käfig" gesperrt, das war ein Hasenauslauf, natürlich kläffte er ohne Unterlass, wenn er dachte, dass er was Interessantes verpasst - und das war oft so...........
Wenn wir drinnen waren, ließen wir ihn in den Garten, wenn wir draußen waren, blieb er drinnen - total blöd, aber damals einfach nicht anders händelbar, es wurde (natürlich) immer schwieriger mit ihm, er zerstörte alles, er kläffte, er sprang uns permanent an, er zwickte immer noch in Beine und Klamotten, er hing permanent in der Leine, er war nen gutes halbes Jahr alt und ich konnte ihn kaum noch halten.
Meine beiden Mädels fuhren im Sommer mit einer Freundin auf unseren Campingplatz - ich hatte etwas Ruhe und suchte mir wieder nen Trainer, mir war inzwischen klar, dass ich nur auf Einzelunterricht setzen konnte.
So kam also das 1. Mal ein Herr ins Spiel, Trainer NR. 3 - im Internet hoch gelobt, von einer Userin in einem Hundeforum empfohlen - musste ja gut sein :d

Also Nr. 3 sah sich meinen Hachiko erstmal an (sogar kostenlos) und fand ihn toll - ein urwüchsiger toller Hund, der sich noch benimmt, wie sich ein Hund benehmen sollte :shock:
Wir hatten ihn inzwischen oft in die Laube auf unserem Grundstück gesperrt, Hacki war nicht familienkompatibel, wir wußten uns nicht anders zu helfen, ich fand das fürchterlich........ Trainer Nr. 3 fand das super, Hunde müssen zwischendurch in den Zwinger (oder in ein extra Zimmer oder eben in die Laube). Wenn man sie dann wieder raus läßt, orientieren sie sich besser am Halter. Auf meinen Einwand, dass ich das selber gräßlich finde, dass man doch am Verhalten des Hundes arbeiten müsse und das doch der Hund mit uns im Haus ein friedliches schönes Leben führen sollte, meinte er, dass ursprüngliche Hunde halt nicht so wären, eben keine Schoßhunde, die sich auf der Couch kraulen lassen, sondern Wachhunde, die tagsüber eingesperrt wären und nachts Haus und HOf hüten, ich solle mir das mal vor Augen führen. Natürlich ginge es nicht, dass er in unserem Garten unsere Kinder jagen würde, aber das bekämen wir schon hin (ein Widerspruch in sich, er sollte ja tagsüber eingesperrt sein - aber das fiel mit damals gar nicht auf).
Er kam dann beim 2. Training mit einem Stachelhalsband an, kurzer Ruck und Kommando - und der Hund funktioniert........
Ich hab das Ding sogar hier behalten und kurz ausprobiert, ich hab es aber trotz aller Verzweiflung nicht fertig bekommen, dran zu rucken, wenn Hachiko in die Leine stieg und das machte er ständig, schienen ihn die Stacheln gar nicht zu stören, ich hoffe, dass er sie durch sein dickes fell gar nicht gemerkt hat :oops: - so hatte sich das mit diesem Trainer auch wieder erledigt.............

Ich bin dann mit Hachiko zum TA, er sollte ihn durchchecken - irgendwas musste ja die Ursache für dieses Verhalten sein, der Arzt untersuchte ihn und meinte, er wäre topfit, manche Hunde wären eben so und eben auch als Familienhund nicht tragbar, ER würde ihn einschläfern, ich solle mir das mal überlegen, vermittelbar wäre er ja nicht - und so hatte sich das mit diesem TA auch erledigt

Hachiko kläffte inzwischen da drüben in der Laube, die Nachbarn regten sich auf. Er hatte irgendwann in der Zwischenzeit in einer Nacht mind. 5 Paar Schuhe meiner Enkelin gefressen - und ich meine gefressen!!!!!

Nach ratlosen weiteren Monaten kam Trainer Nr. 4, wieder ein Mann. Er wurde als Problemhund - Therapeut gepriesen, der auch bissige Hunde wieder auf den WEg gebracht hätte, Hacki hatte zwar noch nicht gebissen, reagierte aber schon manchmal sehr massiv, wenn wir versuchten, uns durchzusetzen.......... Er war immernoch total hibbelig, kam überhaupt nicht zur RUhe - ich war immernoch total verunsichert, brauchte er mehr Ruhe oder mehr Beschäftigung - und ich hatte natürlich nen schlechtes Gewissen, weil er meiner Meinung nach viel zu oft weg gesperrt wurde...........

