Moderne Hundeerziehung im Blickpunkt

Tipps und Anregungen zu Erziehungsfragen

Moderne Hundeerziehung im Blickpunkt

Beitragvon Xafira » 03.06.2013, 12:50

Ich möchte heute einfach einmal einen Artikel hier verlinken - erstmal völlig unkommentiert - eure Meinungen, Gedanken und Ansichten allerdings interessieren mich. ;)

Die moderne Hundeerziehung: Wattebäuschchenwerfer, Wissenschaft, Shitstorms und Moral kritisch hinterfragt
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Re: Moderne Hundeerziehung im Blickpunkt

Beitragvon Bine » 03.06.2013, 12:54

Recht hat sie ! :thumb:
Liebe Grüße von Bine
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Re: Moderne Hundeerziehung im Blickpunkt

Beitragvon stencille » 03.06.2013, 14:14

Den hab ich letztens auch schon via Facebook entdeckt und gleich mal verbreitet.
Die Frau spricht mir wirklich sehr aus der Seele!
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Re: Moderne Hundeerziehung im Blickpunkt

Beitragvon Monstie » 03.06.2013, 15:02

hmmm... mh... naja...
Klar, in manchen Situationen kann man nicht mit positiver Verstärkung arbeiten. Wenn zwei Hunde sich fetzen, dann denk ich keine Sekunde daran, irgendwas zu klickern, oder so...
Aber grundsätzlich finde ich die Vorgehensweise gut. Wäre ICH ein Hund, würde mir das jedenfalls besser gefallen als umgekehrt. ;-)
Natürlich schreibt sie teilweise sehr übertrieben, von daher weiß ich an manchen Stellen nicht, ob sie das ernst meint, oder übertreibt. (Beispiel die Sache mit den scharfen Abbruchsignal, das hat wohl fast jeder Hundehalter)

Einmal schreibt sie, dass Hunde uns verhundlichen. Denke ich nicht. Ich glaube mein Hund weiß, dass wir zwei unterschiedliche Arten sind. Mit mir (oder mit sonst einem Menschen) geht sie anders um als mit ihren Artgenossen.

Warum darf ich nicht rausfinden was für meinen Hund das Ultra, super, tolle Leckerlie ist?
Warum darf ich nicht darauf achten, dass mein Hund (wenn ich ihn schon nicht so weit habe in allen Situationen schön Bei-Fuß zu gehen) sich nicht verletzt durch das Halsband, und deswegen ein Geschirr benutzen?
Wird ein Hund der strenge / körperliche Negativmarker bekommt weniger einem Wild hinterher hetzen? Wird er nicht gerade dann schauen, dass er nicht zum wütenden Frauchen zurück kommt, wenn er weiß, dass ihn eine Strafe erwartet?
Oder wird er nicht eher zurück kommen, wenn er weiß, dass er eine super tolle Belohnung bekommt?
:-?
Habe keine Angst, etwas Neues auszuprobieren.
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Re: Moderne Hundeerziehung im Blickpunkt

Beitragvon Ebba » 03.06.2013, 18:35

hmm,ich dachte, ich hätte hier irgendwo die Doku über Maja Nowak empfohlen, die seit letzten Sonntag immer sonntags 13,15 auf ZDF läuft (5 mal)- hab ich nicht abgeschickt :roll: ????????? Egal: es lohnt sich das anzushen - den 1.Teil sah ich heute in der Mediathek...
Wenn wir am 19.7. mit Kendra dort sind (leider nicht direkt bei ihr) bin ich schon gespannt. Kendra schreit sooooooo, wenn wir schwimmen gehen wollen, weil sie rein will. Sie darf ja,wie die andern auch, ABER warum das Abgestochen-werde-Geschrei??? da hoffen wir auf Abhilfe....
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Re: Moderne Hundeerziehung im Blickpunkt

Beitragvon Getier » 03.06.2013, 18:40

Ebba hat geschrieben:hmm,ich dachte, ich hätte hier irgendwo die Doku über Maja Nowak empfohlen, die seit letzten Sonntag immer sonntags 13,15 auf ZDF läuft (5 mal)- hab ich nicht abgeschickt :roll: ????????? Egal: es lohnt sich das anzushen - den 1.Teil sah ich heute in der Mediathek...
Wenn wir am 19.7. mit Kendra dort sind (leider nicht direkt bei ihr) bin ich schon gespannt. Kendra schreit sooooooo, wenn wir schwimmen gehen wollen, weil sie rein will. Sie darf ja,wie die andern auch, ABER warum das Abgestochen-werde-Geschrei??? da hoffen wir auf Abhilfe....

Ja. hast du. Dort: Maike Maja Nowak auf ZDF
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Re: Moderne Hundeerziehung im Blickpunkt

Beitragvon Getier » 03.06.2013, 19:46

Ich habe mir den Text gestern schon durchgelesen - und für sehr gut befunden. Nicht, weil ich immer mit dem Autor einer Meinung bin, aber weil der Text klar, menschlich und nachvollziehbar ist. Und natürlich auch, weil ich den Inhalt größtenteils sinnvoll finde.

