Diese Gundulas - über Strafen/Konsequenzen und positive Erziehung.

Tipps und Anregungen zu Erziehungsfragen

Re: Diese Gundulas - über Strafen/Konsequenzen und positive Erziehung.

Beitragvon chino » 23.08.2014, 08:37

Hallo,
Emma hat geschrieben:... jemanden, der rein positiv arbeitet? So mit intermediären Brücken, Entspannungssignal?

Also ich schonmal nicht!

Ich habe einen Zaun, ein HB, eine Leine - alles Grenzen, also pöhse.
Ich schmettere ihm ggf. ein markiges "Du elende Ar***krampe!" entgegen, wenn es sich ergibt. Kein Stück positiv und wohl noch pöhser.
Ich habe auch meinen Kindern rote Ampeln oder saumäßiges Benehmen nicht schöngeclickert. Bin also durch und durch schlecht und komme in die Hölle. Mit Backstage-Pass und VIP-Getränk.

LG
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Re: Diese Gundulas - über Strafen/Konsequenzen und positive Erziehung.

Beitragvon Getier » 23.08.2014, 09:14

Achso, ja ich kenne Jemanden der so arbeitet.

Ein Typ mit einem Viszla, die beiden kommen auch sehr gut miteinander klar. Der hatte glaube ich auch kein "Problem", welches über mangelnde Leinenführigkeit hinaus geht.

Zwei Damen mit spanischen Mischlingen, das sieht immer etwas seltsam aus, was die so veranstalten. Die Hunde sind permanent gestresst, weil sie irgendwie in der Luft schweben und nicht wissen, was sie machen sollen. Gut gemeint... :sorry:
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Re: Diese Gundulas - über Strafen/Konsequenzen und positive Erziehung.

Beitragvon chino » 16.11.2014, 10:28

Hallo,

ich hatte diese Woche eine ... *hüstel* ... Lehrstunde in positiver Erziehung.

Thema des Nachmittags: "Social Walk für Hunde mit Schwierigkeiten bei Hundebegegnungen"
Ort: eine riesige Wiese, ein paar Bäume und Sträucher drauf, ein paar Wege, die drum herum führen.
Akteure: zwei HT + vier Paten mit ihren Patenhunden (einer davon ich, mit dem Humpelchen).
Wir wurden in "sicherem" Abstand auf der Wiese verteilt und ich bekam folgende Anweisung: "Der Hund XY da drüben ist sehr schwierig. Ihr bleibt also hier stehen und immer, wenn deiner ruhig hinsieht, clickerst du und gibst ihm einen Keks"
Ich so: "Öhm, ich hab zwar einen Clicker irgendwo in der Hosentasche, aber das Hundchen kennt das Ding noch nicht."
HT: "Dann sagst du eben stattdessen dein Markerwort"
Ich: "Er kennt noch kein ... Markerwort."
HT: "Dann lenrt ihr das eben JETZT! Los, sag FEEEIIIN und gib ihm einen Keks!"
Ich ... war erst mal sprachlos (bzw fiel mir spontan nix ein, was ich konfliktfrei hätte loslassen können).

ich bin als Pate weder strohdumm noch grottenfaul, aber wir haben unsere gemeinsame Zeit bisher nur damit verbracht, durch die Gegend zu stromern, im Bach zu planschen, an Mäuselöchern zu graben und anderen unnützen Kram gemacht. Das einzig Wichtige haben wir offenbar vergessen.

Dieser "Unterricht" ging dann noch etwa 90min so dahin. Wir wurden dann angewiesen, in gebührendem Abstand hinter dem "schwierigen XY" herzuwackeln und den Abstand sofort zu vergrößern, sobald der sich nach uns umdreht.

Fazit: GsD ist dieser Unterricht für Paten kostenlos. Tatsächlich gelernt hat aus dieser Einheit nach meiner Einschätzung niemand.