Also Nr. 4, kam und sah sich den Hund an, er war der Meinung, dass wir schon mal zu viel hier rumliegen hätten - auf meiner Anrichte lagen nen paar Kastanien und so Krams - es war inzwischen Herbst - nichts essbares im herkömmlichen Sinne von Lebensmitteln, Deko halt. Das würde den Hund zum Klauen animieren. Wegsperren geht gar nicht - weiß ich, aber was soll ich machen? Auf die Couch geht gar nicht, als erster durch die Tür geht gar nicht, zerren an der Leine geht gar nicht (danke für die Erkenntnis, unter anderem deshalb bist du hier), er unterzog Hachiko einem "Test" in dem er versuchte, ihn zu ärgern - Hacki fand alles lustig :oops: (wenn ich das so lese - was musste der arme Hund alles erdulden). Nr. 4 bescheinigte uns, dass der Hund nicht aggressiv wäre, sondern nur übermotiviert und unerzogen, er würde niemals nicht zubeißen. Das war widerrum gut zu hören, meine Tochter wohnte immernoch hier - ob es sie beruhigt hat, weiß ich nicht...........
Ich wohne hier, ich kann doch nicht auf jegliche Deko verzichten, weil der Hund das klaut???
So, Nr. 4 wollte dann sehen, wie Hachiko sich auf fremdem Terrain benimmt, er hatte nen Platz am anderen Ende der Stadt und dann noch außerhalb, sehr schwer zu erreichen von hier aus, aber ich bin dann mit Hacki dort hin, mein Hund war dort genauso wie hier, total aufgedreht, über alle Hindernisse und durch alle Schikanen - da waren einige Agility-Geräte aufgebaut, nicht abrufbar, nicht klein zu bekommen. Als wir ihn dann endlich wieder eingefangen hatten, gingen wir nen Stück die Straße lang, auf so einen Vorstadtbahnhof, und nen gutes Stück Straße entlang. Hachiko zog und zerrte bei dem Männlein an der Leine (das war so ein abgebrochener 1,60 Mann :d :d ), ich nebenher und mein Sohn hinterher, Nr. 4 ruckte und zuppelte an der Leine - Hacki beeindruckte das überhaupt gar nicht.

Nach dieser Stunde meinte der Trainer dann, er wäre der Meinung, dass wir mit diesem Hund nicht klar kämen, ER würde dazu raten, ihn einzuschläfern - und so hatte sich NR. 4 dann auch erledigt.................

Fortsetzung folgt
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Re: Erfahrungen mit Hundetrainern........

Beitragvon Ginelli » 23.09.2013, 07:51

Ich bewundere dich dafür, das du das so lange mit den "Trainern" probiert und Hacki nicht aufgegeben hast.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
Lieber Gott, gib mir die Weisheit - einige Mensche zu verstehen, die Geduld- sie zu ertragen, die Güte- ihnen zu verzeihen.
...aber bitte gib mir keine Kraft- denn wenn ich Kraft habe, haue ich ihnen eine rein!
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Re: Erfahrungen mit Hundetrainern........

Beitragvon gabi » 23.09.2013, 09:28

oh ja, es wurde noch "besser"........, aber der Reihe nach.....

Ich bin dann mit dem Hund zu einer Tierheilpraktikerin, ich dachte, ich könnte ihn mit irgendwelchen Homöopathischen, natürlichen Kügelchen zur Ruhe bringen. Die Dame war allerdings auch bloß ratlos......

Es war wohl Februar oder März 2012, Hacki also inzwischen 1, 5 Jahre alt.
Meine Tochter war Ende Januar wieder in eine eigene Wohnung hier in der Nähe gezogen und der Alltag kehrte so langsam wieder ein.
Hachiko durfte wieder ins Haus, es ging einigermaßen, wir fanden "unseren" Weg.
Wenn die Kinder da waren(ich arbeite als Tagesmutter mit 5 kleinen Kinder zu Hause), sperrte ich ihn in einen extra Raum, damals das Bad, da konnte er am wenigsten zerstören. Klobürste, Klopapier, Handtücher und Seife nahm ich mit raus....... Wenn sie weg waren, blieb er "frei", solange wir alleine waren, ging das dann auch ganz gut. War mein Mann zu Hause, setzte Hacki sich meist provokativ vor uns und kläffte uns an. Er sprang meinen Mann an, er versuchte an ihm zu rammeln, er zwickte in den Arm, in die Hose. In den meisten Ratgebern steht IGNORIEREN, geht irgendwann nicht mehr, er wurde ja dadurch immer aufdringlicher. Ihm schon bekannte Kommandos befolgte er in diesen Situationen nicht mehrer und wenn überhaupt, hörte er nur auf mich, ich musste also jedesmal aufspringen und meinen Mann (und jeden anderen, der durch unsere Wohnung wollte) retten , also wieder eingesperrt....... :?

