Wie finde ich eine gute Hundeschule? Was ist überhaupt gut?

Tipps und Anregungen zu Erziehungsfragen

Re: Wie finde ich eine gute Hundeschule? Was ist überhaupt g

Beitragvon Emma » 01.06.2013, 21:07

So, am Donnerstag haben wir ja einen neuen Versuch gestartet. Neue Trainierin neues Glück. Nach einem vielversprechenden Vorgespräch eine knappe Woche zuvor ging es also los mit dem Training.

Erstmal ging es darum, alles so zu machen wie sonst auch. Leichter gesagt als getan, wenn man irgendwie aufgeregt ist und Einstein das natürlich merkt. Außerdem musste er mal dringend beide Geschäfte verrichten bevor das Training losging. Weniger Gewicht - Weniger Anstrengung. So war wohl Steinchen Gedankengang. Brav sitzen während ich die normale Leine gegen die Schlepp getauscht habe - wie nooormal - War dann eben nicht. "Das macht er ja sonst nicht"

Also wir es dann doch geschafft haben das wilde Tier zu bändigen und er sich erleichter konnte (im Übrigen mit einem sehr vorwurfsvollen Blick á la "Alte, das nächste mal verbeiß ich mich in deine Wade, wenn du mal dringend musst")

Wir sind dann also losgestapft. Meine Finger umschlossen die Schlaufe der Schleppleine so sehr ich nur konnte. Wie immer. Ich habe halt echt Ansgt, dass der Hund nicht hört, Vögel/Hummel/Wildschweine/Elche oder Elefanten jagt, kein Bock mehr hat mit mir spazieren zu gehen oder sonstige Horrorgeschichten. Trotz meioner verzweifelten Versuche meine Ängstlichkeit zu verstecken habe ich es nicht vor der Tranierin kaschieren können. Sie hat mich eigentlich ziemlich schnell durchschaut und gemerkt, dass meine Unsicherheit mir im Weg steht. Das hat nicht mal mein Männe mitbekommen. Fraulicher Spürsinn also.

Damit Einstein mehr auf mich achtet, sollte ich Richtungen wechseln, mich verstecken und suchen lassen und eben die Schleppleine mal fallen lassen. Da ich sowas zwar schon mal gelesen habe, nahm ich mir vor solche Übungen zu machen. Nach einem Versuch hab ich dies aber gelassen. Aus einem guten Versteck kann ich ja die vorbeiziehende Büffel-Herde nicht sehen, denen Einstein nachtstellt. Trainiern ist wirklich gut auf mich eingegangen, indem sie mir sagte, ich solle mir keine Gedanken machen, denn sie würde dann eben schauen. Sie hat zwar meine Weitsicht gelobt aber auch gesagt, dass ich meine Unsicherheit auf Einstein übertrage.

Wir haben also mehr daran geübt, dass ich nicht mehr so eine Glucke bin und meine Angst ablege was falsch zu machen. Ja... Ich habe wirklich wahnsinnige Angst meinen Hund zu "versauen". Irgendwelche groben Fehler zu machen usw. Die Tranierin hat mit mir lange darüber gesprochen. Ende vom Lied war, dass ich wohl bisher viel richtig gemacht habe. Einstein hört laut Aussage sehr gut für sein Alter, ist aufmerksam, lernt schnell ist freundlich und hat schon eine gute Bindung zu mir. Er ist sogar abrufbar gewesen, als er einer Hummel hinterher wollte :shock: Da war ich dann selber überrascht :mrgreen:

Außerdem soll ich mehr darauf achten, dass Einstein an uneinsichtigen Weggabelungen wartet, ich erst mal schaue ob Hunde oä kommen und ihn erst dann weiter laufen zu lassen.

Fazit: Ich habe einen tollen Hund, ich bin zu unsicher und muss meine Angst Fehler zu machen ablegen. Ich soll mehr auf mein Gefühl hören. Außerdem passieren Fehler, es kommen Situationen die mein Herz schneller schlagen lassen und Einstein ist so jung.

Ja. Ich habe eine tolle Tranierin, die mich versteht, den Hund deuten und meine sensible Seele mit Samthandschuhen anfässt und trotzdem ehrlich ist.
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Re: Wie finde ich eine gute Hundeschule? Was ist überhaupt g

Beitragvon Xafira » 02.06.2013, 05:16

Ach Maren, das freut mich! :thumb:

Fehler zu machen ist menschlich und ganz normal. Wir gestehen das Recht auf Fehler unseren Hunden zu, dann sollten wir es auch uns zugestehen.

Ich mache bei und mit meinen Hunden Fehler und... sie verzeihen mir, jeden Tag aufs Neue. :)
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Re: Wie finde ich eine gute Hundeschule? Was ist überhaupt g

Beitragvon chino » 11.01.2014, 11:21

Hallo,

ich bin gerade über diese Checkliste für das Finden einer guten Hundeschule gestolpert. Die meisten Punkte finde ich recht gut, aber an ein paar Stellen musste ich beim Lesen schon erstaunt innehalten.