Man könnte das jetzt einfach unter "Schade um die Zeit" verbuchen und abhaken.
Schlimm daran ist aber, dass sich solche "Wir arbeiten nur rein positiv"-Trainer im Besitz des einzig wahren Wissens und Waltens sehen, wie unglaublich vermurkst das auch immer sein mag, was sie da abziehen. Dass sie dich in Grund und Boden stampfen wollen, wenn du das arme Hundchen auch nur mal ETWAS lauter ansprichst. Und die dir allen Ernstes verkaufen wollen, ihr Weg wäre TOTAL positiv und sooo super für den Hund. Dass der "schwierige XY" eigentlich eine Patenschaft mit Übernahme laufen hat, sich die Paten aber nicht mit dem nach Hause trauen und dieser ach so positive Weg dazu führt, dass der noch MONATE im TH hocken wird, ist denen schnurz. MIR aber nicht, und ich wette meinen Ar*** drauf, dass es haufenweise Trainer gäbe, die denen in einem überschaubaren Zeitraum helfen würden, den Kerl so hinzukriegen, dass sie ihn da raus und zu sich nach Hause holen könnnten.

Es reicht einfach nicht, die Gänge vor den Zwingern mit laminierten Zitaten von UBB vollzuhängen.
Damit hilft man niemandem. Den Paten nicht und den Hunden schon gar nicht. :(
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Re: Diese Gundulas - über Strafen/Konsequenzen und positive Erziehung.

Beitragvon Emma » 16.11.2014, 17:19

Aber rein positiv ist doch IMMER richtig. Und IMMER stressfrei und überhaupt immer gut!

Ich kann es nicht mehr hören... Heute musste ich mit dem Captain Chaos einen Stuhlkreis machen, weil jemand aus unserem Seminar meinte, er müsse seinen größenwahnsinnigen Dackel an der Leine an Einstein ran lassen. Dieser fand das unhöfliche Verhalten des Dackeln semicool und wollte diesen gerne in den Boden stampfen. Leider fand ich das Verhalten meines Hundes dann auch semicool und wir hatten kurz ein kleines Kriesengespräch.
Nachdem ich nochmal drauf hinwies, dass mein Hund keinen besonderen Wert auf Leinenkontakte mit Fremdhunden legt, musste ich mir dann anhören wie gemein ich doch bin.
Außerdem wäre fehlende Sozialisierung die Ursache für sein asoziales Verhalten und überhaupt kann ich meinen Hund nicht so anpampen.

Gut, dass meine Dozentin auch so tickt wie ich und deutlich machte, dass a) der Dackel unhöflich und aufdringlich war und b) nicht alle Hunde jederzeit freundlich sein müssen und c) meine Reaktion dem Dackel ein paar Löcher erspart hat.

Den Rest des Seminars war dann übrigens Ruhe im Karton. Wir waren 26 Mann mit 12 Hunden und Einstein hat sich entschlossen die anderen Hunde zu ignorieren und so standen wir dicht an dicht ohne, dass Herr Kontrollsuchti andere Hund maßregeln wollte. Geht doch. Das Verhalten hab ich dann übringes auch großzügig belohnt. Ich bin ja auch manchmal nett :evil:
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Re: Diese Gundulas - über Strafen/Konsequenzen und positive Erziehung.

Beitragvon Xafira » 18.11.2014, 07:23

Andrea, sind dort noch immer die Trainerinnen, die schon seit Jahren dort sind und nichts weiterbringen? :think1:

Social Walk - ein netter Ausdruck, sehr modern, praktiziert haben wir das mit den eigenen Hunden noch unter: Spaziergang mit Abstand weil die zwei sich nicht mögen. :d

Maren, da hast du Glück gehabt - stell dir mal vor, du kommst an eine rein positive Dozentin, die wirft dich aus dem Seminar. :shock:
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Re: Diese Gundulas - über Strafen/Konsequenzen und positive Erziehung.