Es muss dann im März gewesen sein, als Hachiko das 1. Mal richtig gebissen hat (obwohl Nr. 4 das ja gänzlich ausgeschlossen hatte):
Er klaute aus der Mülltüte im Zimmer meines Sohnes nen Döner-Rest in Alufolie gewickelt und stürmte davon - ich hinterher. Er sollte 1. nicht die Belohnung für das Klauen bekommen und er sollte 2. die Alufolie nicht fressen. Ich also hinterher um ihm das Päckchen ab zu nehmen - und er schnellt nach vorne und beißt zu, kräftig und ohne weitere Vorwarnung. Es war ein böser Schmerz, ich blutete wie ein abgestochenes Kalb, ich ließ Hund Hund sein und verarztete erstmal meine Hand.............. Ich war stinkig, weil der Hund nun doch den Döner samt Alufolie fraß, ich war stinkig, weil er MICH gebissen hatte, ich war stinkig weil er überhaupt gebissen hatte. Ich war ängstlich, dass er noch jemanden anders beißt (ich hab als Tagesmutter jeden Tag 5 kleine Kinder hier), ich war ängstlich, dass er das Beißen jetzt öfter einsetzt, wenn er sich durchsetzen wollte.........
Ich war total verunsichert, MUSS ich ihn nun doch abgeben??? Wo sollte er hin??? Auf immer und ewig ins Tierheim, der wäre doch nicht zu vermitteln??? Doch einschläfern??? Weil ICH nicht mit ihm klar kam - was kann der Hund dafür??? Birgit hatte sich dann angeboten, ihn zu nehmen, das war mir damals ein Rettungsanker, Birgit, nochmal danke dafür :-) :<3: :<3:

Wie ihr wißt, hab ich ihn (natürlich) behalten

Hachiko war wie immer, kuschelte gerne, ließ sich kraulen, ich hab noch nie so ein Schmusemonster gehabt. Er war unruhig wie immer, er klaute wie immer, ich versuchte, ihm dazu keine Gelegenheit zu geben - wie immer. WENN er denn doch was erwischte, hab ich ihn gelassen, gar nicht reagiert - und das mach ich heute noch.........

Aber es MUSSTE was passieren, also wieder auf die Suche gemacht und auf Anraten unserer neuen Tierärztin Nr. 5, eine Verhaltenstherapeutin eingeschaltet. Die hörte sich am Telefon erstmal unser Leid an und kam dann zur Annamnese, die mich schon mal 300 Euronen gekostet hat.......
Sie guckte sich den Hacki hier sehr ausführlich an, bemerkte dies und jenes, wußte auch, ohne dass ich es erzählt hatte, was mir die Trainer so geraten hatten, das wäre typisch.
Sie stufte Hachiko dann als "hyperaktiv" ein - der Gedanke war mir auch schon gekommen. Ich arbeite mit Kindern und der Hund benahm sich nicht anders als ein hyperaktives Kind........ Ich weiß, man soll Tiere und Menschen nicht vergleichen oder Tiere mit menschl. Verhaltensweisen vergleichen - trotzdem macht man das ja ab und an, ich jedenfalls :-)

Sie erklärte mir sein Verhalten, er hätte ein Gewitter im Kopf, er wäre total überfordert, er könne nicht zur Ruhe kommen, wenn er nicht in den Schlaf findet, er findet allein nicht in den Schlaf. Sie erklärte mir noch einige wissenschaftliche Dinge, die ich schon wieder vergessen hab, jedenfalls dachte ich, sie hätte es echt drauf, war ja auch teuer genug...............
Sie fand das wegsperren ganz gut, ich sollte ihm einen Kennel (aus ihrem Shop) kaufen, damit er einen festen Platz hätte, an dem er auch nichts zerstören könnte, er würde so zur Ruhe gezwungen.
Ich sollte vom frischen Fleisch auf Trockenfutter (aus ihrem Shop) umsteigen, damit ich ihn nur noch aus der Hand füttern könnte, er müsse merken, dass ICH diejenige wäre, die sein Futter verwaltet (ich glaube, das wußte er auch so, schließlich geb ich ihm seinen Napf). Ich sollte ihn mit Psychopillen füttern und ein 10-Stunden-Paket bei ihr buchen, für 1000 Euro!!!!! für 450 min!!!, die Hälfte der Stunden sollte hier zu Hause und die andere Hälfte irgendwo im Umland auf ihrem Gelände statt finden. Also auch noch kräftig Bezingeld dazu.
Sorry, ich hatte schon viel in den Hund investiert - aber 1000 Euro für 10 Stunden waren mir echt zu viel. die Psychopharmaka haben mir auch nicht gefallen, ich hab mit unserer TÄ gesprochen, die hat mir auch abgeraten, da der Hund ja eigentlich nen sehr freundliches Wesen hätte, er hat ein tolles Minenspiel, er freut sich und ist freundlich zu jedermann, die Pillen könnten sein Wesen verändern - eigentlich nur ins negative. Natürlich würden sie dazu führen, dass er erstmal ruhiger würde, trotzdem riet sie ab. Da ich sowieso ein ungutes Gefühl bei der Sache hatte, ließ ich es also.
Ich bin heute noch unsicher, ob diese Dame es "geschafft" hätte, sie schien kompetent - aber schlichtweg zu teuer...........
Auch hier kam allerdings der Rat, den Hund nicht auf die Couch zu lassen, ihm den Zutritt zu einigen Zimmern zu verwehren, ihn nicht als ersten durch die Tür gehen zu lassen........