Wie findet ihr diese Liste?
Stimmt ihr in allen Punkten zu?
Würdet ihr etwas rausstreichen oder noch etwas ergänzen?

LG
Andrea
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Re: Wie finde ich eine gute Hundeschule? Was ist überhaupt g

Beitragvon Shnarph » 11.01.2014, 11:55

Ich hol mir jetzt mal die Punkte her, die ich etwas...unsinnig finde.

Der Trainer einer guten Hundeschule sollte über langjährige Erfahrung verfügen.

Langjährige Erfahrung ist für mich nicht mit Qualität gleichzusetzen. Was bringt mir ein Trainer, der vielleicht schon 20 Jahre Erfahrung hat, aber komplett nach der alten Schule mit Stachler, etc. trainiert?

Leckerlis werden nur am Anfang des Trainings zur Konditionierung verwendet und nicht ständig bei jeder Übung. Sonst ist der Hund nur noch auf Leckerlis fixiert und nicht mehr auf seinen Menschen.

Ich finde, dies sollte jedem Hundebesitzer selber überlassen sein, wie und vor allem auch wie oft er seinen Hund lobt. Bei uns in der Gegend gibt es auch eine HuSchu, die nur ohne Leckerlies arbeiten. An sich find ich es nicht mal sooo schlecht, aber verbieten würde ich es nicht, sondern eher so arbeiten, dass Leckerlies mit der Zeit ausgeschlichen werden und dann halt nicht mehr jedes Mal erfolgen sondern vielleicht alle 3-4 Mal.

Im Welpentraining sollte darauf geachtet werden, das große und kleine Hunderassen getrennt werden, bzw. die großen Hunde die kleinen Hunde nicht überrennen.

Halte ich gar nichts davon, im Gegenteil, ist doch meiner Meinung nach umso besser, je mehr unterschiedliche Hunde ein Welpe kennenlernt.

Ich glaube, das war es erstmal, bin noch nicht richtig wach für mehr. :d

Zitate von: http://diehundeschulen.de/hundeschulen-blog/checkliste-gute-hundeschule#more-3028
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Re: Wie finde ich eine gute Hundeschule? Was ist überhaupt g

Beitragvon Getier » 11.01.2014, 16:38

Ich finde (langjährige) Erfahrung schon sehr wichtig. Ich kann noch so viele Seminare besuchen und Bücher lesen, praktische Erfahrung ist dadurch nicht zu ersetzen. Ich habe letztens irgendwo einen Text einer Hundetrainerin gelesen, die sich ganz bewusst die verschiedensten Hunderassen hält.
Wie will man groß reden, wenn man diverse Hunde noch nie live erlebt hat, nicht mit ihnen gearbeitet hat? Man weiß nicht, was ein Border Collie ist, wenn man ihn nicht in seinem Alltag an Schafen gesehen hat und man weiß auch nicht, was "Schutztrieb" ist, wenn man einen Spezialisten auf dem Gebiet mal über mehrere Wochen begleitet hat oder sogar besessen hat.

Man kann viel lesen, Rassebeschreibungen durchstöbern, etc. aber in vielen Rassebeschreibungen wird auch einiges verschwiegen, schöngeredet oder etwas dazu gedichtet. Shelties wird nachgesagt, dass sie sensibel und leichtführig sind... Malis wird das auch nachgesagt. Diese Hunde trennen Welten!

Ich halte auch nichts davon im Training hinterher auf Leckerlies zu verzichten und "viel Lob und Streicheleinheiten" einzusetzen. Das interessiert manche Hunde doch gar nicht. Was für eine sinnfreie Belohnung. Bei manchen Hunden finde ich auch einen (lauten) Anschauzer und ein Griff ins Fell nicht verkehrt. Der Trainer muss doch vermitteln können, wieso, weshalb, warum. Mir gehen diese "ganz gewaltfreien totclicker"-Trainer mittlerweile total auf die Nerven.
Es passt nicht jede Methode für jedes Mensch-Hund-Team.
Für viele Hunde wäre es sicher stressfreier einmal, zweimal richtig korrigiert zu werden, als Monate lang mit Geschirrgriff, Clickersalve und Co. herumzu probieren. Aber das sieht ja netter aus. :)

Welpengruppen sehe ich auch lieber gemischt, als getrennt, aber man muss als Trainer darauf achten, dass die Zwerge nicht überrannt werden. Das geht, wenn man nur will - macht aber mehr Arbeit.
Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
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Re: Wie finde ich eine gute Hundeschule? Was ist überhaupt g

Beitragvon Xafira » 21.01.2014, 00:07

Der Trainer einer guten Hundeschule sollte über langjährige Erfahrung verfügen. Achten Sie darauf, dass seine eigenen Hunde gut erzogen sind.


Gut erzogen ist ja relativ und rein subjektives Empfinden. Jeder setzt seine Prioritäten in der Erziehung und Ausbildung anders - jemand, der auf einem Bauernhof auf dem Land lebt, wird andere Ansprüche stellen als jemand, der in einer hellhörigen Mietwohnung lebt.
Dazu kommt, dass ich doch immer noch hoffe, dass sich viele Trainer der problematischeren Kandidaten annehmen - ist es dann wirklich wichtig, einen Vorzeigehund zu haben?