Wäre ICH ein Hund, würde mir das jedenfalls besser gefallen als umgekehrt.

Daran glaube ich z. B. nicht (mehr) unbedingt.
Nehmen wir mal so eine typische ESsi-Welpen-Geschichte:
Welpi sieht einen Jogger/Radfahrer/Roller/Spiegel/Kind/Hund in 50m Entfernung und fängt an zu keifen. So richtig, mit vollem Eifer. Dreht sich springend in der Leine wie ein Kreisel und keift. Und Welpi macht dabei auch nicht den Eindruck, als wäre es besonders geängstigt. Viel lieber möchte Sie das Ding jagen - weil es sich bewegt, sich bewegen könnte oder Welpi noch feststellen muss, ob es sich bewegen könnte. :d

Du überlegst dir schnell, ob du das „Gegenkonditionieren“ willst, irgendwas darein clickerst – oder du das einfach unterbrichst und sagst: „so nicht!“. Gut, schnell ist relativ, ich hab sicher meine zwei, drei Wochen gebraucht – aber es gibt Menschen, die schalten schneller und im Nachhinein ist man immer schlauer. ;)

Was empfindet ein Hund dabei? Stress. Und zwar ganz schön viel Stress.
Je nach Hundetyp, steigert sich das immer weiter und es dauert eine halbe Ewigkeit, bis der Hund wieder einen klaren Gedanken fassen kann.

Was empfindet ein Hundehalter dabei? Stress, na klar. Vielleicht noch Wut - Verzweiflung? „Was tue ich jetzt? Was denken die Leute? Was würden die im Fernsehen/Forum/Buch/Hundeschule machen? Wie kann ich dem nächsten Hund ausweichen? Was mache ich, wenn jetzt ein Tutnix kommt?“

Ich war so gemein und habe dem Hundekind irgendwann gesagt, dass es jetzt gefälligst die Schnauze halten und weitergehen soll. Das sah mit Sicherheit weder liebevoll, freundschaftlich, noch pädagogisch wertvoll aus. Direkt im Anschluss bekam sie ihre Beißwurst zwischen die Zähne gedrückt und konnte sich daran auslassen. Jogger, Radfahrer, Roller, Kinder, etc. waren dem Hund innerhalb weniger Tage so egal – die hat sich umgedreht und geguckt, wo ihr Spieli bleibt. :sorry:

Natürlich schreibt sie teilweise sehr übertrieben, von daher weiß ich an manchen Stellen nicht, ob sie das ernst meint, oder übertreibt. (Beispiel die Sache mit den scharfen Abbruchsignal, das hat wohl fast jeder Hundehalter)

Weit gefehlt!
Es gibt etliche Hundeleute, die so ein Abbruchsignal gleichsetzen mit Rappeldose, Sprühflasche, Stachler, Teletac und den Foltermethoden aus dem Mittelalter. Das ist nämlich NEGATIV für den Hund, unangenehm – das geht gar nicht! „Der Hund ist gestresst, weil er keinen Ausweg findet, er ist hilflos, er weiß nur was er nicht soll“ etc. – das ist alles sogar richtig.
Ich habe aber, nachdem ich so ein Verhalten unterbrochen habe, Zeit ein Alternativverhalten zu fordern, anzubieten – wie auch immer man das nennen mag. Dann ist der Hund nicht hilflos – er kann sich an mir orientieren.
Tja, das ist für den Hund unter Umständen deutlicher, verständlicher als ein ewiges „Abstand suchen, rumclickern, heranführen, rumclickern, Emotionen verändern“.

Monstie hat geschrieben:Wird ein Hund der strenge / körperliche Negativmarker bekommt weniger einem Wild hinterher hetzen? Wird er nicht gerade dann schauen, dass er nicht zum wütenden Frauchen zurück kommt, wenn er weiß, dass ihn eine Strafe erwartet?
Oder wird er nicht eher zurück kommen, wenn er weiß, dass er eine super tolle Belohnung bekommt?

Hunde sind intelligent. Und sie sind feinfühlig, merken wie ihre Menschen "drauf" sind.
Wenn mein Hund stiften geht, dann bin ich sauer - so richtig sauer! Kann ich da erwarten, dass der Hund mir mein geknurrtes "guter Hund, hier her!" abkauft? Wohl eher nicht, oder? Natürlich strafe ich einen Hund, der dann doch zurückkommt nicht - aber ich persönlich würde auch keinen Freudenstanz machen - könnte ich nicht, nicht so, dass es glaubwürdig wäre.