Ich hab allerdings auf ihr Anraten nen Kennel gekauft - nicht in ihrem Shop - und den in unser Schlafzimmer gestellt, Hacki eingewöhnt und ihn dann, wenn die Kids morgens kommen, da rein geschickt - Tür zu. So konnte er meine Schlafstube nicht auseinander nehmen, hatte einen festen Platz und seine Ruhe. Das funktionierte erstmal ganz gut.
Ich hab die Sache mit dem Trockenfutter (gegen meine Überzeugung) ausprobiert, aber 1. verträgt Hacki das nicht, er kratzt sich ständig und er k........... mind. 5mal soviel, wie sonst, 2. wurde er total wuschig, weil er ständig Hunger hatte und fressen war sowieso so wichtig für ihn. Wenn ich dann das TroFu in der Tasche hatte, drehte er völlig durch, konnte sich überhaupt gar nicht mehr konzentrieren, sprang mich oft an und versuchte, an die Tasche zu kommen.............. Ich hab ihm dann morgens erstmal nen Teil gegeben, mit dem restlichen Teil den Tag über gutes Verhalten belohnt und den Rest am Abend..................
Irgendwie kam ich mit der theoretisch total einsichtigen Methode aber gar nicht klar.
Ich sollte gutes Verhalten belohnen, also in erster Linie, wenn er sich ruhig verhielt - aber wenn ich dann, wenn er denn endlich mal ruhig irgendwo lag, anfing ihn mit Futter zu belohnen, wars ja schon wieder nichts mit Ruhe, ich hab seine Ruhephase ja unterbrochen.............
Klar, ich konnte ihm was geben, wenn er vernünftig an der Leine lief, wenn er nicht bellte usw.
Insgesamt funktionierte das bei Hacki aber nicht, weil er durch das rationierte Futter wieder stärker aufdrehte.............

Dann im Sommer der Versuch mit Nr. 6, ein Hundeverein, der Training für alle Hunde anbot.
Wir kamen inzwischen zurecht, der Tagesablauf hatte sich eingespielt, ich war (und bin) nicht total zufrieden, weil Hacki ja immernoch "weg gesperrt" werden musste, aber scheinbar ging und geht es nicht anders. Er stieg allerdings immernoch sehr gerne in die Leine, DAS wollte ich jetzt gezielt angehen.
Also mit Bus und Straßenbahn mal wieder quer durch die Stadt zum Platz des Vereines.
Na die waren drauf....... Der Vorsitzende und Oberguru hatte seinen Hund an der Seite im Gebüsch an einem Strauch festgemacht, der tobte da und kläffte - er war wohl total unverträglich mit anderen Hunden.........
Ich sollte mit Hacki (und 3 anderen anwesenden Mensch-Hund-Gespannen) einige Leinenführigkeitsübungen machen, das klappte super. Ich hatte mit ihm ja schon viel geübt und theoretisch klappte das, wenn dann halt nen "doofer" Hund kam, hat Hacki alles vergessen..............
Ich bekam dann gute Tipps - ich sollte nen Stachelhalsband kaufen, ich sollte ne Kette kaufen, um die nach ihm zu werfen, Hund auf der Couch? kuscheln? auf gaaaaaaaar keinen Fall, hab ich denn keinen Zwinger??? - ich war schon einiges gewohnt, ich ging dann gaaaaaaaaaaaaaaanz schnell wieder nach Hause :headbang: , das war es dann mit Nr. 6
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Re: Erfahrungen mit Hundetrainern........

Beitragvon Xafira » 23.09.2013, 09:53

Nichts zu danken, Gabi! :)

Wenn ich die Sachen so lese, dann bin ich froh, dass ich selbst für meine Hunde noch nie einen Trainer benötigt habe... Ist ja schlimm, was so an Trainern rumläuft. :(
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