Leckerlis werden nur am Anfang des Trainings zur Konditionierung verwendet und nicht ständig bei jeder Übung. Sonst ist der Hund nur noch auf Leckerlis fixiert und nicht mehr auf seinen Menschen.


Wenn ein Hund nur auf das Leckerchen fixiert ist, dann wurde grundlegend falsch gearbeitet/trainiert und es wurde bestochen und nicht belohnt/bestätigt. Dann sollte man sich allerdings überhaupt eine andere Hundeschule suchen. :d

Die Gruppen im Training sollten nicht zu groß sein. Ideal sind bis zu sechs Teilnehmer pro Trainer.


Sechs Teilnehmer pro Trainer ist schon etwas hoch gegriffen - am liebsten trainiere ich mit drei Teilnehmern, vier geht auch noch und bei fünf ist oberste Grenze, weil sonst die Wartezeiten für die anderen zu lang werden und man die Stunde ständig überzieht. :oops:

Im Welpentraining sollte darauf geachtet werden, das große und kleine Hunderassen getrennt werden, bzw. die großen Hunde die kleinen Hunde nicht überrennen.


Das finde ich durchaus sinnvoll - ein Trainer überblickt die Situation schnell mal nicht - gerade wenn die Welpen durch die Gegend wuseln und dann wird der kleine Chi vom Deutschen Schäferhund überrannt oder gemobbt. Während der Spielphasen sollten diese Hunde also durchaus getrennt werden, während des Trainings dann sind sie ja wieder zusammen.
Aber so ein Grüppchen entwickelt ganz schnell eine Eigendynamik...
Ich biete zum Beispiel an, dass ein Junghund einer kleinen Rasse NACH der Stunde noch mit einem Junghund einer größeren Rasse spielen bzw. die zwei sich miteiander beschäftigen können. Das ist überschaubar - alles andere kann viel zu schnell zu gefährlich werden.

Gute Hundeschulen arbeiten viel über Lob und Streicheleinheiten zur Bestätigung und nicht mit Gebrüll, Gewaltanwendung und zweifelhaften oder gar verbotenen “Hilfsmitteln” wie Stachelhalsband und Teletakt.


Meine Hunde hassen es - wie ich auch übrigens - wenn sie in ihrer Konzentrationsphase gestreichelt oder angetatscht werden, da sieht man richtig, wie sie der Hand ausweichen.
Ich werd auch nicht gern am Kopf getätschelt, während ich grad den Kassastand durchrechne oder ähnliches... ;)

Der wichtigste Indikator ist allerdings Ihr Hund! Bellt und jault er vor Freude, wenn er merkt, dass es ins Hundeschule-Traing geht oder klemmt er die Rute ein, wenn sie an der Hundeschule ankommen?


Ja, bellt und jault er vor Freude oder weil er zuviel Stress hat? Und auch positiver Stress ist Stress und hindert am Lernen. :)

Quelle der Zitate: http://diehundeschulen.de/hundeschulen- ... #more-3028
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Re: Wie finde ich eine gute Hundeschule? Was ist überhaupt g

Beitragvon THT » 21.01.2014, 22:56

Es ist gar nicht so einfach. Luna wird ja nun schon 11 Jahre und hat einige Hundetrainer und -schulen hinter sich. Die erste Schule war ein Platz, auf dem wir jede Stunde einen anderen Trainer hatten und auch die Kursteilnehmer häufig wechselten. Der zweite Platz war personell gesehen konstant, aber mit zuviel Druck behaftet. Luna sollte Sachen machen, die ich nicht wollte und ihr sogar das Futter nur noch bei guter Arbeit aus der Hand geben. Dabei war sie schon sehr dünn und ich froh, dass sie etwas fraß. Diesen Platz hat mein Sensibelchen irgendwann nicht mehr betreten wollen. Der dritte Versuch war anfangs gut, der Trainer sehr einfühlsam und ruhig. Er nahm Luna die entstandene Angst vor Hundeplätzen und gab sich Mühe, sie entsprechend zu fördern. Doch nach nur einem Jahr ließ sein Engagement nach, bei Stjerne hat er dann fast nur noch Führkreis gemacht und mir wenig bei Problemen geholfen. Dann stellte er eine Trainerin ein, die sich aufs Clickern spezialisiert hat. Durch einen Einführungskurs neugierig geworden sind wir bei ihr geblieben. Mittlerweile hat sie sich selbständig gemacht und wir sind mitgegangen. Mittlerweile ist zwischen uns eine tolle und ehrliche Freundschaft entstanden. Luna macht erfolgreich DIF (bei Baumann heißt es ZOS), Stjerne liebt Tricks und Dogdance. Beide machen auch noch Cavaletti. Wir fühlen uns dort richtig wohl. Für alle die mehr wissen wollen:
www.dogsclick.de
Liebe Grüße
Manu mit den Langnäschen Luna und Stjerne
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