Dem Autor ist es sicher ziemlich egal, ob man jetzt eine "Belohnungshitlist" hat oder an welchem Gestrüpp der Hund in der Leine hängt. Aber diese Dingen hängen oft mit dem Rest (siehe oben) zusammen.

Ich mag vieles, was "modern" ist - ich mag, dass man sich mit dem Wesen und dem Verhalten des Hundes auseinandersetzt, Dinge überdenkt, im Hinterkopf behält, wie ein Hund lernt, den Hund beschäftigen will, etc.
Aber nicht alles ist Gold, was glänzt.
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Re: Moderne Hundeerziehung im Blickpunkt

Beitragvon Xafira » 04.06.2013, 05:13

Ja, ich mag sie auch, die neuen Wege des Umgangs mit dem Hund, dass man sich mit dem Verhalten befasst, mit dem Wesen und vor allem, dass die neue sportliche und dienstliche Ausbildung sich so ins Positive verändert hat - und dennoch sehe ich es wie Kia und einige andere hier.

Jack ist ja mein "jüngster" eigener Fall - allseits bekannt - ein alles ankreischender, Jogger, Fahrradfahrer und Autos jagender Hund mit dem Hang, Mitmenschen auf der Straße nicht unbedingt als Freunde anzusehen.
Dieser Hund war NICHT ansprechbar - hätte ich hier auf Situationen gewartet, wo ich etwas clickern kann, dann wären wir jetzt nicht so weit wie wir sind.

Ich weiß auch nicht, warum es nur die eine Methode oder nur die andere gibt? Warum kann man diese Methoden denn nicht miteinander kombinieren?
Ich persönlich arbeite mit einer Mischung aus diesen Methoden, ich unterbreche Verhalten, biete Ersatzverhalten an und belohne aber genauso vom Hund von sich aus gezeigtes Verhalten, das positiv ist.
Warum muss man einen Hund ewig diesem Stress aussetzen? Einem Stress, mit dem er nicht umgehen kann - Situationen, mit denen er nicht umgehen kann... Warum kann man ihm nicht den richtigen Weg gleich zeigen?
Tut mir leid, aber mir persönlich ist es zu gefährlich für alle, einen aggressiven, auf Angriff gepolten Hund führungslos durch die Gegend laufen zu lassen, weil man Abbruchsignale als Gewalt abtut.

Wie gesund es für den Körper eines ängstlichen Hundes ist, sehr lang in dieser Angst belassen zu werden - das muss dann jeder für sich selbst entscheiden.

Ich rede nicht von Gewalt, ich rede von Führung - ich halte nichts von Dominanz- oder Rudeltheorien, aber wir leben mit unseren Hunden in einer Gemeinschaft, einer Partnerschaft. Die Verantwortung hat aber nur einer, das ist der Mensch. Eine Verantwortung seinem Hund und seinen Mitmenschen gegenüber.
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Re: Moderne Hundeerziehung im Blickpunkt

Beitragvon gabi » 04.06.2013, 07:34

Xafira hat geschrieben:. Die Verantwortung hat aber nur einer, das ist der Mensch. Eine Verantwortung seinem Hund und seinen Mitmenschen gegenüber.


Genau diesen Satz hab ich gestern meiner Enkeltochter erklärt, sie zergelt mit ihrem kleinen Hund, er zieht und sie zieht und zieht und zieht. Ich mahne sie, sie solle aufhören, sie würde ihm noch die Zähne ziehen, sagt sie zu mir, das wäre dann seine eigene Schuld - da kam dann der obige Satz von mir........

So wie es hier zwischen unwissendem Kind und Hund gelaufen ist, läuft es auch bei den Hundebesitzern - die meisten wissen es einfach nicht, man muss manches ausprobieren, bis man die "richtige Methode" für seinen Hund findet, eben und gerade wenn der Hund auf die normalen gängigen Methoden nicht anspricht

Alle Hundehalter sollten sich klar machen, dass SIE die Verantwortung tragen, für den Hund, für sein Verhalten eben für alles, was der Hund so tut.

Natürlich ist klar, dass mit bloßer Gewalt kein Hund zu einem netten Familienhund wird - ich glaub auch, dass jeder für sich die richtige Mischung finden muss, mir ist das Einteilen in bestimmte Richtungen und Theorien oder Trainermeinungen zu einseitig, man kann nicht nur nach Rütter, Milan oder sonstwem erziehen, man muss seinen eigenen Weg finden und auch auf seinen Bauch hören - was aufgrund der Schwemme von theoretischen Informationen immer schwieriger wird
Liebe Grüße aus Berlin
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Re: Moderne Hundeerziehung im Blickpunkt

Beitragvon MickyMausi » 04.06.2013, 07:51

Ich hatte dazu gestern so viel getippt und dann war alles weg :xsad:

Mein Fazit war aber, ich hätte gar nicht so viele Katzen auftreiben können um Micky mittels positiver Verstärkung beizubringen, dass man die nicht tötet
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