Beitragvon Emma » 18.11.2014, 09:14

Birgit, meine Dozentin ist auch IPOler und beim ersten Seminar lagen wir beide auf Einstein drauf weil er meinte er könnte bei der Behandlung aufspringen und n Stück aus dem Labbi beißen :oops:
Ach ich mag meinen Hund. :d Ich fand den Labbi auch doof :lol:
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Re: Diese Gundulas - über Strafen/Konsequenzen und positive Erziehung.

Beitragvon Getier » 18.11.2014, 22:49

Schlimm daran ist aber, dass sich solche "Wir arbeiten nur rein positiv"-Trainer im Besitz des einzig wahren Wissens und Waltens sehen, wie unglaublich vermurkst das auch immer sein mag, was sie da abziehen. Dass sie dich in Grund und Boden stampfen wollen, wenn du das arme Hundchen auch nur mal ETWAS lauter ansprichst. Und die dir allen Ernstes verkaufen wollen, ihr Weg wäre TOTAL positiv und sooo super für den Hund.

Das finde ich auch am schlimmsten.

Dieses "ich bin heilig, du bist pfui, dein armer Hund" - in einem anderen Forum sagte man mir: "Tja, ich habe halt höhere Ansprüche als du" - sagt sich gut, wenn man einen - schon immer! - unkomplizierten Hund hat, der im Rentenalter eingezogen ist ... ja, dann würde mir wohl auch die Zeit bleiben, das "nichts vom Tisch fressen" durch Alternativverhalten und Vermeidung von Fehlverhalten beizubringen. So muss der Hund eben mit einem "NEIN, du verfressenes Biest!" leben. :sorry:
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Re: Diese Gundulas - über Strafen/Konsequenzen und positive Erziehung.

Beitragvon chino » 18.11.2014, 23:53

Xafira hat geschrieben:Andrea, sind dort noch immer die Trainerinnen, die schon seit Jahren dort sind und nichts weiterbringen? :think1:


Ich vermute, dass das immer noch die gleiche Truppe ist. :(
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Re: Diese Gundulas - über Strafen/Konsequenzen und positive Erziehung.

Beitragvon Xafira » 19.11.2014, 12:47

Emma hat geschrieben:Birgit, meine Dozentin ist auch IPOler und beim ersten Seminar lagen wir beide auf Einstein drauf weil er meinte er könnte bei der Behandlung aufspringen und n Stück aus dem Labbi beißen :oops:
Ach ich mag meinen Hund. :d Ich fand den Labbi auch doof :lol:


:lol: Ich mag den Stein - und deine Dozentin auch. :d

Höhere Ansprüche als du, Kia? :d
In welche Richtung denn? Hat sie das auch näher definiert?
Ich hab zum Beispiel hohe Ansprüche im Sport - im Alltag - na ja, bitte ungefragt keine Leute fressen, kein Wild hetzen und sonst ist alles erlaubt, bis ich Gegenteiliges sage. :sorry:

chino hat geschrieben:Ich vermute, dass das immer noch die gleiche Truppe ist. :(


Dann wundert mich gar nichts. :?
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Re: AW: Diese Gundulas - über Strafen/Konsequenzen und positive Erziehung.

Beitragvon Wolfskralle » 19.11.2014, 20:25

Ahahah. Jaa diese positiven Heiligen kenne ich nun auch zu genüge. Die können meinem Jegi gern mal erklären, dass er zu gehorchen hat, wenn der in seinem jugendlichen Leichtsinn mal wieder auf Kräfte messen aus ist.
Wann verstehen die endlich mal, dass es nicht DIE EINE Art der Erziehung gibt? Jegi würde durchdrehen, wenn der mal nie ne klare Ansage bekäme, der braucht das. Dem muss man manchmal durch anrempeln bewusst machen, dass er nicht der King ist. Der braucht klare Grenzen um nicht zum Arsch des Jahrtausends zu mutieren.
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